Möbelhaus

Von Beautifulvenditti

Es gab eine Zeit, da liebte ich es, mit “Meinem” durch die Möbelhäuser zu ziehen, mir alles ganz genau anzuschauen, Preise zu vergleichen und vor allem natürlich einzukaufen. Schwierig war bloss, dass die Kinder nicht mitspielten. Mal waren sie noch zu klein für das Kinderparadies, mal wollten sie sich nicht abgeben lassen, mal wollten sie, aber durften nicht mehr, weil sie schon zu gross waren, mal mussten sie mit in die Möbelausstellung, weil sie mitbestimmen wollten, in welchem Bett sie in Zukunft schlafen würden. Als dann eines Tages der Zoowärter vor lauter Anstrengung mitten im Möbelgeschäft einen Fieberkrampf bekam und mit der Ambulanz ins Spital gefahren werden musste, dämmerte uns endlich, dass unsere Kinder nicht möbelhaustauglich sind. Von daher ging nur noch entweder “Meiner” oder ich, wenn wir überhaupt Kinder mitnahmen, dann jene, die entweder schon gross genug zum Mithelfen oder noch klein genug, um den Einkauf zu verschlafen waren.

Diese Zeiten sind nun vorbei. Inzwischen können wir problemlos am Samstag ins Möbelhaus fahren. Karlsson, Luise und der FeuerwehrRitterRömerPirat sind in der Jungschar, der Zoowärter und das Prinzchen gehen liebend gerne ins Kinderparadies, weil sie dort noch kaum je waren. Und so können “Meiner” und ich vollkommen unbeschwert durch die Ausstellung gehen.

Zu dumm, dass wir inzwischen gar keine Lust mehr auf Möbelkauf haben. Zu viele Leute, die nur zum Spass einkaufen gehen und nicht, weil sie ganz dringend einen Tisch brauchen, an dem fünf immer grösser werdende Kinder Platz finden. Zu viel Lärm, zu viele schreiende Kinder, die keine Lust darauf haben, von ihren Eltern durch den Laden geschleppt zu werden. Zu viel Billigware, bei der man nicht dran denken darf, unter welchen Bedingungen sie wohl entstanden ist. Zu genervt, dass schon wieder etwas Neues her muss, weil man einfach keine Qualität mehr geliefert bekommt und zwar unabhängig davon, ob etwas billig oder teuer ist. Zu angewidert von der ewig gleichen Massenware.

Der Möbelkauf hat für uns seinen Reiz verloren. Ausgerechnet jetzt, wo unsere Kinder allmählich auf den Geschmack kommen. Luise zumindest war ziemlich enttäuscht, als sie erfuhr, dass sie nicht mitkommen kann.