Es sind die Momente im stressigen Alltag die einem Durchatmen lassen. Momente in denen Zeit ist nachzudenken, die Gedanken schweifen lassen und sich über das Große und Ganze Gedanken zu machen. Christian hatte einen ähnlichen Blogbeitrag verfasst der zwar einen wesentlich traurigeren Hintergrund hat, aber letztendlich genau diesen Zustand beschreibt, welcher sich beim Laufen ziemlich oft einstellt. Wenn man mit sich und seinen Gedanken alleine ist und das Drumherum einfach verschwimmt.
Wenn ich morgens in die Dunkelheit des Waldes tauche und lediglich der Lichtkegel der Stirnlampe einen kleinen Teil der Umgebung preisgibt, dann habe ich diese Momente. Ich habe Zeit nachzudenken, zu philosophieren und zu planen. Lediglich das eine oder andere Ge
tier schreckt mich aus meinen Gedanken auf. Wohl wissend, dass es wahrscheinlich noch schreckhafter ist als ich es bin.
Momente ohne Ablenkung in denen die Realität oder auch die Phantasie einen umhüllt. Positiv oder auch negativ. Mit einem Lächeln auf den Lippen oder mit einem Kloß im Hals.
Ich empfinde diese Momente in denen sich alles auf die Gedanken konzentriert als sehr intensiv. Emotional. Eine Realität die ausschließlich im Kopf stattfindet.
Das Laufen ist Nebensache. Das Drumherum ist Nebensache. Das Jetzt findet ausschließlich in meinem Kopf statt.
Ich habe Zeit philosophisch zu werden. Große Thesen aufzusetzen, um sie genauso schnell wieder zu zerstreuen. Träumen und große Pläne schmieden.
Aber auch vergangene Dinge zu verarbeiten. Zu sezieren um vielleicht daraus zu lernen.
All dies genieße ich auf den Kilometern durch die Dunkelheit.
Viele können es nicht nachvollziehen, dass ich oft um 4 Uhr aufstehe und mich bei Wind und Wetter auf den Weg mache. Wohl wissend das nach dem Lauf auch noch 10 Stunden Arbeit anstehen.
Aber wenn man diese Momente einmal in vollen Zügen genossen hat. Wenn man erfährt welche Kraft einen diese Momente geben. Dann sieht man es als ein Geschenk an, nicht als ein notwendiges Übel.
Ich MUSS nicht am frühen Morgen durch den dunklen Wald laufen!
Ich darf es!
Und ich genieße es.
Wenn ich es denn wieder darf! 😉