als wir uns kennenlernen war ich nackt und frei. Ohne Schutz
stand ich vor dir und begegnete dir mit einem offenen Blick. Ich glaubte daran,
dass Er und ich füreinander Schicksal seien und war froh die Frau
kennen zu lernen die ihn zu dem Mann geformt hatte. Fünf Jahre lang begegnete ich
dir mit offenem Herzen, du nanntest mich Tochter und ich rief dich an um mit dir
über deinen Sohn zu plaudern. Als ich zum zweiten Mal schwanger war, und die
Ehe deiner Tochter in die Brüche ging, spürte ich das erste Mal deinen Unmut.
Deine Angst noch eine weitere gescheiterte Ehe in euren Kreisen zu haben
schürte die Angst in dir und du zogst dich zurück aus unserer Welt. Obwohl ich
in diesem Jahr viel Hilfe gebraucht hätte, denn dein Sohn war 12 Monate nur
tageweise daheim, warst du wenig greifbar und sehr mit dir selbst beschäftigt.
Ich versuchte deinem Sohn zu sagen, dass ich Entfremdung spüre und auch den Missmut
seiner Schwester, aber er winkte ab und zog mich in seine Arme.
Wir wurden kühler im Umgang miteinander und ich achtete mehr
auf meine Worte. Zu nah waren deine Tochter und du geworden. Der Zusammenzug in
ein Haus und das Hinwegtuschen einer Affäre deiner Tochter prägte euren Alltag,
meiner war von der Krankheit meiner Mutter, dem Tod meines Großvaters und der
Geburt unseres zweiten Kindes geprägt. Immer wieder kamen seit dieser Zeit Spitzen
in Richtung meiner Ordnung, meines Haushaltes, oder meiner Kindererziehung die
mich trafen.
2013 wurde das Fass unserer Beziehung zum Überlaufen
gebracht.
Durch ein kleines Kommunikationsproblem sah sich deine Tochter
genötigt mich fertig zu machen, sie schrie mich als unfähige, faule und
selbstsüchtige Frau vor meinem Mann und meinen Kindern an. Du schriest mit,
riefst Worte über deinen Goldjungen und Respektlosigkeit, nanntest mich faul und
eine schreckliche Mutter. Das ihr Beide mit dem Brüllen nicht aufgehört habt,
bis ich vor euch zusammengebrochen bin, das ihr diese Grenze überschritten
habt, es hat mich sehr geprägt. Deine Tochter riet meinen Mann sich von mir
scheiden zu lassen und ich stand nur da und weinte. Dein Goldjunge wurde zum
Löwen an diesem Tag. Er sah die Vorhänge fallen und brüllte zurück. Er war
mutig und stark und wunderschön. Er packte die Kinder und mich und wir drehten
euch unseren Rücken zu. Fast 6 Monate lang hielten wir uns danach von euch
fern. Die Kinder packten wir in einen Kokon aus Liebe daheim und nur dein Mann
erhielt Antworten von uns auf seine Anrufe. Wir besuchten zusammen eine
Mediation, ich fuhr zur Kur und wir lernten über Topfpflanzen zu sprechen. Die
Kinder waren wieder ab und zu bei euch und ich weiß wie sehr meine Kinder dich
und deinen Mann lieben. Ihr seid tolle Großeltern, voller Hingabe und Liebe.
Ich betrat euer Haus nun vor drei Wochen das erste Mal seit Weißt du, ich liebe euch auch, aber nicht mehr bedingungslos, nicht mehr frei
2013 so richtig und gab deine Tochter steif die Hand. Ich bin nicht mehr nackt,
nicht mehr frei euch gegenüber. Ich trage nun einen Schutzpanzer. Er ist so
dick wie ein Nashornfell und schützt mich vor deinen und ihren Angriffen. Nur
für deinen Goldjungen übe ich mich in Gesprächen über die Arbeit und die
Kinder. Er vermisst seine Familie an einigen Tagen schrecklich und so werde ich
damit wohl leben müssen, dass wir das Haus zu Feierlichkeiten wieder betreten.
Du kannst mich aber nicht mehr treffen, denn innendrin da bin ich bereits ein
wenig kaputt. Ich bin eine Porzellanpuppe mit Rissen. Ich vertraue dir nicht
mehr, dir und deinen Blicken. Ich war mal frei am Anfang weißt du, aber das ist
nun vorbei. Nun bin ich nur noch eine Schwiegertochter von vielen die dir keine
spontanen Blumen, oder Geschenke mehr mitbringen wird. Ich werde immer freundlich
sein, aber auf der Hut.
Schade eigentlich. Alu
Puh, das ist sehr sehr verletzend und so traurig, dass die Männer in diesem Strudel festsitzen aber auch für uns Schwiegertöchter bricht eigentlich eine Welt zusammen. Wird man doch als nicht gut genug gesehen. So stark man ist so verletzlich wird man durch so etwas. Alu ich kann dich so gut verstehen und habe großen Respekt, dass auch Du für die Familie, den Schutzpanzer anziehst und deine eigene Verletzlichkeit so nach hinten an stellst.
Ich hoffe es wird wieder besser für euch.
Wie ist es denn bei euch und euren Schwiegereltern? Ich würde so gerne mal ein paar Happy End Geschichten lesen.
Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.