(Teil 1 hier: *KLICK*)
Der Plan ist ebenso simpel wie genial: Für die Kinder und mich gibt es Böhnchen an einem Öl-Essig-Kräuterdressing, Herr L. bekommt Spargel an einer Sosse und alle bekommen Spaghetti Bolognese und – soweit sie denn aufgegessen haben! – einen Joghurt als Nachtisch.
Also irgendwie … hat die Spülmaschine ein schlechtes Zeitmanagement!
Die ist nämlich noch nicht fertig und das, obwohl ich anfangen will zu kochen – Frechheit!
Da steh ich also nun und habe vier wunderbare Herdplatten, aber nur einen Minitopf und einen Riesentopf. Hmpf.
Als erstes den Spargel (500g) waschen und schälen. Wasser im Minitopf erhitzen, zum kochen bringen, Brühpulver einrühren, die Schale reinschmeißen.
Eieruhr auf 10min stellen.
Das angetaute Hackfleisch betrachten und wieder weglegen.
Nachdenken.
Die Spätzle von Gestern aus dem zweitgrößten Topf entfernen und ihn (Vorsicht: Gruselige Szene folgt!) mit der Hand (!) säubern.
Mit Wasser füllen, auf Herd stellen, erhitzen.
Eine Spargelhälfte beiseite legen.
Mittleres aus der Küche vertreiben.
Die andere Spargelhälfte in kleine Stücke schneiden und in einem Schälchen parken.
Das angetaute Hackfleisch betrachten und zur mittelgroßen Pfanne greifen.
Das angetaute Hackfleisch wieder wegtun.
Die Pfanne auch.
Der Spülmaschine sagen, dass sie hinne machen soll.
Die Spargelschale aus der Brühe fischen und wegschmeißen.
Die Brühe in einem freundlichen Behälter parken.
Den Topf auswaschen, mit Wasser füllen, auf die Platte stellen, zum kochen bringen.
Den Kindern zurufen, das sie genug Fernseh geguckt haben.
Spaghetti in das kochende Wasser des zweitgrößten Topfes füllen. Ohne Salz übrigens, wegen weil.
Eieruhr auf 12min stellen.
Ungeschnittenen Spargel doch noch halbieren und in den Minitopf werfen.
Spülmaschine die Zunge rausstrecken.
Halbe Zwiebel in Miniwinzstückchen schneiden.
Frische Basilikumblätter (20) abkniepen, waschen.
Die eine kleine Küchenschere suchen.
Kleinstes wickeln.
Die andere kleine Küchenschere suchen.
Über einen gewissen Mitbewohner schimpfen.
Kaffee kochen.
Die Basilikumblätter mit den Fingern zerrupfen.
Blog stiezen.
Kurz eine Spargelstange rausheben: Braucht noch was!
Halbe Zwiebel in zu kleiner Pfanne auf zu großer Platte in Öl erhitzen, Spargelstücke dazugeben.
Kaffee eingießen, einen Schluck trinken.
Spargel in der Pfanne umrühren.
Einen Streit der Kinder schlichten.
Spargel im Topf testen: Fertig!
Rausnehmen, vor den Kindern in Sicherheit bringen. Warm bleiben muss er nicht, Herr L. kommt ja erst später.
Spülmaschine piept.
Ausstellen, aufmachen, große Pfanne rausnehmen.
Drittgrößten Topf rausnehmen.
Angetautes Hackfleisch in den drittgrößten Topf schmeißen, Öl dazu, erhitzen.
Große Pfanne wieder wegstellen.
Zwiebelminiwinzstücke und Spargel in der Pfanne mit 100ml der Spargelschalenbrühe aufgießen, zudeckeln, aufkochen.
Eieruhr klingelt.
Spaghetti abgießen. Im Topf lassen, gedeckelt bleiben die ewig warm.
Eieruhr auf 10min stellen.
Angebratenes Hackfleisch abkratzen, wenden.
Bisschen Salz drüber streuen.
Schüssel holen, Böhnchendose aufmachen und abgießen.
Kaffee leertrinken.
Spülmaschine halb ausräumen.
In eine Schüssel Wasser und Öl geben und feines Kräuterdressing einrühren.
Hackfleisch wenden und versuchen, es mit dem Pfannenwender durchzukniepen.
Scheitert.
Spülmaschine zu Ende ausräumen.
Blog stiezen.
