Modellprojekt in Passau: Studenten lernen ein Volk regieren

An der Universität Passau lernen Studenten aus Entwicklungsländern das große und kleine ABC der Staatsführung.
Passau (obx - internet-zeitung) - Ob Afghanistan, Ägypten oder Syrien - weltweit sind Staaten im Umbruch, fordern die Menschen von ihrer Regierung mehr Freiheiten und demokratische Rechte. Doch wer soll eigentlich die neue Führung in diesen Ländern übernehmen, wenn eine Revolution Erfolg hat oder Kriege zu Ende gehen? In einem Modell-Studiengang bildet die Universität Passau neue Eliten für die "gute Staatsführung" in Entwicklungsländern rund um den Globus aus.
Gefördert vom Bundesaußenministerium und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) lernen Studenten aus Asien, Afrika und Lateinamerika in Passau die Grundlagen demokratischer Staatsführung. Das Ziel: Nach ihrer Rückkehr sollen die Stipendiaten zum Aufbau eines guten Staatswesens in ihren Heimatländern beitragen und damit langfristig auch zuverlässige Ansprechpartner für die deutsche Politik und Wirtschaft sein.
Der Andrang auf den Passauer Modell-Studiengang ist riesig: Hunderte Studenten aus der ganzen Welt bewerben sich auf die jährlich zehn Stipendien für das zweijährige Master-Programm "Governance and Public Policy" (Staatswissenschaften). "Wir bekommen sehr gute und hochmotivierte Studenten", sagt Professor Winand Gellner vom Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Passau. Absolventen des Studiengangs sind gefragt. Bereits kurz nach dem Start des Programms im Oktober 2011 wurde bereits die erste brasilianische Studentin im laufenden Semester von einem Ministerium in ihrem Heimatland angeworben.
Auch Studenten aus Afghanistan, Indonesien, Ghana und Äthiopien lernen derzeit in Passau die Grundlagen "guten Regierungshandelns". Auf dem Lehrplan des deutsch- und englischsprachigen Studiengangs stehen neben der Theorie der Staatswissenschaften auch ganz praktische Projekte: etwa die Prozesse demokratischer Gesetzgebung oder die Grundlagen der Arbeit der Vereinten Nationen. Bei Praktika in deutschen Ministerien können die Studenten Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen.
Die Universität Passau ist die einzige bayerische und eine von bundesweit acht Hochschulen, die über das "Public Policy and Good Governance-Programm" des DAAD für die Ausbildung von zukünftigen Eliten in Entwicklungsländern gefördert werden. Neben dem Geld für die Stipendiaten erhält die Universität jährlich 35.000 Euro für ihre Modell-Ausbildung.
Der Passauer Master-Studiengang Staatswissenschaften belegt auch in Uni-Rankings Spitzenplätze: Bei der aktuellen Bewertung durch das Centrum für Hochschulentwicklung erhält die Politikwissenschaft die Bestnote für die Gesamtbewertung der Studiensituation. Nicht nur die Stipendiaten aus aller Welt, auch die Deutschen Absolventen finden ihren Weg in die Führungselite: ob beim Bundesaußenministerium oder in den Brüsseler "Think-Tanks" der Europäischen Union.

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