Jeden Monat sammelt Sonja auf ihrem Wertvoll-Blog Monatsmottos. Jeweils am Freitag blogge ich zu dem Thema, das ich für den Monat gewählt habe. Im August 2015 heisst mein Monatsmotto “Ferienrückblick”.
Vor einer Woche wähnte ich mich am Rand des ganz normalen Alltags und wünschte mir, die Flexibilität aus den Campingferien mit in den Alltag zu nehmen. Ich dachte dabei an Trubel, der sein darf, auch wenn er nicht meinen Plänen entspricht. An Unerwartetes, Spontanes, das ich wahr- und annehmen will.
Es kam anders.
Noch am Samstag bekam die perfekte Tochter Fieber, raffte sich am Sonntag noch einmal auf für die Geburtstagsfeier ihres Bruders und lag am Montag endgültig flach. Was sie immer noch tut. Heute ist sie das erste Mal fieberfrei aufgewacht und wir hoffen sehr, dass dies der Anfang vom Grippeende ist.
Da war tatsächlich Flexibilität von mir gefragt, allerdings ganz ohne Trubel, mit spontanen Absagen statt Zusagen.
Das Gefühl dazu ist Enge. Ich fühle mich eingesperrt, angebunden – eben eingeengt.
Dabei ist es nicht so, dass wir unsere Tage nur zu zweit und im Elend verbracht hätten. Da ist die Nachbarin, die mit uns Tee und Kaffee trinkt. Meine Kollegin, die für unsere Sitzung zu uns nach Hause kommt. Die Grossmütter, die regelmässig anrufen, nachfragen und mit uns plaudern. Der perfekte Sohn, der übersprudelnd von seinem brandneuen Alltag als Zweitjahr-Kindergärtler nach Hause kommt und Leben in die Bude bringt.
Das Enge-Gefühl will sich trotzdem immer wieder anschleichen.
Wie gut, dass in meinen Ferienerinnerungen ganz viel Weite ist!
Das Wattenmeer und seine unendlichen Weiten. Der Amrumer Kniepsand, der kein Ende zu haben scheint. Der Blick auf die Ostsee, dieses “richtige” Meer, das bis zum Horizont reicht. Die Stadt Hamburg, von der aus alles möglich scheint. Die Fahrten durch die ungewohnt und faszinierend flache Landschaft. Die weissen Wolken am blauen Himmel, die einfach so rumhängen, statt sich aufzutürmen.
Die Weite ist da. Ich sehe sie auf unseren Ferienfotos, ich spüre sie in der Erinnerung.
Ich kann das Weite-Gefühl abrufen und durchatmen.
Das Wattenmeer bei Ebbe (Bensersiel)
Das Wattenmeer irgendwann zwischen Ebbe und Flut bei Sonnenuntergang (Nordstrand)
Dünen und Kniepsand bei Wind (Amrum)
Wolken über der “Kleinen Stadt” im Vergnügungspark Tolk-Schau (Tolk)