Monatsrückblick August 2019

Von Privatkino

Ein bisschen fahrlässig ist es schon, wie ich mein kleines Privatkino vernachlässige, aber naja, manchmal sind einfach keine Worte im Menschen oder die Worte sind da, aber sie wollen nicht über die Finger, auf die Tastatur rutschen. Ist alles okay, weil die Welt sich dadurch ja weiterdreht, bedenklich wäre es nur, wenn dadurch ihre Rotation gestört wäre. Ist aber alles ungestört hier.

Rezensierte Bücher aus diesem Monat:
keines

Wir von der anderen Seite – Anika Decker

Rahel Wald  wacht aus einem Fiebertraum auf, versteht zuerst nichts und sieht nur, dass sie an viele Geräte angeschlossen ist. Sie liegt im Krankenhaus, erfährt, dass sie im Koma lag. Als Komödieautorin versucht sie der Situation einen Witz abzugewinnen, doch der Weg von der anderen Seite, wieder ins Leben, beinhaltet ganz eigene Regeln.

Das Buch hat autobiografischen Zügen von Anika Decker – sie ist die Drehbuchautorin von Keinohrhase und musste sich nach einem Koma selbst wieder ins Leben zurückkämpfen. Alles klang für mich nach einer vielversprechenden Geschichte – Traurigkeit, gemischt mit Humor, der einen genialen Gefühlscocktail verspricht. Leider war es aber letztlich nur eine abgestandene Cola, der die Kohlensäureblasen/Emotionsblasen fehlten. Während des Lesens waren keinerlei Gefühle in mir, ich habe die Worte eigentlich nur abgearbeitet.
Dazu muss ich aber sagen, ich mochte auch Keinohrhase nicht und vielleicht hätte dies schon ein Indiz für mich sein sollen.

Das Buch hat jedochsehr sehr viele gute Kritiken erhalten, weshalb ich wohl letztlich sagen muss – es war einfach keine Geschichte für mich, aber vielleicht liegt sie jemand anderen viel mehr.

 Mach mal halblang – Matt Haig

Wisst ihr, ich mochte „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ nicht so wirklich. Es war nicht schlecht, aber für mich war nichts dabei, was ich mitnehmen konnte. Was ziemlich okay ist, weil ich weiß, dass das Buch anderen Menschen ganz viel bedeutet und dann ist es auch bedeutungslos, wenn es mich nicht so halten konnte.
Aber als Mareike von crow & kraken mir dann Matt Haigs neues Buch empfohlen hat, bin ich es trotzdem kaufen gegangen, weil es diese Menschen gibt, wo man jeden Tipp blind vertrauen kann.
Und es war ein gutes Buch, mit Dingen und Hinweise, die ich die nächsten Tage in meinem Kopf herumgetragen habe, aber wie es bei mir mit solchen Dingen geht, irgendwann sind sie dann doch wieder herausgepurzelt. Ich glaube aber nicht, dass das Problem an dem Buch liegt, sondern an meiner miserablen Einstellung für Selbstfürsorge. Bekomm ich vielleicht auch irgendwann hin und dann, dann versuche ich es mit Matt Haig nochmal.

Neal Shusterman – Vollendet

Eine riesige Leseflaute breitete sich über den Privatkinoland aus, Buchstaben fielen vom Himmel und Worte gingen zwischen den Zeilen verloren – also Neal Shusterman geschnappt. Nicht die Person, wäre gruselig, sondern den ersten Teil seiner Vollendet-Reihe, weil ich ihn schon mal gelesen hatte und sehr mochte.
Mhhmm….jetzt war es nett, danach wollte ich eigentlich auch den zweiten Teil lesen, bin aber schon auf den ersten 50 Seiten umgekehrt. Es ist eine großartige Serie, aber es ist halt nicht einfach, in einer Leseflaute bestehen zu können.

Der Joker – Markus Zusak

Vor ein paar Jahren hat mir die Geschichte sehr sehr gut gefallen, jetzt war sie aber eher wieder so okay. Und je weiter ich den Beitrag schreibe, desto mehr merke ich, dass der August buchtechnisch wohl eher so ein okayer-Monat war. Ist auch okay, irgendwie, ich versuche jetzt nicht mehr okay zu sagen, okay? [Mist!]

Das ist nicht wahr, oder? – Jenny Lawson

Ich liebe Jenny Lawson alias The Bloggess und obwohl ich das Buch schon im Feber 2013 zum ersten Mal gelesen habe, verliert es einfach nicht an Klasse. In meiner Rezension damals schrieb ich, schon ein  Jahreshighlight 2013 gefunden zu haben – aber ehrlich, das Buch ist wohl eher ein Highlight des Jahrtausends!