“Wo soll ich in Neuseeland dann wohnen?”
Ich kann mich noch gut an eine Frage eines Freundes erinnern: „Und wo wohnst du da? Auf der Straße?“
Damals, es war meine erste Woche in Neuseeland, musste ich lachen und gleichzeitig stellte ich mir eine ähnliche Frage. Denn zu dem Zeitpunkt wohnte ich in einem Hostel in Auckland und ich hatte mir ausgerechnet, dass mich ein Jahr im Hostel ca. 10000$ kosten würde. Im Nachhinein ist es natürlich lange nicht so teuer geworden, jedoch habe ich Hostels meist gemieden. Welche Alternativen gibt es also zu den einfachen, aber auf die Dauer teuren Hostels?
Hostels
Erstmal gehe ich auf die oben so oft erwähnten Hostels ein. Ein Hostel kann man sich wie eine Selbstversorger-Jugendherberge vorstellen. Die Zimmergrößen reichen von 1 bis 12 Bett-Zimmern und von sauber und neu zu gammlig und oll.
In jeden Hostel gibt es eine mehr oder weniger gut bestückte Küche und anderes lebenswichtiges wie Internet und Waschmaschinen. Ein Dormroom (meist 8 Betten) kostet zwischen 17$ (ganz günstige) und 28$. Da es in Neuseeland von Touristen nur so wimmelt, gibt es verdammt viele dieser Unterkünfte. Man kann davon ausgehen, in jedem größeren Örtchen ein Hostel zu finden. Es gibt verschiedene Hostelketten, in denen viele Hostels organisiert sind. Mit einer Mitgliedskarte kann man dann vergünstigt in den zugehörigen Hostels übernachten. Die wohl größte und günstigste Kette ist BBH-Hostels. Zudem gibt es noch YHA, welche zur in Deutschland bekannten Jugendherberge gehören. Neben diesen beiden gibt es noch „Nomads“ und „Base“ und sicher noch mehr. Die Hostelketten bieten auch den Vorteil, dass alle Hostels in einer kostenlosem Broschüre zu finden sind.
Auch die Atmosphäre im Hostel kann stark variieren. Große Großstadthostels sind meist unpersönlicher und eher wie ein billiges Hotel aufgebaut. Ich bevorzuge kleinere gemütliche Hostels, die wohnlicher sind. Doch das kommt natürlich ganz auf den Einzelnen an.
Was man zum Thema Preis noch wissen sollte: Viele Hostels bieten vergünstigste Wochen Preise an oder haben Saisonrabatte.
Campingplatz
Hat man ein Zelt und eventuell noch ein Auto kann man auch campen. Hier gibt es auch wieder große Unterschiede im Preis und in der Leistung. Es gibt viele DOC-Campingplätze, vom neuseeländischen Staat betriebene Campingplätze, welche kostenlos oder sehr preiswert sind (0-9$). Diese haben nur eine sehr einfache Toilette und eventuell noch eine Bank und einen Tisch. Es gibt allerdings auch besser ausgestattete DOC-Plätze. Dazu gibt es natürlich auch eine Broschüre.
Die kommerziellen Campingplätze sind meist besser ausgestattet. Allerdings ist der Preis auch höher (10$-22$). Was mich wirklich überrascht hat, ist, dass fast alle Campingplätze eine Küche haben, die jeder Gast nutzen kann. Zudem haben alle natürlich Toiletten und Duschen.
Wildcampen
Wenn man sich ein Campingvan gemietet oder gekauft hat, kommt man schnelle auf die Idee, sich einfach irgendwo hinzustellen und zu übernachten. Hier kann es aber zu Problemen kommen. Man muss sich dazu ins Gedächtnis rufen, dass im neuseeländischen Sommer tausend Touristen mit Campern durchs Land fahren. Je nach Gegend sind also die Straßen und vor allem Parkplätze voll mit rastenden Touristen. Das gefällt den Einheimischen natürlich nicht besonders, vor allem wenn die Camper anfangen die Vorgärten als Toiletten zu nutzen. So gibt es auf vielen Parkplätzen „Campen verboten“ Schilder. Zudem ist es in manchen Regionen verboten wild zu campen. Vor allem in Queenstown sind die Kontrollen besonders stark.
Ich habe es allerdings öfters gemacht und hatte keine Probleme. Wenn man nicht direkt vor einer Sehenswürdigkeit parkt stört es keinen. Allerdings kostet ein Strafzettel 200$.
Also: Es ist nicht überall erlaubt, man sollte also vorsichtig sein und sich eventuell erkundigen.
Wooofen
Eine sehr günstige Art der Unterkunft! Man arbeitet ungefähr vier Stunden am Tag für die Unterkunft und Essen. So spart man nicht nur viel Geld sondern lernt sowohl Englisch als auch die Neuseeländer besser kennen und wenn man Glück hat springt sogar ein richtiger Job dabei heraus.
Flat mieten
Wenn man an einem Ort für eine längere Zeit bleibt z.B. um zu Arbeiten lohnt es sich oft nach einer Wohnung umzusehen. Denn Wohnungen sind, je nach Gegend unschlagbar günstig. Meine Günstigste Wohnung kostete mich 50$ für eine Woche! Doch gibt es solche Preise meist nur, wenn man sich eine Wohnung mit mehreren teilt. Am besten schaut man auf schwarzen Brettern, die man in Supermärkten, Hostels oder sonstigen öffentlichen Plätzen findet. Auch das Internet hilft einem weiter.
Bei der Flatsuche sollte man auf „shortstay“ achten. Das heißt, dass man auch nach drei Wochen wieder ausziehen kann. Bezahlt wird, wie in Neuseeland üblich, wöchentlich.
Ich denke das waren so ziemlich alle Möglichkeiten der Unterkunft! Wenn ich was vergessen habe kann gerne darauf aufmerksam gemacht werden.