Neulich waren wir auf dem Spielplatz - also eigentlich nur das fast jüngste Kind, das jüngste Kind und ich. (Die älteren Kinder sterben mittlerweile vor Langeweile - ein sehr trauriges Schauspiel, das ich mir und anderen nicht antun möchte!) Das fast jüngste Kind begann mit einem guten Kindergartenfreund zu spielen. Fangen, Verstecken, Hindernisslauf - und zwischendurch gab es kleine, feine Gespräche.
Was macht deine Mama? (meine Tochter)
Nichts - sie passt auf das Baby auf (das andere Kind)
meine Ohren stellten sich auf Antenne.
Deine Mama? (das andere Kind)
nichts eigentlich - sie passt auch auf kein Baby auf... nichts, ja wirklich (meine Tochter!)
ein leichtes Grinsen ging über mein Gesicht.
meine Mama hat vor dem Baby im Kindergarten gearbeitet (das andere Kind)
meine Mama arbeitet nicht - sie ist den ganzen Tag nur am Computer (meine Tochter)
AHA - was musste ich lachen! Die Mutter des anderen Kindes und ich mussten lachen. So sehr, dass unsere Kinder auf uns aufmerksam wurden und wissen wollten, warum wir so laut lachten. Der wahre Grund war nicht erklärbar ohne die Kinder zu diffamieren, also dachten wir uns schnell etwas anderes aus. Aber wir lachten immer weiter.
Wenn man mal Mäuschen spielen darf und erfahren kann, wie Kinder einen wirklich sehen, dann ist das ein großes Geschenk. Ich arbeite nicht, ich bin am Computer. Das ist keine Arbeit. Auf das Baby aufpassen, ist keine Arbeit ... auf Kinder aufpassen, ist keine Arbeit. Aus den Augen der Kinder. Denn es wird als keine Arbeit wahrgenommen.
Was bei Kindern lustig klingt, ja sogar richtig niedlich, ist leider gesellschaftlicher Konsens. Wer zu Hause ist, arbeitet nicht oder wenig und erledigt Dinge, die schließlich jeder kann. Wäschewaschen, Haus sauber, Kinder belustigen, Hausaufgaben betreuen, Baby stillen - Tag und Nacht - Ansprechpartner rund um die Uhr, 24/7... all das ist keine Arbeit. Dafür gibt es keinen Applaus, sondern Mitleid. Nur die Arbeit, für die du das Haus verlasst oder an der irgendein Verdienst hängt, gilt als Arbeit... traurig ist das!
Ich lache also lieber über die zuckersüße Aussage meiner Tochter. Und versuche ihr beizubringen, dass das, was ich tue jeden Tag auch Arbeit ist und nicht nur der Teil, da ich das Haus ohne sie verlasse.
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