Bei dieser Meditation geht es darum sein Herz zu öffnen, sich selbst anzunehmen und Mitgefühl zu praktizieren. Überliefert wurde diese Technik aus dem Metta-Sutta, einer Rede des Buddhas. Viele Jahre praktizierte ich morgens und abends eine ähnliche Technik, die aber für Anfänger etwas schwierig ist. Ich bin ein Fan davon wenn etwas einfach ist, meditieren muss bitte nicht kompliziert sein. Davon gibt es genug anderes im Leben. Ich habe festgestellt, dass es gut tut auch hier das Prinzip des Minimalismus anzuwenden. Und die Wirkung ist ganz und gar nicht minimalistisch, sondern ganz wunderbar maximalistisch. Das Herz kann einem aufgehen ohne dass man schwierige Techniken anwenden muss. Wir folgen nur manchmal dem Irrglauben, dass etwas nur gut ist, wenn es schwer zu erreichen ist oder schwer zu erlernen ist, wie z.B. der einarmige Handstand. Nur 4 Sätze und diese nicht in Sanskrit oder Altchinesisch, sondern einfach in deine Heimatsprache übersetzt. Hört sich gut an, oder? Und es wird noch besser, gefällt Dir der genaue Wortlaut nicht, darfst du diesen auch für dich anpassen, so dass du einen noch besseren Zugang zu dieser gefühlvollen Meditation bekommen kannst.
Die magischen 4 Sätze
- Möge ich glücklich sein.
- Möge ich sicher sein.
- Möge ich gesund sein.
- Möge ich unbeschwert leben.
Diese vier Sätze sind nicht einfach nur Sätze - es sind Herzenswünsche. Wünsche, die viele von uns haben, wenn nicht sogar jeder. Der erste Wunsch, ist der nach Glück. Glück, welches nicht kurzweilig von aussen kommt. Ein allgegenwärtiges Glücksgefühl, welches tief verankert ist in uns selbst. Klar gibt es auch dann nicht nur überglückliche Tage, aber hoffentlich mehr davon. Und so macht auch der Gebrauch des Konjunktivs in der Formulierung Sinn und hört sich auch dann noch gut an, wenn wir gerade mal nicht vor Glück überschäumen und mal einen schlechten Tag haben, oder gar eine ganz unschöne Phase durchleben. Aber selbst dann gibt uns die Formulierung "Möge" das Gefühl der Hoffnung auf Besserung, selbst wenn du dich gerade nicht so glücklich fühlst. Und dann klingt es auch immer noch wahrhaftig und fühlt sich nicht so an, als würden wir uns selbst etwas vormachen. Ich finde dieses Art ehrlicher, als so mach positive Affirmation zu murmeln "Ich bin glücklich!" auch wenn es in dem Moment vielleicht gerade nicht so ist. Klar funktioniert das auch bei vielen Menschen, aber es mag ja auch nicht jeder Labskaus! Ihr versteht hoffentlich, was ich meine. So beginnen also auch die anderen Herzenswünsche mit dem sanften Wort "Möge". Ich mag das Wort "Möge" es klingt so weich und zart, so dass schon die Phonetik Demut ausdrückt. Der zweite Wunsch nach Sicherheit ist gerade so was von Aktuell und eignet sich hervorragend euch das Gesamtpaket dieser Technik zu erläutern. Zunächst sollte man diese Meditation auf sich selbst anwenden, dann die Wünsche auf eine nahe stehende Person beziehen, dann auf eine eher neutrale Person, eine Person, zu der ihr eher ein schwieriges Verhältnis habt und letztendlich alle Lebewesen einbeziehen. Es geht also um das große Ganze und um die Verbindung, die wir alle miteinander haben. "Möge ich sicher sein" kann dann also auch bedeuten "Mögest Du sicher sein." oder "Möget ihr sicher sein". Und das wünsche ich momentan allen Menschen, die auf der Flucht sind und aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Genauso wandelt man dann auch den dritten und vierten Wunsch um, wenn man dazu übergeht, die Meditation von sich auf andere auszuweiten und das Herz voller Mitgefühl für alle auszudehnen. Es ist also eine ganz tolle Meditation, die ganz besonderes auch denen von euch zu gute kommt, die sich manchmal nicht so mit der Welt verbunden fühlen. Du bist nicht allein! Unsere Herzenswünsche verbinden uns! Möchtest Du noch tiefer in diese Meditation eintauschen, empfehle ich Dir das Buch von Marie Mannschatz und Angelika Baur BUDDHAS HERZMEDITATION, welches in der neuen mind & soul Linie des Gräfe und Unzer Verlages erschienen ist.
Hier einen kleinen Spickzettel für Dich!
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- Stimme dich auf die Meditation mit deinem Herzöffner ein. Erinnere dich an ein Ereignis oder Situation, wo dein Herz ganz weit wird, z.B. die Geburt deines Kindes, deine Hochzeit - dir fällt bestimmt etwas ein. Tauche nochmal ganz in das Gefühl ein. Das ist dein Herzöffner. Denke kurz an deinen Herzöffner, um dich auf die Meta-Meditation einzustimmen.
- Du kannst zu Beginn, erstmal nur den ersten Satz im Geiste wiederholen. Finde dazu einen gleichmäßigen Rhythmus.
- Nimm dir nicht zuviel auf einmal vor. Vielleicht tun es erstmal nur 5 Minuten.
- Mit ein wenig Übung gehe dazu über alle Sätze hintereinanderweg immer und immer wieder zu wiederholen.
- Du kannst diese Sätze auch jederzeit wiederholen, wenn dir danach ist. Gerne auch gleich beim Aufwachen, wenn du noch im Bett liegst und abends vor dem Einschlafen.
- Bleibe zunächst bei der Anwendung auf dich selbst und dehne dann die Meditation aus. Beginne dabei nicht gleich mit der schwierigen Person in deinem Leben.
Auch Yogi Bhajan sagte "Es ist dein Geburtsrecht, glücklich zu sein!" In diesem Sinne wünsche ich euch:
MÖGET IHR GLÜCKLICH * MÖGET IHR SICHER SEIN * MÖGET IHR GESUND SEIN * MÖGET IHR UNBESCHWERT LEBEN