Es gibt in Deutschland 3 erfolgreiche, seit Jahren etablierte und große Partnerprogramm-Netzwerke für Partnerprogrammanbieter. Dazu existieren 2 weitere Netzwerke als deutsche Ableger ausländischer Unternehmen (jeweils entweder mit deutscher Niederlassung, oder lediglich deutscher Übersetzung der Website), und im Vergleich zu den Vorgenannten viel kleinere deutsche Netzwerke mit etwas geringerer Laufzeit.
Wenn Sie sich selbst auf die Suche im Internet nach empfehlenswerten Netzwerken machen, werden Sie sich vielleicht über die hier genannt, niedrige Anzahl wundern. Jedoch gilt auch hier, wie bei vielen anderen Webdiensten, dass es heute keine Kunst mehr ist, einen eigenen Service dieser Art zu starten. Scripts, um ein eigenes Partnerprogramm-Netzwerk anzubieten, bekommt man sogar mit Reseller-Lizens für wenig Geld. Es gibt eine Inflation dieser Scripte, und so wundert es nicht, dass sich auch so mancher an dem Betrieb eines eigenen Netzwerkes versucht, der es besser lassen sollte. Dass eine Menge Kapital notwendig ist, um dieses auch erfolgreich zu etablieren, merken die meisten dann etwas später. Und so dümpeln unzählige Netzwerke mehr schlecht als Recht herum. Wohlbemerkt nutzt keines der oben von mir mit einbezogenen Netzwerke ein käuflich zu erwerbendes Script. Schauen Sie sich bei der Wahl Ihres Dienstleisters also gut die bereits angemeldeten Programme an. Ferner erkennt man meist schon am Design des Netzwerkes deren Professionalität.
Achten Sie vor allem auch auf die Anzahl der bereits angemeldeten, werbenden Webmaster. Es sollten mindestens 5.000 aktive Teilnehmer sein.
Sollten Sie sich für ein Lead- oder Saleprogramm entscheiden, ist es zwingend notwendig, dass Sie Zugriff auf die Bestätigungsseite Ihres Angebotes haben (das ist die Seite, auf die der User nach erfolgreicher Anmeldung / Bestellung weitergeleitet wird, und auf der z.B. steht “Vielen Dank für Ihre Anmeldung”). Dies ist besonders zu erwähnen, weil sich viele bei kostenpflichtigen Angeboten auf externe Dienstleister verlassen, welche die Kreditkarten- und Lastschriftrechnung für sie unternehmen, und diese Billingpartner ggf. eine eigene Bestätigungsseite verwenden. Auf dieser Seite muss der Code für das Leadprogramm eingebaut werden (i.d.R. ein einfaches, kurzes JavaScript). Bei einem Saleprogramm wird ebenfalls ein kurzer Code auf der Bestätigungsseite benötigt, hier muss jedoch zusätzlich die Bestellsumme im Code übergeben werden. Dies sollte bei den meisten Onlineshops mit rudimentären PHP- oder Perl-Kenntnissen möglich sein, und ist eine Tätigkeit die weniger als 5 Minuten beansprucht. Überlegen Sie sich gut, wie viel Sie bereit sind an für Sie werbende Webmaster auszuschütten. Orientieren Sie sich, wenn möglich, an ähnlichen bereits vorhandenen Partnerprogrammen. Nur wenn Ihre Konditionen gut sind, werden Sie überhaupt bei etablierten Plattformen als Partnerprogrammbetreiber angenommen. Bedenken Sie dass zu dem, was Sie pro gültiger Transaktion an den Webmaster ausschütten, auch noch die Gebühren des Netzwerkes hinzukommen. Dies sind etwa je nach Plattform 10% bis 30% Aufschlag pro Lead / Sale. Sie werden bevor Ihre Kampagne startet eine Konto-Voraufladung von 25 EUR bis 1000 EUR vornehmen müssen, auch hier kommt es auf das Netzwerk an.
Bei den meisten fallen keine einmaligen Aufnahmegebühren an. Diese werden meist nur von Netzwerken verlangt, die ohnehin nur Unternehmen akzeptieren, die bereits zum Aufbau ihrer Marke viel Geld in Werbung investiert haben. In diesem Fall kann die Aufnahmegebühr durchaus 4000 EUR betragen.
Die Vorteile der Netzwerke, welche diese Kosten rechtfertigen, liegen in erster Linie darin, dass Sie sich nicht um die Beschaffung von Werbepartnern kümmern müssen. Diese sind bei den Plattformen bereits angemeldet (z.B. mehr als 200.000 Teilnehmer und 2 Milliarden Ad-Impressions im Monat beim First Mover in Deutschland).
Weiterhin nutzen alle besseren Netzwerke Tracking-Technologien und Fake-Schutz, welche zwar auch selbst realisiert werden können, jedoch in der Entwicklung einige Kosten verschlingen. Besonders auf dem amerikanischen Markt gibt es allerdings auch gute Scripts für ein paar Hundert Dollar.
Ferner ersparen Ihnen Netzwerke einen zusätzlichen buchhalterischen Aufwand.
Wenn z.B. 987 Webmaster jeweils Leads oder Sales für Sie vermittelt haben, müssten Sie für jeden eine Gutschrift erstellen. Dies ist heute jedoch kein Problem mehr, da die meisten Scripts dies automatisch machen. Da jeder der 987 Webmaster aber auch seine Umsätze erhalten möchte, werden Sie auch 987 Banküberweisungen vornehmen müssen.
Dies fällt hier Weg – Sie zahlen monatlich eine Summe an das Netzwerk, und dieses übernimmt die Auszahlungen an die Webmaster.
Selbstverständlich haben Sie bei allen guten Netzwerken ebenfalls die Möglichkeit, Werbepartner abzulehnen. Es hat sich etabliert, dass sich Werbepartner bei Ihnen bewerben müssen. Sie sollten einmal täglich Ihr Merchant-Interface besuchen, und eingehende Bewerbungen bearbeiten.
Ebenfalls sollte die Möglichkeit vorhanden sein, automatisch alle Bewerbungen zu akzeptieren. Dies erspart es täglich unzähliche Partner-Websites zu besuchen, bei denen man größtenteils den Eindruck erhält, man sei das erste menschliche Wesen, welches einen Blick auf die Präsenz werfen durfte.
Bei Click- oder gar Viewprogrammen verstehe ich eine strenge Überprüfung jeder teilnehmenden Werbefläche, bei Lead/Sale Programmen ist es meiner Meinung nach unsinnig daraus ein Dogma zu machen.
Zumal ich 3 der 5 von mir am Anfang genannten Netzwerke selbst als Merchant kenne, und mir noch nie eine illegale Website dort als Bewerbung vorgeschlagen wurde.
Es stellt sich lediglich die Frage, ob man wirklich nur in absolut hochklassigen Portalen werben möchte (die sich in den Netzwerken ohnehin sehr rar machen). Meine Meinung: Es muss nicht immer Kaviar sein. Denn viele, auch private Websites, von denen man es nicht gedacht hätte, können einem eine enorme Kundenanzahl bescheren. Eine abgelehnte Bewerbung an einen Werbepartner (in 99% der Fälle ohne vernünftige Begründung) wird auch sehr schnell persönlich aufgefasst.