Modefirmen mit Milliarden-Umsätzen – doch das Image leidet

Von Mirco Rehmeier @MircoRehmeier

Die Modeindustrie boomt und verdankt dies vor allem einem immer schnelllebigeren Produktzyklus. Firmen wie Nike und Gap setzen Milliarden von Euro um, haben aber vermehrt mit einem schlechten Image zu kämpfen. Wie steht es um die Modebranche finanziell und wie wirken sich Trends in Richtung Nachhaltigkeit auf die großen Firmen aus?

Hohe Gewinne

Die bekanntesten Modefirmen können sich zurzeit nicht über geringe Gewinne beschweren. Allen voran Nike, der aktuelle Platzhirsch auf dem Markt: Nachdem der Gewinn im Geschäftsjahr 2017/18 auf 1,93 Milliarden Dollar eingebrochen war, stiegen die Gewinne im letzten Jahr wieder rasant an und erreichten die Marke von 4,03 Milliarden Dollar, wie Statista herausgefunden hat; der zweithöchste Wert in der Geschichte des Unternehmens. Doch auch Firmen wie Inditex (23,31 Milliarden Euro Umsatz), H&M (21,68 Milliarden Euro Umsatz) oder Adidas (19,29 Milliarden Euro Umsatz) florieren aktuell.

Probleme bei der Nachhaltigkeit

Probleme haben die großen Modemarken aktuell jedoch mit dem Image. Wie in den letzten Jahren verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist, gehört die Modeindustrie mit zu den größten Umweltsündern des Planeten. Rund ein Zehntel aller CO2 Emissionen gehen auf die Produktion und den Verkauf von Mode und Textilien zurück. Zudem sind die Arbeitsbedingungen der Industrie in vielen Ländern nicht sonderlich gut. Wie der Betway Insider erfahren hat, liegt der durchschnittliche Lohn in der Textilindustrie in Malaysia umgerechnet nur bei etwas über 250 Dollar und damit 8,4 Prozent unter dem durchschnittlichen monatlichen Mindestlohn. Ähnlich sieht es in Südafrika, Laos und Lesotho aus: Auch hier werden Arbeiter in der Textilindustrie schlechter bezahlt als in anderen Branchen. Und inzwischen ruft dies immer öfter Kritik hervor.

Die großen Marken versuchen daher vermehrt, ihr Image aufzubessern: Zum Beispiel, indem sie Büros zur plastikfreien Zone ausrufen, so wie Adidas es inzwischen getan hat. Oder, wie im Fall von H&M, indem bis 2030 komplett auf die Verwendung erneuerbarer Stoffe umgestiegen werden soll. Für bessere Arbeitsbedingungen wollen unter anderem Textilbündnisse sorgen, wie das Handelsblatt herausgefunden hat. Vor allem der hohe Konkurrenzdruck von alternativen Modelabels und Läden macht dies notwendig. Denn um die Gewinne hochzuhalten, müssen Nike und Co. heute zum Beispiel auch gegen Naturschuhe von Anbietern wie Waschbaer bestehen, welche die Kunden mit nachhaltigen Produkten locken. Das zunehmende Umweltbewusstsein der Konsumenten ist es auch, welches Bewegungen hin zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit in der Branche verursacht. Denn die Konzerne fürchten um ihre Gewinne und wollen diese weiterhin hochhalten.

Fazit

Nike, H&M und andere große Player im Mode-Business machen äußerst viel Profit. Doch während die kurzfristigen Gewinnaussichten gut sind, droht der Trend zu mehr Ökologie dem Image der Mode-Giganten zu schaden. Diese steuern dagegen und setzen auf mehr Fairness und mehr Grün bei der Produktion.

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