Monatsrückblick – Februar 2017

Der Februar ist prinzipiell immer ein eher schwacher Filmmonat bei mir. Es steht einfach zu viel anderer Kram an. Anfang des Monats ist der SuperBowl. Ende des Monats sind die Oscars. Irgendwo dazwischen versuche ich noch meinem Geburtstag zu entgehen (und vor allem den Leuten, die mir mit Glückwünschen auf den Sack gehen wollen). Trotzdem habe ich natürlich ein bisschen was gesehen.

Anfang des Monats hatte ich einen Abend spontan Bock auf 80er Jahre Quatsch mit Tom Hanks. Und da gibt es natürlich vor allem folgende Kandidaten:

THE MONEY PIT – GESCHENKT IST NOCH ZU TEUER

Tom Hanks und Shelley Long kaufen ihr Traumhau, das sich dann von selbst in Schutt in Asche legt. Mehr ist es nicht und mehr will es auch nicht sein. Das hier ist Slapstickgalore vom Feinsten. Hanks gibt alles, Long nervt auch nicht unbedingt und Alexander Gudonov – besser bekannt als Karl aus „Die Hard“ – ist der King in jeder seiner Szenen.
Der Film macht einfach eine Menge Spaß und wer bei der Badewannenszene nicht lacht hat einfach keinen Humor.
Ich könnte mir das stundenlang angucken, denn im Gegensatz zu heutigen Filmen entsteht der Humor aus der Situation heraus und nicht andersherum. Klar, man reiht auch hier die Gags der zusammenbrechenden Bruchbude aneinander, aber es wirkt organisch und ergibt sich aus den Situationen. Heute würde man die Charaktere einfach sinnlos von Raum zu Raum schicken, damit da das nächste Teil auseinanderfallen kann, ohne dass man jemals erfährt, was zur Hölle sie überhaupt in dem Raum wollen. Das gibt es hier eher selten. Es gibt eigentlich am laufenden Band was zu lachen. Mal mehr, mal weniger, aber es wird nie langweilig. Was will man mehr von einer Komödie?

THE ‚BURBS – MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN

Hanks, Dern, Fisher, Feldman. Alle hier mit ihrem A-Game auf der Suche nach der Wahrheit um die neuen mysteriösen Nachbarn.
Joe Dante war einfach mal der Gott der Horrorkomödie. Sein bester ist das hier nicht ganz, denn nichts toppt Gremlins. Aber alles an diesem Film ist einfach eine pure Freude anzuschauen. Guter Humor, eine gute Portion Mystery, dazu etwas düstere Atmosphäre und Sozialkritik.
Die Frage ist: Wer sind wirklich die Irren in der Nachbarschaft? Am Ende ist man es immer selbst. Egal wie irre der Nachbar auch sein mag.

Es gibt ja bekanntlich gute Filme und dann gibt es schlechte Filme. Aber die schlimmsten Filme sind die, die irgendwo dazwischen liegen. Ich nenne sie mal spontan die „Rumdümpler“. Halt nicht gut, aber auch nicht schlecht genug für den Filmschrottplatz, weil einfach komplett uninteressant. Einer davon ist:

DØD SNØ – DEAD SNOW

Zombies. Nazis. Saudoofe Blagen. Das sind drei Dinge, die ich in Filmen nun wirklich nicht mehr brauche. Und das sind genau die drei Dinge, die dieser Streifen hier vereint.
Zombies sind ja ohnehin aus irgendeinem Grund seit Jahren der heiße Scheiß. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen einen guten Zombiefilm einzuwenden. Aber mittlerweile hat man einfach alles gehabt. Zombies, Zombienazis, Zombietiere, Marathonzombies, was auch immer World War Z sein sollte … es langweilt halt einfach nur noch.
Dieser Film bildet da absolut keine Ausnahme. Er ist einfach belanglos und langweilig wie die tausend anderen Zombiefilme, die jedes Jahr rauskommen. Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, die Charaktere nach den üblichen Klischees zu formen. Man hat sie einfach gar nicht geformt. Sie sind allesamt einfach nur komplett uninteressante Arschkrampen, die nichts darstellen. Dazu dann die unglaubliche Horrorfilmseuche namens CGI-Blut und das Desaster ist perfekt. Wenn der Film dabei wenigstens lustig und unterhaltsam wäre, wäre das ja noch zu verschmerzen. Ist er aber nicht. Er ist einfach nur da in seiner komplett langweiligen Belanglosigkeit.

