MonatsMotto September#3

Von Chiawen @chiasbuecher


Huhu ihr Lieben,
ich habe euch ja schon einiges über die Reihe und den Autor verraten. Heute gibt es ein Interview mit ihm. 
Viel Spaß!
Hallo Felix, schön dich mal wieder interviewen zu dürfen. Das letzte Mal warst du ja mit den Kollegen von „Schattenweber“ bereit, dich meinen Fragen zu stellen. Dieses Mal soll es um deine Fantasy-Reihe „Das Biest in Dir“ gehen.
„Das Biest in Dir“ könnte auch der Titel für einen Krimi/Thriller sein oder für ein Psychodrama. Warum hast du dich dafür entschieden? Gab es auch noch andere Varianten?Ursprünglich hatte ich geplant, das erste Buch „Terrawelt“ zu nennen, nach dem Ort, in dem die Handlung spielt. Aber als sich dieser, wie ich heute finde, recht einfallslose Name meiner Welt relativ kurz vor der Veröffentlichung in „Epsor“geändert hat, habe ich auch noch einmal über den Titel des Romans nachgedacht. Terrawelt“, „Epsor“ oder auch jeder andere Eigenname kann beim Leser nur dann Assoziationen wecken, wenn dieser die Geschichte bereits kennt. Abgesehen von der Harry Potter-Reihe fällt mir auch spontan kein Buch im Fantasy-Genre ein, bei dem der Titel aus einem oder mehren Eigennamen besteht. Deshalb habe ich mir etwas überlegt, das neugierig auf mehr macht und mit dem ein möglichst großer Teil der potenziellen Leserschaft sich identifizieren kann. Und mal ehrlich, wer von uns hat kein Biest in sich?
Ja da hast du vermutlich Recht. In jedem von uns schlummert etwas.Du hast dir ja deine eigene Fantasywelt aufgebaut. Klar gibt es Elemente/Rassen, die schon etabliert sind. Was hat dir als Fundament gedient? Andere Autoren und ihre Werke, Filme, Computerspiele …Ich würde sagen, dass war eine bunte Mischung aus allem – außer Computerspielen, denn ich war nie ein großer Zocker. Den Grundstein für mein Interesse an Fantasy haben Anfang der 2000er die „Der Herr der Ringe“-Filme gelegt, wie es vermutlich auch bei manch anderem Autor meiner Generation der Fall war. Und da Elfen und Zwerge auch in unzähligen anderen Filmen und Büchern auftauchen, waren diese beiden Rassen im Aufbau meiner ersten Handlungsstränge neben den Menschen von Anfang an unweigerlich mit inbegriffen. Besonders zum Schreiben inspiriert – und das habe ich schon in diversen Interviews immer wieder zum Ausdruck gebracht – haben mich dann schließlich Markus Heitz mit seinen Zwergen und Michael Peinkofer mit seinen Orks. Ich denke, dass auch die Charakteristik meiner einzelnen Rassen ohne diese beiden Vorbilder anders verlaufen wäre.
Die Reihe umfasst ja vier Bände. War das schon immer so geplant gewesen oder wie hat es sich entwickelt?Ursprünglich sollte der erste Band zugleich auch der letzte sein. Aber wie das so oft bei Dingen ist, die einem Spaß machen: man kann einfach nicht damit aufhören. Noch während des Schreibprozesses habe ich die Handlung dahingehend geändert, dass sich ein zweiter Teil anfügen lässt, und von da an war mir eigentlich klar, dass es noch für eine Weile so weitergehen wird ...
Nur mal so um meine Neugier zu befriedigen. Planst du noch andere Werke oder schreibst du schon dran?Ja, tue ich. Allerdings ist der nächste Band von „Das Biest in Dir“ vorläufig erst mal auf Eis gelegt, damit ich mich anderen Projekten widmen kann. Denn nach fünf Jahren Arbeit an der Reihe, sehe ich für mich nun die Zeit gekommen, auch mal andere Richtungen der Literatur einzuschlagen. Geplant ist für die Zukunft ein Heftroman im Horror-Genre à la John Sinclair. Aber auch wenn die grobe Handlung dafür schon steht, wird noch ein wenig Zeit ins Land streichen, bis ich damit anfange. Momentan versuche ich mich erst mal in der Umsetzung von Hörspieltexten, und Ende des Jahres wird eine Fortsetzung von „Schattenweber“ mit einem Großteil der Stammbesatzung sowie zwei neuen Autoren zu erwarten sein.
Hörspieltexte? Verleihst du anderen Geschichten deine Stimme oder was genau machst du?Nein, nein, so war das nicht gemeint. Ich schreibe Hörspieltexte. Gegenwärtig an liebsten Creepypastas – dass sind kurze Horrorgeschichten oder urbane Legenden, die zumeist den Anspruch haben, tatsächlich so oder so ähnlich geschehen zu können. Ich denke, zum selber Synchronisieren, fehlt mir das gewisse Etwas, deswegen bin ich auch sehr froh, in dem YouTuber „Multi[German Creepypasta]“ einen hervorragenden Sprecher gefunden zu haben, der mit mir zusammenarbeitet. Nebenbei suche ich auch noch nach einem Verlag, der meinen Beitrag aus der letztjährigen Schattenweber-Anthologie vertonen möchte.
Du hast ja „Das Biest in Dir“ beim AAVAA veröffentlicht und mit „Schattenweber“ Erfahrungen gesammelt im Selbstverlegen. Was liegt dir mehr? Ich denke, es ist unbestreitbar, dass ein Verleger einem sehr viel Arbeit abnimmt. Er kennt sich in dem Gewerbe aus, weil er so etwas jeden Tag macht. Für jemanden, der das erste Mal ein Buch selbst verlegt, bäumen sich kurz vor der Veröffentlichung fast jeden Tag neue Hürden auf. Der Vorteil ist, dass man in allen Belangen die größtmögliche Entscheidungsfreiheit hat, doch damit geht natürlich auch eine größere Verantwortung einher. Das habe ich besonders im Falle des Sammelbandes „Schattenweber“ gemerkt, bei dem es neun verschiedenen Autoren gleichzeitig recht gemacht werden musste. Im Nachhinein gesehen kann ich sagen, dass ich zwar froh darüber bin, diese Erfahrungen gemacht zu haben und zu späteren Zeitpunkten sicher auch mal wieder auf sie zurückgreifen werde, aber unterm Strich führt man ein sehr viel ruhigeres Autorenleben, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der weiß, wo es lang geht. 

Wer von euch jetzt Lust hat sich ein Video mit den Gruselgeschichten anzusehen kann das gerne hier tun. Denn eine habe ich euch rausgesucht.