Mittwoch - love life

Von Denise Christ

Auf meinem morgendlichen Spaziergang mit dem jüngsten Kind - wir waren heute morgen schon sehr früh raus, die Vögel lauschen und Vitamin D tanken - und während sich das Kind so langsam in Richtung Schlaf verabschiedete, begegnete mir eine alte Freundin. Wir hatten uns lange nicht gesehen. Und siehe da, sie ist schwanger. Schon die Hälfte der Zeit ist rum. Was für schöne Neuigkeiten. Nun erzählte sie mir, dass sie eine vollkommen neue Garderobe für das zweite Kind brauche, da das erste Kind ein Winterkind war. Dieses Baby aber würde im Sommer zu Welt kommen. Also brauchte sie Sommerkleidung. Ich tat, was man immer tut, ich bot die gebrauchten Babykleider unserer Töchter an. Und zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit bekam ich auf dieses Angebot eine positive Antwort. Normalerweise laufen die Antworten nämlich dann, ach ich kauf das lieber neu oder hast du auch Biokleidung dabei (selbst wenn ja, dann nein), die Schwägerin oder die gute Freundin haben auch... und am Ende winke ich ab und sage: super.
Es gab mir zu denken. Was machen wir eigentlich mit all der schönen Babykleidung, die kaum getragen schon wieder aussortiert werden kann. Weiter geben ist eine schöne Option, aber ich habe in den vergangenen Jahren nur zweimal - nun wird es das dritte Mal sein - meine Babykleidung weitergegeben. Mit Second Hand shops habe ich keine gute Erfahrung gemacht. Da wird  - zumindest bei uns - nur dann Kleidung angenommen, wenn quasi noch das Etikett dran ist. Ebay ist eine Option - aber dafür habe ich leider kaum Zeit. Kleidermärkte sind meines Erachtens reine Zeitverschwendung.
Was also mache ich mit meiner alten Babykleidung? Auf den Dachboden stellen und darauf warten, dass eine meiner Töchter aus lauter Sentimentalität auf die Idee kommt, bei ihrem ersten Kind mal nachzusehen, was noch zu gebrauchen ist?! Eher nicht oder nur ausgewählte Teile. Denn ehrlich: Motten oder Mäuse oder beides machen den Plan schon zu Beginn zu nichte. An die Wand mit den schönen Teilen. Habe ich mal in einem Magazin gesehen. Nette Idee. Ich denke darüber nach.
DRK - gute Option. Allein dir Vorstellung, dass das wenigste der Kleidung bei wirklich bedürftigen Menschen ankommt, mag ich gar nicht. Ich habe sogar schon mal bei der Behörde für Flüchtlinge angerufen. Aber da kam überhaupt nichts. Was bleibt sind karitative Einrichtungen und Umsonstläden und auch das Upcycling der getragenen Teile. Für eine bessere Umwelt und weniger Müll.
Übrigens gibt es dazu momentan eine Ausstellung in Hamburg im MKG Hamburg. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zeigt sowohl die Schattenseiten der schnellen, modernen Mode als auch die Möglichkeiten der Slowmode auf. Ein Katalog ist meiner. Mal sehen, was für Vorschläge ich finde. Vorerst aber suche ich noch schnell die kleinen Bodies mit den Schiffen und die Strampler mit den Tomaten und Auberginen zusammen - sie werden schließlich bald gebraucht!http://diegutendinge.blogspot.com/feeds/posts/default?alt=rss