Die ersten Tage sind also vergangen, Boston liegt nun hinter mir. Wie bereits im ersten Teil erwähnt, eine Fahrradstadt ist dies nicht. Nur irgendwie so ein bisschen. Denn es gibt tatsächlich Unerschrockene, die mit ihren Commuter-Bikes rasant durch das Straßenbild huschen und die Radfahrer-Fahne hoch halten. Da sind Bänker dabei – die sehen zumindest danach aus – die todesmutig quer über vier Fahrspuren rasen ohne sich umzublicken. Anscheinend brauchen solche Menschen den Nervenkitzel, die oftmals bestürzenden Zahlen in der Finanzwelt reichen wohl nicht mehr aus. Aber Radfahrer haben es wirklich schwer, denn auch die wenigen Bike Lanes, die ich hier gesehen habe enden oftmals genauso im Nichts wie zu Hause daheim. Im Asphalt-Dschungel einer amerikanischen Großstadt, wo das PS-strotzende Auto immer noch oberste Priorität hat, ist dies aber noch viel beängstigender. Es mag sein, das es in Boston vielleicht noch irgendwo bessere Möglichkeiten zum Radfahren gibt, ich würde aber vermuten das die dann etwas außerhalb der Stadt liegen. Ok, in Vermutungen möchte ich mich aber auch nicht verstricken. Ich denke, Boston könnte eine interessante Fahrradstadt sein mit all ihren geschichtlichen und historisch wertvollen Orten. Da könnte man etwas draus machen. Schön fand ich deshalb auch die gut gemachten Verleihstationen, an denen man ganz vernünftige Räder ausleihen konnte. Und diese Fahrräder tauchten im Straßenbild dann auch immer wieder mal auf. Stationen dieses Systems gibt es nämlich einige. Ein Anfang wäre also da…
In Boston kann man meinen das dies auch gesünder für Leib und Leben sei!
…der in Philadelphia aber jetzt schon gelungen ist. So der erste Eindruck. Der verdammt breite Parkway, der Weg der mich zum berühmten Museum of Art führte ( da wo Silvester Stallone oberhalb der Stufen in dem Film Rocky über die Stadt blickt ) und stark der Champs-Élysées in Paris ähnelt, sah ganz anders aus als noch bei Google! Dort war deutlich ein großer Parkplatz unmittelbar vor dem Museum zu erkennen. Doch vor Ort sah das ganz anders aus. Der Parkplatz für den ganzen Sommer gesperrt, der Asphalt komplett bunt bemalt und viele kostenlose Spielmöglichkeiten für Kinder aufgebaut. Dazu Sitzbänke und ein paar Snack-Stände. Rundherum wurde ganz viel Grün neu gepflanzt. Das Stadtbild wurde auf einigen Kilometern komplett umgekrempelt. Modernes urbanes Leben scheint hier wirklich zu funktionieren und auch tatkräftig vorangetrieben zu werden! Das empfand ich als absolut positiv! Radfahrer fahren meist auf eigenen Spuren und dürfen sich an Ampeln wie in den Niederlanden oder auch Kopenhagen in Dänemark vor den Autos aufstellen! Hier habe ich die unterschiedlichsten Radtypen gesehen! Bänker, Sportler, Omis, Radkuriere und sogar den Arzt in OP-Kluft! Und da Philly recht flach daherkommt, wird das sicherere Radfahren zumindest an dieser Stelle der Stadt gut genutzt! Auch im weiteren Stadtbild war gut zu sehen, das Radfahren hier schon eine ganz andere Bedeutung einnimmt als noch in Boston! Viele Abstellmöglichkeiten an breiten Bürgersteigen sowie an Bürogebäuden und auch ein gut ausgebautes Verleihsystem tragen dazu bei, das die Bewohner das Angebot auch nutzen! Da hat mir sehr gut gefallen.
Hier darf der Radfahrer sich auch mal breit machen. In Philadelphia.
Verleihstation in Philadelphia.
Klare Kennzeichnung am Parkway in Philly.
Großstadtdschungel mal in schön! Philadelphia kann das.
Hier die Links zu den bisherigen ROADBOOK-Einträgen:
USA-Roadbook Eastcoast – Teil 1
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Alle Fotos in diesem Artikel außer dem Titelbild ©2017 by bikingtom
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