Mitten in Melbourne

Von Globegliders

Bei unserem kurzen Intermezzo in der lebenswertesten Stadt der Welt trafen wir alte Freunde und erlebten ein teuflisch gutes Rockkonzert.

Modern und altehrwürdig im perfekten Einklang im Stadtzentrum

Die Hauptstadt des Bundesstaats Victoria gilt als eine der lebenswertesten Städte in Australien und auch der ganzen Welt! Die Mischung aus Infrastruktur, guter Bildung und Kultur zieht viele Menschen in die Umgebung. Die Stadt wächst stetig. Wir haben für einen Tag die Innenstadt besucht.

Parken in Melbourne

In die Stadt rein kommen mit dem Auto war einfach, dauerte aber wegen dem Verkehr etwas länger. Vor allem weil wir auf die kostenpflichtigen Autobahnen verzichteten. Wie immer war unser Motto: Wir haben viel Zeit, aber wenig Geld. Auch so führten uns Schnellstrassen bis nahe ans Zentrum. Bei einem grossen Einkaufszentrum in den Docklands konnten wir unseren Van für 10$ ganze 24 Stunden in einer Parkgarage abstellen. Dies passte perfekt für unsere Bedürfnisse. Im 3. Stockwerk suchten wir uns ein abgeschiedenes Plätzchen neben einer Wand. Wir wollten nämlich diese Nacht im Van schlafen und möglichst nicht von einem Sicherheitsbeamten gestört werden.

Stadtbummel

Zu Fuss liefen wir die kurze Strecke zum schicken Hafen, wo all die teuren Jachten liegen. In Melbourne können alle Menschen in der Innenstadt kostenlos Strassenbahn fahren. Wir warteten an einer Haltestelle auf einen der alten, rustikalen Wagen und stiegen ein. Während der Fahrt konnten wir uns einen guten Überblick über die Stadt machen. Zusätzlich wurden wir an jeder Haltestelle über den Lautsprecher mit Informationen zu Sehenswürdigkeiten versorgt. Wirklich eine gute Idee! Wo es uns gefiel stiegen wir aus und erkundeten die Gegend zu Fuss. Die Innsenstadt ist nicht riesig, es ist aber trotzdem sehr angenehm einfach überall in die Strassenbahn ein- und aussteigen zu können. Eigentlich wollten wir den Queen Victoria Markt besuchen. Dafür waren wir aber etwas spät dran. Er hatte kurz nach Mittag geschlossen. So streunten wir weiter durch die Gassen und Läden.

Weihnachtsstimmung

Es war die Zeit kurz vor Weihnachten und überall war Weihnachtsdekoration zu sehen. Irgendwie schräg und lustig die Unterschiede zu Europa zu sehen. Angepriesene Geschenke waren Badeshorts, Sonnenbrillen und Surfboards; Vorschläge für das Weihnachtsessen spezielle Grillbraten für das Barbie im Park oder ein Picknick am Strand. Kein Wunder. Es herrscht ja auch Hochsommer in Australien zu dieser Zeit. Jamie Oliver ist übrigens so was wie ein Superstar in Australien. Es wimmelt nur so von seinem Gesicht auf Esswaren, Kochbüchern und Küchenzubehör. Bei uns war bis vor kurzem überhaupt keine Weihnachtsstimmung aufgekommen. Am Vorabend waren wir dann aber bei einem alten Arbeitskollegen von Moritz zum Abendessen eingeladen. Zum Dessert gab es richtige, selbst gemachte Weihnachtsguetzli. Da konnte man schon fast etwas nostalgisch werden. Wir hatten jedenfalls einen richtig tollen Abend!

