Geschmiere auf der Rheinischen Bahn-Trasse am Limbecker Platz in Essen.
Ich muss mir einmal Luft verschaffen. In letzter Zeit ist mit oft aufgefallen, das an vielen Stellen in der Stadt und Umgebung blinder Vandalismus herrscht. Dort, wo viel Geld in die Hand genommen wurde, an schönen Radwegen und Trassen, sind Schmierereien und Zerstörung an der Tagesordnung. Es ist zum kotzen. Da kommen irgendwann dann die Halbstarken aus dem Gebüsch, am besten Nachts, wenn Vati und Mutti schlafen, um Wände, Bänke und sogar den Asphalt mit irgendwelchen Hieroglyphen, Tags und völlig undefinierbaren Botschaften zu bekritzeln und zu beschmieren. Soll das cool sein? Das Geschmiere ist so schlecht, das können die „Künstler” ja selber nicht mehr lesen. Geschweige denn, das die überhaupt lesen können. Was soll das Ganze? Sollen das Mutproben sein? Soll das Kunst sein? Soll das rebellisch sein? Wenn die meist pubertären Jugendlichen wenigstens was auf den Kasten hätten und tolle Bilder malen würden, wäre das ein Hingucker. Aber die tollen Bilder, die man selten sieht, sind ja meist auch offiziell entstanden. Also ist das doch wohl eher Frustbewältigung von Leuten, die nichts anderes zu tun haben als irgendwie mit dieser Art von Kommunikation (?) Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die einzige Aufmerksamkeit seitens der Betrachter herrscht aber nur da drin, das diese Leute einem nur noch auf den letzten Nerv gehen. Sobald irgendwo eine neue Wand oder Mauer entsteht, oder diese gerade von dem letzten Gekritzel gesäubert wurde – schwupp – ist da innerhalb von 24 Stunden das nächste Geschmiere. Dort, wo Infotafeln über Sehenswürdigkeiten angebracht werden ( siehe auch meinen Tour-Bericht ), sind diese nach kürzester Zeit über und über mit Aufklebern, Kratzern und Geschmiere versehen und nicht mehr lesbar.
Nichts mehr zu erkennen auf der Info-Tafel.
Da werden Mülleimer „weggetreten” und der ganze Inhalt über den Rastplatz und Radweg verteilt. Die Parkbänke sind so in Mitleidenschaft gezogen das sich da keiner mehr gerne hinsetzt. Hinweisschilder sind als solche nicht mehr zu erkennen. Es ist einfach Wahnsinn. Was geht in diesen Köpfen nur vor sich? Da muss unendlich viel Luft zwischen beiden Ohren sein. Meine Meinung. Wenn man mal bei Google „Vandalismus an Radwegen” eingibt, dann kommen direkt unzählige Artikel zu dem Thema. Es ist also ein Massenphenomän. Nicht nur Großstädte sind davon betroffen, auch Dörfer und kleinere Gemeinden.
Ist das noch einladend?
Was treibt diese Leute nur an? Wissen die nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen? Ist das die heute so oft zitierte Perspektivlosigkeit unserer Jugend? Es ist ein trauriges Kapitel unserer Gesellschaft und aller Gesellschaftsschichten hindurch, das wir solche Probleme wohl niemals in den Griff bekommen werden. In unserer reichen Welt werden trotzdem immer wieder oder wohl eher mehr Menschen es schwerer haben um nach vorne zu kommen. Das gipfelt dann in Resignation, Wut und Gewalt. Ein Teil dieser Ausdrucksform mündet dann in solchen Vandalismus. An das Gewissen zu appellieren hilft da wohl auch nicht mehr und wird – so traurig das auch ist – weiterhin hingenommen werden müssen. Solange sich nichts grundlegendes in unserer Gesellschaftspolitik ändert werden wir auch weiterhin solche mutwilligen Zerstörungen an Radwegen, Spielplätzen, Grünflächen, Neubauten und eigentlich so ziemlich überall erleben. Hier mal zufällig ein aktueller Artikel der WAZ, der nichts mit Radfahren an sich zu tun hat, aber ebenfalls dieses enorme Problem aufzeigt!
Was denkt ihr zu dem Thema? Was habt ihr schon auf euren Touren gesehen und erlebt? Was empfindet ihr dabei? Schreibt eure Meinung!
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