Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Peter Senge erzählen:
Der Blinde und der Lahme
Ein Blinder irrte orientierungslos durch den Wald. Plötzlich stolperte er über etwas am Boden und fiel der Länge nach hin. Als der Blinde auf dem Waldboden herumtastete, entdeckte er, dass er über einen Mann gefallen war , der am Boden kauerte. Dieser Mann war ein Lahmer, der nicht laufen konnte .
Die beiden begannen ein Gespräch miteinander und klagten sich gegenseitig ihr Schicksal.
"Ich irre schon, seit ich denken kann, in diesem Wald herum und finde nicht wieder heraus, weil ich nicht sehen kann." rief der Blinde aus.
Der Lahme sagte: "Ich liege schon, seit ich denken kann, am Boden und komme nicht aus dem Wald heraus, weil ich nicht aufstehen kann."
Und während sie sich so unterhielten, rief der Lahme plötzlich aus:
"Ich hab's! Du nimmst mich auf den Rücken, und ich werde Dir sagen, in welche Richtung Du gehen musst. Zusammen können wir aus dem Wald herausfinden."
Ihr Lieben,
in dieser kleinen Geschichte ist der Wald ein Sinnblid für das Leben.
Auch wir irren manchmal wie der Blinde durch unser Leben oder kommen nicht voran wie der Lahme.
Die Lösung liegt darin, dass wir erkennen, dass wir nicht alles alleine können.
Im Alltag ist uns das eigentlich klar: Wenn wir neue Schuhe brauchen oder einen neuen Tisch, dann kämen wir auch nicht auf die Idee, die Schuhe oder den Tisch selbst herzustellen, sondern wir wenden uns an die, die davon Ahnung haben. Andere stellen für uns den Tisch und die Schuhe her und wir kaufen sie dann.
Daran sollten wir denken, wenn wir in irgendeiner Situation, einer besonderen Lage oder Not Hilfe brauchen. Wir sollten nicht versuchen, das jeweilige Problem dann ganz allein zu lösen, sondern wir sollten um Hilfe bitten.
Es würde wie in unserer Geschichte in dieser Welt vieles so viel einfacher sein, wenn wir uns gegenseitig um Hilfe bitten würden.
Ich wünsche Euch einen fröhlichen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
aus: Peter M. Senge