Die Welt ist klein

Am Nachmittag trafen wir uns mit Sabi und David. Sabi kenne ich seit Ewigkeiten, habe sie aber schon lange nicht mehr gesehen. Sie hatten die Zeit beim Arbeitsstellen-Wechsel genutzt um eine längere Reise durch Australien zu unternehmen. Getroffen haben wir uns natürlich nicht per Zufall! So klein ist sie doch nicht, die Welt. Dank Social Media ist man schliesslich immer auf dem Laufenden, was seine Freunde betrifft. So ist es manchmal einfacher auf der anderen Seite der Erdkugel einen passenden Termin für ein Treffen zu finden als zu Hause. Zusammen bummelten wir durch die Stadt. Gegen Abend genehmigten wir uns einen immensen Burger, um einen guten Boden für das Abendprogramm zu schaffen.

Let’s Rock

Das Abendprogramm bestand aus einem AC/DC Konzert im Etihad Stadium am Hafen. Wo könnte man so ein Erlebniss besser geniessen als im Heimatland der Band? Während diese Konzerte in Europa immer gleich 5 Minuten nach dem Vorverkaufsbeginn ausverkauft sind, konnten wir in Australien zwei Wochen vor dem Konzert noch ganz einfach online ein paar Tickets kaufen. Das Konzert war auch nicht ausverkauft. Das Publikum bestand aus einer Mischung von eingefleischten Fans und ganzen Familien mit kleinen Knirpsen im Schlepptau. Die Stimmung war super. Schon die Vorband, The Hives, heizte richtig ein. Dann kamen sie endlich auf die Bühne. Für uns beide war es das erste AC/DC Konzert und als ersten Eindruck sieht man auf diesen riesigen Monitoren ein paar alte Herren mit vielen Falten im Gesicht. Sie sahen auch etwas müde aus. Mit den ersten Gitarrenklängen verpufte aber dieser Eindruck sofort. Die Jungs sind schon lange im Geschäft, geben aber immer noch Vollgas. Besonders Angus Young. Der Typ stirbt auf alle Fälle irgendwann an einem Herzinfarkt auf der Bühne. Jeder Zuschauer kannte die Lieder auswendig und es wurde enthusiastisch mitgesungen. Zusammen mit der tollen Bühnenshow war es ein ganz besonderes Erlebnis. Mit klingelnden Ohren krochen wir irgendwann in der Nacht zufrieden in unseren Van.

Kein Saft

Frühmorgens wurden wir von dem Lärm vieler Autos in der Einstellhalle geweckt. Wir machten uns schnell fertig, um zu verschwinden und irgendwo zu frühstücken. Heute mussten wir Lélé zurück bringen und einen Flug nach Tasmanien erwischen. Als ich aber den Schlüssel im Zündschloss drehte, passierte gar nichts. Auch kein Licht ging an. Na toll! Batterie leer. Da war wohl irgendwo das Licht an über Nacht. Wir hielten wahllos Autos an, bis eine nette Businessdame uns mit ihrem Überbrückungskabel half. Jetzt hiess es einfach den Motor möglichst nicht mehr abstellen. Auf direktem Weg fuhren wir zum Flughafen und gaben unser grosses Gepäck in die Gepäckaufbewahrung. Den Van mussten wir nämlich am anderen Ende der Stadt zurück bringen. Wir hatten nur wenig Lust das ganze Gepäck mitzuschleppen. Dann mussten wir uns durch den Verkehr bis zur Abgabe quälen. Vorher mussten wir natürlich eine Innen- und Aussenreinigung vornehmen und den Tank füllen. Bei der Übergabe hatten wir keine Probleme. Der nette Herr hat sich kurz alles angeschaut und war nicht zu pingelig. Er fragte noch kurz, ob wir ein Taxi bräuchten und als wir verneinten zeigte er in Richtung Bahnhof. Ein letzter, wehmütiger Blick zurück zu “unserem” Lélé und schon waren wir unterwegs.

Letztes Foto von Lélé bei der Rückgabe


Warst Du auch schon mal in Melbourne? Welches ist für dich die lebenswerteste Stadt? Schreib es uns in den Kommentaren.

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