Mohammed Schmähfilm “Unschuld der Muslime”: Ultra Rechte und Christliche Fundis zündeln ungestraft weiter

Der dumm dreiste Schmähfilm “Unschuld der Muslime”, der von christlichen Fundamentalisten und Rechtsradikalen bewusst zum Aufhetzen inszeniert worden ist, hat offensichtlich seine beabsichtigte Wirkung getan. Es geht um die Provokation um jeden Preis, um die scharfe Abgrenzung zwischen christlicher und muslimischer Welt. Und es geht um die Ausgrenzung und Bekämpfung des Andersartigen. Die arabische Welt ist im Aufruhr. Es brennt weltweit. Die Wut über die Mohamed Beleidigung entläd sich in gewaltsamen Protesten. Amerikanische und israelische Fahnen werden verbrannt, westliche Botschaften erstürmt – zuletzt auch die Deutsche. Die radikal islamistischen Kräfte nutzen die Empörung der Muslime und hetzen nun ihrerseits gegen die Christen und Ungläubigen des satanischen Westens. In den Freitagsgebeten wird dazu aufgerufen, den einzig wahren Glauben mit dem gerechten Zorn des Gläubigen zu schützen. Bilder der Gewalt gehen um den Globus und innerhalb kurzer Zeit eskaliert die Lage und wird zum Flächenbrand.

Pro Deutschland zündelt und die Regierung wartet auf das Feuer

Die rechtsradikale Splittergruppe “Pro-Deutschland” zündelt in Deutschland ungehemmt weiter. Sie möchte das dilletantisch dumm dreiste Schmähvideo verbreiten und in ausgewählten Kinos zeigen. Kanzlerin Merkel lehnt das ab, die Behörden prüfen ein Verbot. Rechtlich wäre das wohl durchsetzbar. Volksverhetzung ist das Stichwort zur Begründung.

Der Pro Deutschland Vorsitzender Manfred Rouhs hat angekündigt, bereits im November den islamfeindlichen Film in voller Länge zeigen zu wollen – möglicherweise “in einer Art Lagerhalle”, falls seine Organisation keinen Kinobetreiber finde, der sich zur Vorführung des Films bereit erklärt. Auf ihrer Internetseite hatte die “Partei” den Film bereits am Montag kurzzeitig in ganzer Länge veröffentlicht, ihn später aber wieder von der Seite genommen. Warum eigentlich?

Die Bundesregierung setzt nun darauf, dass eine Vorführung des Mohammed-Schmähfilms in Deutschland aus Sicherheitsgründen verboten wird. Merkel sagte in Berlin, die Behörden müssten juristisch prüfen, ob eine Aufführung des Films die öffentliche Sicherheit erheblich stören könne.

“Ich kann mir vorstellen, dass es dafür gute Gründe gibt”, sagte die CDU-Vorsitzende. Auch Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) äußerte die Erwartung, dass die Behörden ihre ordnungsrechtlichen Möglichkeiten ausschöpften, um gegen eine öffentliche Vorführung vorzugehen. Schließlich könne das Zeigen des Films als Provokation empfunden werden.

Aghanistan: Tod den USA

In der afghanischen Hauptstadt Kabul gingen Tausende Menschen wegen des aus den USA stammenden, amateurhaften Films auf die Straße und wünschten in Sprechchören den USA den Tod. Mehrere Autos standen in Flammen. Die Polizei sprach von 3000 bis 4000 Demonstranten. “Wir werden unseren Propheten verteidigen, bis wir Blut an unserem ganzen Körper haben”, sagte ein Teilnehmer. “Die Amerikaner werden für diese Schande bezahlen.”

Pakistan geht schon einen Schritt weiter und sperrt Youtube

In der pakistanischen Metropole Karachi ging die Polizei mit Warnschüssen gegen Demonstranten nahe des US-Konsulats vor! Etwa 30 Studenten wurden nach Polizeiangaben festgenommen. Ministerpräsident Raja Pervez Ashraf ordnete sogar die Sperrung von Youtube an, um eine Verbreitung des Videos zu verhindern.

Indonesien: brennende Fahnen

In der indonesischen Hauptstadt Jakarta protestierten Hunderte Demonstranten gegen den Film und verbrannten die US-Flagge vor der Botschaft des Landes.

In Tunesien gelang es einem Anführer der radikal-islamischen Salafisten, sich der Festnahme zu entziehen. Er floh aus einer von Sicherheitskräften umstellten Moschee.

Libanon: Hisbollah droht mit weiteren Maßnahmen

Auch in der libanesischen Hauptstadt Beirut zogen Tausende Gläubige auf die Straße. Die Demonstranten riefen “Tod Amerika, Tod Israel”. An der Kundgebung in dem schiitisch geprägten Vorort südlich von Beirut nahm auch Hisbollah-Chef Sajd Hassan Nasrallah teil, der sich nur selten in der Öffentlichkeit zeigt. Er drohte mit weiteren Aktionen: “Die Welt muss wissen, dass es sich nicht um einen Wutausbruch handelt, der wieder vorbeigeht, sondern um eine erstzunehmende Gesinnung.”

Im libyschen Bengasi wurde der Botschafter getötet.

Wo steht Deutschland? Wer schützt uns vor Radikale?

Am Freitag brannte ein wütender Mob die deutsche Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum nieder. Das Botschaftsemblem wurde in den Staub getreten. So wird offensichtlich auch Deutschland von der muslemischen Welt als Vertreter der westlichen Kreuzfahrer Politik gesehen, was zu einer deutlichen Erhöhung der Gefahrenlage im Land führen dürfte. Merkel musste nun schnell reagieren. Die Verbreitung des Videos wird allerdings nicht so einfach durch ein Verbot eingedämmt. Es wird nötig sein, entschlossener gegen die eigenen innländischen rechtsextremen und christlich fundamentalistischen Kräfte vorzugehen. Blose Mundbekenntnisse reichen daszu nicht aus. Das juristische Werkzeug ist ja schon vorhanden. Es gibt den Straftatsbestand der Volksverhetzung, den der religiösen Diskriminierung. Die Merkelregierung kann ihre Glaubhaftigkeit nur dann bewahren, wenn sie offen und aktiv gegen die aktuelle Gefährdungslage angeht, und Scharfmacher, Aufhetzer und Radikale endlich bekämpft, zum Wohle und Schutz des eigenen Volkes – so wie die Kanzlerin es in ihrem Amtseid geschworen hat.

so long


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