Mizhreczcza aus Belarus in Berlin

Mizhreczcza aus Belarus in Berlin Die Gründerin des Ensembles Katziaryna Panteschenja (l.) und das älteste Mitglied Manja Valatsevich (geb. 1929) vor den Inschriften der Soldaten der Roten Armee im Reichstagsgebäude Alesja Belanovich-Petz

Rund 200 Zuhörer waren am 1. Oktober 2012 in die Berliner St. Elisabeth-Kirche gekommen, um den Auftritt des Sextetts Mizhreczcza aus dem Dorf Pahost lja Turava, das im Süden des Belarus liegt, zu hören. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich so viele Menschen für belarussische Kultur interessieren. Wir sind sehr berührt", sagte Katziaryna Panteschenja, Mizhreczcza-Gründerin. Das 1980 ins Leben gerufene Ensemble bot in zwei Stunden traditionelle Lieder und Rituale, von denen einige auf der UNESCO-Liste zum Schutz des geistigen Weltkulturerbes stehen. Es war der erste Auslandsauftritt des Ensembles überhaupt.

Konzert in der Berliner St. Elisabeth-Kirche Konzert in der Berliner St. Elisabeth-Kirche Andrej Liankevich

Mir, als ehemalige IPS-Stipendiatin (Internationales Parlaments-Stipendium des Deutschen Bundestages), die ich dieses Kulturprojekt für die Deutsch-Belarussische Gesellschaft e.V. (dbg) organisierte, war es wichtig, dass die Mitglieder des Ensembles nicht nur die Stadt Berlin kennenlernen, sondern auch einen Einblick in die Arbeit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag bekommen. Denn Belarus ist heute weit entfernt von Transparenz, Mitbestimmung und politischen Auseinandersetzungen im Parlament. Viele Belarussen glauben nicht, dass es möglich ist, auf die politischen Entscheidungen im Land Einfluss zu nehmen. Bei uns gilt es als sehr unattraktiv, als Politiker zu arbeiten - und sogar als gefährlich. Die Mitglieder des Ensembles interessierten sich deshalb vor allem dafür, warum Stefan Liebich in die Politik gegangen ist, für welche Werte sich DIE LINKE in Deutschland einsetzt und wie durch ihre Politik hilfsbedürftige Menschen unterstützt werden sollen.

Im Laufe des Gesprächs entstand auch eine lebendige Diskussion über die Eishockey Weltmeisterschaft, die 2014 in Belarus stattfinden soll. Dazu meinte Katziaryna Panteschenja: "Natürlich sind wir Belarus_innen sehr froh, wenn die Gäste aus dem Ausland zu uns kommen. Es ist ja kein Land, in dem man gewöhnlicherweise Urlaub macht. Deswegen braucht Belarus solche Anlässe, um entdeckt zu werden. Man muss aber trotzdem bewusst damit umgehen, dass in einem unfreien Staat dieses Ereignis auch ideologisch geprägt wird. Lukashenka wird versuchen zu zeigen, wie schön und super alles ist." Stefan Liebich sagte zur Eishockey-WM: "Letztendlich ist es trotzdem ein Anlass, das Thema Freiheit und gesellschaftlich-politische Entwicklungen in Belarus aufzurufen und in Deutschland zu diskutieren.“


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