Irgendwann gabs dann noch den hier:

FALLING DOWN

Michael Douglas hat einen echt beschissenen Tag. Aber scheinbar hat er Gott auf seiner Seite. Anders kann ich mir jedenfalls nicht die ganzen Szenen erklären, die er nur durch reinen Zufall überlebt oder nur durh Deus Ex Machina entkommt.
Wenn man darüber hinwegsieht, hat man hier aber einen durchaus interessanten sozialkritischen Streifen, mit einem tollen Douglas nahe des Wahnsinns und einem starken Duvall nahe des Columbos.
Nebenbei interessant, dass man hier ohne große Gewaltorgien auskommt dabei aber trotzdem recht gewalttätig vorgeht. Das ist auch eine Kunst, die man heutzutage irgendwie verlernt hat. Entweder ist alles Splatter oder alles Cartoon. Dazwischen gibts heute scheinbar nix mehr. Das größte Opfer hier ist eine Telefonzelle. Zu schade, da die schon zu der Zeit vom Aussterben bedroht waren.

Nach Ewigkeiten habe ich mir auch mal wieder folgenden kleinen Geheimtipp angeschaut, der immer noch sehr gut unterhält:

11:14

Ein feiner kleiner Film, voller kleiner feiner Leichen, mit feinen kleinen Storys, die sich zu einem feinen kleinen Ganzen zusammenfügen.
Die Jungsarsteller machen hier alle einen ziemlich guten Job und sind mittlerweile fast ausnahmslos in der Versenkung verschwunden. Eigentlich schade, aber Talent setzt sich dann eben doch nicht immer durch.

Und dann gab es da ja noch die große Nachricht. JACK NICHOLSON will wieder in einem Film mitspielen. Und alle so: YEAH! Und zwar im Toni Erdmann Remake, das kein Mensch braucht. Und alle so: FUCK HOLLYWOOD!

ONE FLEW OVER THE CUCKOO’S NEST – EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST

Das erste, was mir jedes Mal zu diesem Film einfällt, ist die Tatsache, dass ich echt Probleme damit habe, das Wort Kucucu… Kucuck…Kuckcuc…Kcukccu…Kuckcuck…Kuckcuck…Kuckckcukc…Kuckcuck…Kuckuckc…Kuckckcu…Kuckuck an der Tastatur zu schreiben. <— das waren alles echte uneditierte Versuche. Keine Ahnung, was da los ist.
Zweitens hätte Nicholsons Frisur in dem Film einen eigenen Preis verdient. Ich habe ständig das Gefühl, dass die ein Eigenleben entwickelt und sich in alle Richtungen ausbreiten will, um den Irrsinn zu verbreiten, der von Nicholsons Charakter hier ausgeht. Denn sind wir mal ehrlich: Auch wenn McMurphy nur so tut, als wäre er irre, ist er eigentlich einer der Beklopptesten in dem Laden.
Was soll ich sonst groß sagen. Fantastischer Film. Lustig, dramatisch, behämmert, gemein. Alles, was ein Topfilm braucht. Dazu hervorragende Darsteller in jungen Jahren, die man kaum erkennt – ich meine DAS soll Danny DeVito sein?

Und das Waschbecken ist auch ganz gut.

Im Zuge der Oscarverleihung habe ich dann noch einen Klassiker nachgeholt, da ich da ja noch einige Lücken habe, wie wir hier feststellen mussten:

IN THE HEAT OF THE NIGHT – IN DER HITZE DER NACHT

Sidney Poitier war mir bisher aus genau einem einzigen Film bekannt: „The Defiant Ones“ aka „Flucht in Ketten“. Ein leider etwas in Vergessenheit geratener Film, habe ich das Gefühl. Darin muss er sich mit einem rassistischen Mithäftling rumplagen, an den er gekettet ist. „In The Heat Of The Night“ geht zwar einen völlig anderen Weg, aber wieder muss sich Poitiers Charakter dem Rassismus stellen, der ihm entgegenschlägt. Hier nicht in Form eines Mannes, sondern gleich einer ganze Kleinstadt.
Knapp 10 Jahre liegen zwischen den beiden Filmen und es hat sich augenscheinlich nichts geändert, wie von der ersten Sekunde klar wird.
Und selbst heute, 50 Jahre später, ist das Thema so aktuell wie damals. Wenn uns ein Zeitdokument wie dieses eins zeigt, dann, dass die Leute schon immer dämlich waren und es immer sein werden.

Ach so, der Film ist übrigens super. Großartig gespielt, Steiger hat zu Recht den Oscar abgeräumt und dabei noch die Kaugummiindustrie unterstützt so gut er konnte,

Insgesamt gesehen: 11

Davon Schrott: 1

Rewatches: 8

Sehr wenig Schrott.Und sehr wenig neues. Das muss natürlich wieder besser werden.

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.



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