Vorweg, dies ist der erste Bericht als Gast-Autor von Markus Gonsch für meinen Blog. Markus, ebenfalls ein absoluter Fahrrad-Fan, fährt gerne in seiner Freizeit und zur Arbeit mit dem Rad. Dabei erlebt er selber viele (nicht)alltägliche Dinge auf dem Sattel. Und vielleicht erzählt er ja bald noch mehr. Hier jetzt aber berichtet er erstmals für meinen Blog vom Deutschen Fahrradpreis…
Text & Fotos Markus Gonsch
Im Rahmen der diesjährigen Fahrradmesse in Essen fand abseits des Messetrubels die Verleihung des „Deutschen Fahrradpreises“ im Congresscentrum der Messe Essen statt. Eine wie ich meine, wichtige Veranstaltung für alle für die Radfahren mehr ist, als nur sonntags zur Eisdiele. Da Tom an dem Tag leider verhindert war, hatte ich mich gerne bereit erklärt, stellvertretend für ihn Eindrücke zu sammeln und hier für euch zusammen zu fassen.
Da Preisverleihungen ja meist einen etwas „steifen“ Charakter vorweisen, war ich umso überraschter, wie locker und offen sich die Leute herausstellten. Vom Anzugträger bis zum funktionsbekleideten Radler war auch alles im Publikum vertreten. Nun ja, wir hatten ja auch alle den gleichen Beweggrund zum Besuch der Veranstaltung. Jeder hatte etwas zu erzählen und von Seiten der Veranstalter gab es jederzeit Infos und Hintergründe. Erstaunlich auch die Tatsache, dass der Konferenzsaal sich zum Start der Veranstaltung bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Durch den Abend führte sehr charmant WDR-Journalist Tom Hegermann, der mit viel Witz und Sachverstand ans Werk ging.
Freude im Pott über den 2.Platz für die Fan-Seite des Radschnellwegs Ruhr RS1
Zum Ablauf gilt es zu sagen, dass es bei der Veranstaltung nicht Gewinner und Verlierer im eigentlichen Sinne gab, sondern 3 Erstplatzierte, die von einer Jury aus Hunderten Einsendungen und Bewerbern ausgewählt wurden. Ich muss sagen, ich war sehr erstaunt, wie hier Ideen rund ums Fahrrad konsequent umgesetzt wurden, und welchen Facettenreichtum das Fahrrad immer wieder anbietet. Eins ist uns ja allen klar, hier muss ja nichts neu erfunden werden. Was ich von dieser Veranstaltung für mich ganz persönlich mitnehme ist, dass es nicht immer nur um das Material an sich geht. Nicht die neueste Ultegra am Rennrad oder der neueste Antrieb am E-Bike ist entscheidend… Es gibt soviel rund um das Thema Fahrrad zu entdecken, dass es eine Freude ist.
Nun aber zur eigentlichen Veranstaltung. Es galt also in unterschiedlichen Kategorien anzutreten, und die Jury von sich zu überzeugen. Euch jetzt alle Gewinner und Kategorien einzeln vorzustellen würde hier den Rahmen sprengen und lässt sich auch bequemer auf der Homepage der Veranstaltung des Deutschen Fahrradpreises nachlesen. Zusammenfassen möchte ich für euch nur, dass die Kategorien sich in INFRASTRUKTUR, KOMMUNIKATION und SERVICE einteilten.
2. Platz für die Fan-Seite des Radschnellwegs Ruhr RS1! Fantastisch!
Sehr gefreut habe ich mich als Lokalpatriot natürlich über den zweiten Platz der Kategorie Kommunikation: die Fanpage des RS1 auf der ich mich auch sehr gerne „herumtreibe“ und Informationen über dieses tolle Projekt aufsauge. Und wie Tom Hegermann schon auf der Veranstaltung sagte, wäre es traumhaft, wenn wir ihn noch zu Lebzeiten befahren dürfen.
Darüber hinaus gab es einen Foto- und Videoaward unter dem Motto: „mein Fahrrad kann“, bei dem es tolle Sachpreise zu gewinnen gab. Mit Sicherheit war das auch für viele der Zuschauer, mich eingeschlossen, der emotionalste Preis. Völlig unterschiedliche Typen Menschen haben hier dargestellt, was das Fahrrad für sie bedeutet. „Belohnt“ wurden die jeweils ersten Plätze in dieser Kategorie mit je einem Ebike der Spitzenklasse. Feine Sache das!!!
Auszeichnug als Fahrradpersönlichkeit des Jahres 2018 für den beliebten Schauspieler Hannes Jaenicke
Laudatoren beim Deutschen Fahrradpreis waren sogar „Prominente“ wie unser OB Thomas Kufen oder der Verkehrsminister des Landes NRW Hendrik Wüst. Schön wäre an der Stelle gewesen, man hätte den OB vielleicht noch ein wenig auf die Themen RS1 oder „fahrradfreundliche Städteplanung“ befragen können. Das aber hätte den Rahmen dieser Veranstaltung gesprengt, denke ich!
Der letzte Preis der an diesem Abend verliehen wurde, kam in die Kategorie „Fahrradfreundliche Persönlichkeit 2017“. Hier hatte man den Schauspieler und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke auserkoren, der den Preis auch persönlich entgegennahm und auch einige Worte bezüglich seiner sicherlich katastrophalen CO2-Bilanz verlor, die das ständige Drehen von Dokumentationen rund um den Globus mit sich bringt, die er mit dem Radfahren auszugleichen versucht.
Mein Fazit dieses Abend ist, dass der Deutsche Fahrradpreis in dieser Form weitergeführt werden kann und muss. Jedem der die Veranstaltung besuchen kann, kann ich sie auch nur ans Herz legen. Ich habe mir neue Inspirationen für meinen Fahrradalltag geholt und interessante Menschen kennen gelernt. Und wieder einmal aufs Neue festgestellt, dass Rennradfahrer, Alltagspendler oder auch Lastenradfahrer viel mehr gemein haben, als auf den ersten Blick erkennbar ist: Die Liebe oder auch Notwendigkeit fürs Fahrrad und Rad fahren….
Posieren mit der Fahrradpersönlichkeit des Jahres 2018, Hannes Jaenicke. Soviel Zeit muss sein!