Nochmal auf`s Spargelsoßenrezept für Spargelsoße mit Spargel drin stiezen.
Anfangen, Spülmaschine wieder einzuräumen.
Böhnchen in Böhnchendressing rühren.
Im Kühlschrank nach Sauerrahm suchen.
Feststellen, dass kein Sauerrahm da ist.
Soll wohl, ich kazf janie welchen, haha.
Hackfleisch mit Pfannenwender zerkniepen, Platte höherstellen.
Spülmaschine fertig einräumen, soweit möglich.
Spülmaschine voll, also Spülmaschine anstellen.
Einen Streit zwischen den Kindern schlichten.
Hackfleisch mit Wasser gießen, Bolognese-Pulver und Tomatenmark dazurühren.
Eieruhr klingelt.
Deckel von der Pfannen nehmen.
Basilikum dazutun.
Gucken.
Platte abdrehen und die ganze Mischung in eine Schüssel kippen.
Mangels Pürierstab das Ganze mit Gabel und Kartoffelstampfer malträtieren.
Wieder in die Pfanne geben.
Tisch decken.
Dem Mittleren was zu trinken einschütten.
Pfannenplatte aufdrehen, Hackfleischsoßenplatte wieder aufdrehen.
Pfannenmischung mit Salz und Pfeffer würzen.
Pfannenmischung mit Lemonengras würzen.
Pfannenmischung mit Muskat würzen.
Pfannenmischung mit Zucker zuckern.
Hoffen, dass es schmeckt.
Pampe betrachten – fehlt da nicht irgendwas?
Auf`s SpragelsoßemitSpargeldrinrezept stiezen. Ach, der Sauerrahm!
Quark aus dem Kühlschrank holen.
Vergessen, wie viel Quark rein soll, daher einfach irgendeine unbekannte Menge reinkloppen und verrühren.
Hackfleischsossenplatte abdrehen.
Die Kinder schonmal zum Essen rufen.
SpargelsossenpampemitSpargeldrinplatte abdrehen.
An komischer spargelsossenartigen Pampe mit Spargel drin riechen.
Nachsalzen.
Nachlemonen.
Nachmuskaten.
Nochmal riechen: Fertig!
An freundlicher Hackfleischsosse riechen und ebenfalls ein bisschen nachsalzen.
Fertig.
Spaghetti auf den Tellern verteilen.
Hackfleischsosse auf den Spaghetti auf den Tellern verteilen.
Protestgeschrei a la “Ich wollte die Sosse nicht AUF den Nudeln haben, sondern DANEBEN, *HEUL*” ignorieren.
Nochmal Spargelsossenpampe durchrühren und dann wegstellen.
Böhnchen verteilen.
Essen.
…
Herr L. kommt und während ich ihm Spargel und Spargelsosse mit Spargel drin auf dem Herd erhitzen, macht er sich Nudeln mit freundlicher Hackfleischsoße in der Mirko warm.
Er setzt sich hin.
Ich – ganz die eifrige Hausfrau – serviere ihm den Spargel in der SpargelsoßemitSprageldrin.
Herr L. fragt mich, ob ich was von ihm will.
Grumpf.
Ich knuffe ihn und drohe, den Spargel wieder wegzunehmen.
Er droht mir mit Schlägen.
…
Herr L. nimmt ein Spargelstück, stippt und dippt es in die Soße, kaut prüfend, schließt lange genießerisch die Augen, öffnete sie wieder und sagt: “Ist das lecker, Molly-Maus!”
Große, erwartungsvoll Kulleraugen: “Besser als …?”
“Meine süße Kochmaus!”, lächelnd, strahlend. “Das schmeckt ja um Welten besser als die Sauce Hollandaise, oh Mann, ich will nie wieder was anders zu Spargel essen! Du hast Dich selbst übertroffen, Molly-Maus, das ist wirklich unfassbar köstlich!”
Spricht`s, strahlt mich an und isst weiter, bis das ganze halbe Kilo Spargel weg ist.
YESSSSSSSSSSSSSSSS!
Wieder einmal hat Molly, Eure Königin i.S., einen wohlverdienten Sieg davon getragen, ich habe der blöden niederträchtigenländischen Sosse gezeigt, wo der Hammer hängt, jawollja!
Jetzt muss ich es nur noch irgendwie schaffen, dass man diese blöde und hochaufwendige Soße auch irgendwo fertig kaufen kann …
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