Jeden Monat sammelt Sonja auf ihrem Wertvoll-Blog Monatsmottos. Jeweils am Freitag (oder auch mal am Samstag) blogge ich zu dem Thema, das ich für den Monat gewählt habe. Im Juli 2015 heisst mein Monatsmotto “Ferienrückblick”.
Der Schul- und Alltagsstart ist nur noch zweimal schlafen und eine Geburtstagsfeier weit weg. Erst wollte ich den ganz normalen Alltag mit seinen ganz normalen und unnormalen Aufgaben zu meinem Monatsmotto machen, aber dann merkte ich:
Ich mag noch nicht! Ich mag noch nicht an Aufgaben und Zeitmanagement denken. Ich mag lieber noch einmal in Ferienerinnerungen schwelgen und mir überlegen, was davon ich in den Alltag mitnehmen kann.
Es war am zweitletzten Abend unserer Deutschlandreise, auf dem wunderbaren Elbecamp in Hamburg, als ich ich von meinem Buch aufschaute, weil es einmal mehr dröhnte und der Boden zu vibrieren schien. Ein grosses Schiff war in der Nähe! Es schob sich in mein Blickfeld. Kein Containerschiff diesmal, sondern ein Kreuzfahrtschiff. Erleuchtet von vielen Lampen und Lichtern zog es elbeabwärts, Richtung Meer. Mich packte ein unglaubliches Verlangen mitzureisen! An Deck zu sein, in die Nacht hinauszufahren, eine Reise zu beginnen. Ich konnte es selber nicht glauben. Da war ich seit fast zweieinhalb Wochen unterwegs, fühlte mich randvoll mit Eindrücken und Erlebnissen und verspürte immer noch die Sehnsucht, mit diesem Schiff zu neuen Abenteuern aufzubrechen, mich mitnehmen zu lassen in neue Gewässer!
Ja, es ist so. Das pure Unterwegssein macht einen grossen Teil meiner Campingleidenschaft aus. Einsteigen und Losfahren, das Ziel im Kopf und im Tomtom, den Weg vor mir, die Aufmerksamkeit ganz in der Gegenwart. Auf unbekannten Strassen, im bekannten Büsli-Hüsli, mit meinen Liebsten.
Da geht mir das Herz auf, da atme ich frei, da habe ich eine Flexibilität, die ich im Alltag oft vermisse.
Ein WC-Halt, schon wieder? Dann halt. Stau? Zum Glück haben wir dieses Jahr mehr als nur eine Kinder-CD dabei. Eine Fähre? Cool, raus mit dem Fotoapparat! Das Tomtom macht eine Sighseeingtour mit uns, statt den direkten Weg zu nehmen? Öööööh, je nach Tageszeit rufe ich da auch mal ganz flexibel aus.
Auch wenn es ab Montag wieder nach (Stunden)Plan läuft, es mehr zu organisieren und zu koordinieren gibt, die Tagesaufgaben nicht mehr nur daraus bestehen, zu essen und irgendwann ins Bett zu gehen, möchte ich das Gefühl beibehalten, dass wir unterwegs sind und vieles passieren darf und soll.
Ich möchte neugierig sein, auf das, was kommt, und mir Zeit nehmen, den Moment zu geniessen. Oder ihn vorbeigehen zu lassen, falls er nicht zum Geniessen ist.
Flexibel und offen sein für das, was das Leben bereit hält.
Hippiebus-Stimmung im Einfamilienhaus !
Noch liegt fast die ganze Reise vor uns!
Ungewohnte Blickwinkel (aus dem WC-Fenster einer Fähre)
Alles dabei – und der Eiswagen fährt auch direkt vors Haus!
Der gewohnte Kaffee aus einer ungewohnt schönen Tasse
Alle paar Tage gibt es neue Nachbarn – nur die in unmittelbarer Nähe bleiben immer die gleichen.
Piraten in Sicht!
Die Heimreise. Das Büsli ist auch ein Zugpassagier.