Molly L. – Ein Leben für die Wissenschaft

Von Molly Logan @Frau_Logan

Es ist soweit. Mit zitternden Händen greife ich zum Telefonhörer. Schweres steht mir bevor, ein Anruf.
Aber nicht irgendein Anruf, sondern ein Anruf bei Oscar.
Oscar ist ein Amtsbehördenmensch und Oscar mag mich nicht. (Eventuelle Gründe dafür sind mir völlig unbekannt, das Ganze ist samt und sonders unbegreifbar, nachgewiesener Maßen bin ich ein friedlicher und freundlicher Mensch in allen Lagen!)
Aber nun muss ich ihn anrufen. Denn er hat etwas, das ich DRINGEND benötige.
Wofür? Na für ein anderes Behördenamt, was denn sonst?

Die Zeit drängt.
Schlimm.
Mein Leben, unser aller Leben liegt in seiner Hand!

-> Und wer jetzt denkt, Oscar würde Oscar heißen aufgrund eventueller Assoziationen mit einem gewissen Sesamstraßenbewohner … Nein! Leute, echt, wie könnte Ihr nur! ;-)

Ich muss dazu sagen, dass ich bei Oscar schon ALLES versucht habe! Angefangen von freundlich über mega-freundlich bis hin zu (durchaus ernsthgemeinten) Komplimenten. Geschleime Noch mehr Komplimente, Ehrlichkeit, Verzweiflung, und ja, auch das, Aggression.

Hat alles nichts genützt, ist alles an Oscar abgeprallt.
DIESER MANN IST AUS TEFLON, BABY!
Was, oh was nur könnte ihn erweichen????

So. Nu aber, nützt ja nix.
Da kommt mir eine Idee: Es heißt doch, der Telefonpartner würde es “hören”, wenn man während des Gespärchs lächelt. Das ist nix Neues und das kleine 1×1 aller Menschen, die am Telefon was verkaufen wollen oder sostwie beraten: LÄCHELN! *Gniiiiii*
-> Gab’s da nicht auch mal eine Studie zu?

Bringt bei Oscar nix, hab ich versucht.
Jetzt kommt mir ein ganz neuer Gedanke: Wenn wir mit den Ohren “sehen” können, welche Mimik etc. unser Gesprächspartner am Telefon draufhat. Also, unterbewusst wahrnehmen, wie der aussieht und so …
Was würde Oscar wohl milde stimmen, seine Laune verbessern, ihm mir eventuell gewogen machen …?

10 Minuten später.
Oscar war die Freundlichkeit (!) in Person, er will meinen Fall SOFORT bearbeiten und dann gleich morgen Früh in die Hauspost geben! Alles feini und wunderbar und einen schönen Tag hat er mir auch gewünscht!

“So, mein Schatz”, sage ich begeistert zu Herrn L., während ich mir wieder den BH anziehe, “und Du rufst jetzt bei der Frau von der Versicherung an!” :-)


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