Die Mitternachtsrose
Lucinda Riley
Goldmann, 2014
978-3442313600
19,99 €
Rebecca Bradley ist von dem englischen Herrenhaus schier verzaubert. Dort soll ein Film gedreht werden, aber sie ahnt nicht, dass noch einige andere Geheimnisse auf sie warten.
Arik Mali landet auch in England, aber er muss ein Familiengeheimnis lüften, das seine Wurzeln in Indien hat. Wird er die Entdeckung verkraftet und die Bitte seiner Großmutter erfüllen können?
Anahita hat mein Herz berührt, denn mit ihr beginnt die Geschichte. Ich mag ihre Liebe für ihre Familie und ich mag ihre Weisheit, die sie versucht zu verteilen. Bis zum Ende des Buches begleitet mich dieser Charakter, der sich gut abwechselt mit der jüngeren Generation.
Aber genau diese Generation ist es, die die Geheimnisse entdeckt und aufdecken muss, die nicht immer glücklich ist und verzweifelt manchmal Dinge sucht, die es nicht gibt. Arik ist mir erst völlig unsympathisch, ein Bonze, wie er im Buche steht. Aber dann macht er eine Entwicklung durch, die wehtut, aber ihn mir näher bringt.
Und Rebecca? Mit ihr leide ich still vor mich hin, weil sie nichts tut, um ihr Leben besser erscheinen zu lassen. Sie bereichert die Geschichte mit ihren Geheimnissen, ihrer Art und ihrem Aussehen
Ich weiß gar nicht, ob die Autorin irgendetwas falsch gemacht hat! Die Kulisse ist in England wie in Indien ein Traum. Sorgsam werden sie durch die Bitte der Großmutter vermischt. Briefe und Gespräch mit ihr verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander.
Anahita ist eine sehr betagte Frau geworden und hat im Leben viel erlebt. Sie will ihrem Enkel auch etwas davon mitgeben und erkennt, dass er der Einzige ist, der ihre Aufgabe zu Ende bringen wird. Arik selbst ist davon jahrelang nicht überzeugt und sträubt sich, denn sein Leben besteht aus Geld, seiner Frau und einer schönen Wohnung.
Seine Großmutter aber musste viel entbehren im Leben und das in einer Zeit, in der Inder nicht immer gern gesehen waren. Anahitas Geschichte hat mich vom ersten Moment an fasziniert und mitgenommen. Zwar ist diese Geschichte an einigen Stellen etwas vorhersehbar und der Leser kann sich denken, in welche Richtung sie driftet, aber das hat mich überhaupt nicht gestört.
Sogar Rebecca, die das englische Herrenhaus mit ihren Augen entdeckt, habe ich nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen. Mit dieser jungen Frau bekam die Geschichte ihre Verankerung in der Gegenwart.
Mit einigen Wendungen hat die Autorin mich dann doch überrascht und am Ende der Leserunde dachte ich, dass ich einen Punkt abziehen müsste, weil mir das Ende überzogen vor kam. Aber ich rudere hiermit, nach viel Zeit zum Nachdenken zurück, und finde, dass auch das Ende genau passend ist.
Endlich ein Buch von Lucinda Riley, das im Hardcover erscheint. Ich habe mich so gefreut. Außerdem gab es dazu noch ein tolles Lesezeichen. Auf dem Foto guckt es unten aus dem Buch heraus.
Es war mein erstes Buch im Jahr 2014 und es war so schön. Ich konnte mich in die Handlung hineinfallen lassen und bin erst wieder mit der letzten Seite aufgetaucht. Das hatte ich schon lange nicht mehr und deswegen kann es nur fünf Bücherpunkte geben! Es ist eine Leseempfehlung, für Menschen, die gerne Geschichte lesen, die:
- in Indien spielen,
- Familiengeschichten mögen,
- gerne Geheimnisse entdecken,
- und sich mal wieder in einer Geschichte richtig wohlfühlen wollen.