Mobbing und das Engagement von Ricarda Rolf

Erstellt am 1. Mai 2011 von Vejvodadesign @vejvodadesign



Im letzten Beitrag habe ich über die << mit-dem-Finger-auf-andere-zeig-Struktur >> in unserer Gesellschaft geschrieben. Darüber, das es schon alleine dadurch schwierig ist seine Einzigartigkeit zu erkennen, wenn sie doch eigentlich gar nicht gesehen werden darf. Und ich habe im vorletzten Beitrag darüber berichtet, was nur alleine schon Gedanken für eine negative und bremsende Richtung bei dem anderen auslösen können.
Die menschliche Schwäche mit dem Finger auf andere zu zeigen, die auf der Angst beruht nicht gut genug zu sein, ist in den letzten Jahrzehnten perfektioniert worden. Perfektioniert worden, um sich innerhalb einer Gruppe oder Arbeitsgemeinschaft schneller und günstiger, eines nicht mehr angesehenen Kollegen zu entledigen. Diese Säuberung des Arbeitsplatzes ist schon seit einigen Jahren unter dem Namen Mobbing bekannt und sehr viele die davon betroffen sind, haben seelisch sehr zu leiden. Es wird nicht ausgesprochen, aber es hängt im Raum, das man out ist. Zu schwach ist, nicht schnell genug, nicht skrupellos genug und nicht bereit genug dafür ist, kostenlos seine Freizeit der Firma zur Verfügung zu stellen. Das unsichtbare Schwert hängt einem ständig über dem Kopf. Wenn Tage dazwischen sind die gut laufen, hat man das Gefühl man bildet sich alles ein. Schiebt die unguten Gefühle zur Seite, fängt an sich zu entspannen, um dann im voll entspannten Zustand, wieder indirekt eine reingewürgt zu bekommen. Diese seelischen Spannungen sind nicht nur für die Psyche ungesund, sondern auch für den Körper.
Die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, sitzt einem gerade in diesen Zeiten sehr im Nacken und man gibt so gut es geht immer mehr. Bis dann die Seele und der Körper so erschöpft sind, dass alles in einem kompletten Zusammenbruch endet. Von da an geht es meistens sehr schnell, dass man seine Arbeit verliert, weil der ganze Organismus einfach nicht mehr kann und die Krankenmeldungen dem Chef nur noch so auf den Schreibtisch flattern. Die Firma hat es geschafft, ihren guten Ruf zu bewahren, hat gleichzeitig die Entschädigungszahlung eingespart und kann wieder einen jüngeren effektiveren und geringer bezahlten Mitarbeiter einstellen. Oder die Kollegen haben es auf indirekte Art und Weise geschafft, einen angeblich störenden Kollegen los zu werden.
Die schleichende subtile Bearbeitung, von Kollegen und Chefs ist es die einen wahnsinnig machen kann. Selten kann man mit jemanden darüber sprechen, weil man keine Beweise hat oder die Anderen können einen nicht verstehen und meinen man hat sich alles eingebildet. Genau für diesen Fall möchte ich Euch heute Margit Ricarda Rolf vorstellen, die sich seit 1997 mit ihrem ganzen Sein dafür einsetzt, von Mobbing betroffenen Menschen zu helfen. Aufgrund ihres eigenen Mobbing-Traumas, was sie vom 1.10.1996 bis 28.02.1997 als Kantinenfrau bei der Vedag GmbH durchlebte und die niederschmetternde Erfahrung zwei Prozesse gegen die Vedag GmbH verloren zu haben, bewegte sie ihr Buch „Ameise gegen Giganten“ zu schreiben. Es handelt von einer Frau gegen 100 Männer. Ricarda beschreibt da, wie sie sich weigerte einem Vorarbeiter nach Feierabend ein Brötchen zu schmieren, nachdem ihre Küche schon sauber war. Sie gründete am 1.11.1997 die Mobbing-Zentrale e.V. und leitete sie bis zum 29.2.2001. Am 29.6.2003 wurde die Mobbing-Zentrale neu gegründet und bis heute wurden 11.300 Mobbing-Fälle erfolgreich beendet.
Opfer von Mobbing haben im Blog von Ricarda Rolf eine erste Anlaufstelle.
Ihre Lebenserfahrungen haben sie so geschult, dass sie daraus eine unglaubliche Stärke, ein unglaubliches Durchsetzungsvermögen entwickelt hat, was ihr die Willenskraft gibt all das umsetzen zu können. Aber auch ihr Beurteilungsvermögen und ihr Talent Situationen zu durchschauen, unterstützen sie sehr in ihrer Arbeit. Was mich persönlich aber am meisten bei ihr bewegt, ist ihr liebevolles Wesen, was sie mit der ihr eigenen Lebensfreude und ruhigen Kraft verströmt. Durch ihren starken Einsatz ist sie am 18.3.2011 mit dem European Citizen Award 2010 , für die zehnjährige Hilfe für Mobbing-Betroffene nominiert worden, was ihr den Ansporn gibt, weiterhin mit all ihrer Hingabe weiter zu machen.
Liebe Ricarda, Frank und ich gratulieren Dir von ganzem Herzen für diese Auszeichnung und wünschen Dir weiterhin sehr viel Erfolg und Erfüllung in Deiner Aufgabe.
Und Euch liebe Blogbesucher wünschen wir entweder den Mut, Euch für Euch selbst mit all Eurer Hingabe einzusetzen und denen die einen guten Arbeitsplatz haben dürfen, weiterhin viel Spaß und Erfolg an Eurem Arbeitsplatz.
Herzliche Grüße
Frank und Anita

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