Mit nickoVISION auf der Donau

Von Doceva @dental_food

In meinem letzten Blogpost hatte ich ein kleines aber nicht weniger schmackhaftes Rezept für eine köstliche Vorspeise aufgeschrieben: Gelo di rafano. Heute möchte ich von einer Schiffsfahrt berichten. Es gibt wunderschöne Städte in Österreich, die nicht am Meer liegen und dennoch auf dem Wasserweg erreichbar sind. Dazu gehören Linz und Wien. Ich war einige Tage mit der nickoVISION auf der Donau von Passau bis Wien unterwegs und habe wunderbare Momente erlebt. Aber lest und schaut doch einfach selbst ...

Eine Schiffsfahrt die ist lustig

Die Ankunft

Begonnen hatte die Flusskreuzfahrt mit der nickoVISION für mich in Passau. Mit der Deutschen Bahn verlief die Anreise von Berlin problemlos und pünktlich. Auch der Transfer zum Schiff war bestens organisiert. Ein großer Vorteil, wenn nur etwa 200 Gäste einchecken es sind deutlich weniger, als bei einem großen Hochseeschiff, ich spreche aus Erfahrung, habe ich doch diverse Schiffsreisen auf großen Meeren hinter mir. Ich habe meine 14 qm große Kabine mit französischem Balkon, die sehr modern gestaltet ist, bezogen.

Über Nacht und den halben Folgetag brachte uns das Schiff nach Wien. Auf dem Weg dahin gab es am Abend einen Willkommenssekt für die Gäste und der Hotelmanager hat sich und sein Team im Salon vorgestellt. Anschließend habe ich ein sehr köstliches Menü zu mir genommen. Die Teller glichen Gemälden - köstlich!

Hallo Wien

Hallo Wien habe ich gesagt und nicht Halloween. Nun habe ich natürlich an einem Ausflug über Nicko Cruises teilgenommen. Er ist Bestandteil des Ausflugspaketes, welches an jedem Anleger angeboten wird. In etwa 3,5 Stunden haben wir teils mit dem Bus und teils zu Fuß die Highlights Wiens angesehen inklusive etwas Freizeit am Stephansdom mit vorweihnachtlichem Ambiente. Weiter auf Schusters Rappen bis hin zum großen Christkindlesmarkt vor dem Rathaus. Anschließend ging es mit dem Bus zurück zum Schiff. Resümierend war ich sehr beeindruckt von dieser Stadt - ich werde wiederkommen! Zur Nacht konnte ich ein sehr köstliches Abendessen im Restaurant MARIO´S GRILL am Heck des Schiffes genießen. Es bietet für 30 Gäste einen eher intimen Bereich zum Speisen. Wie jedes Restaurant an Bord, ist auch MARIO´S GRILL im Reisepreis enthalten.

Melk

Von nun an ging's wieder bergauf flussaufwärts. Über Nacht erreichten wir die malerische Wachau. Die Wachau ist eine Landschaft im und um das Tal der Donau zwischen Melk und Krems an der Donau. Sie liegt in Niederösterreich, etwa 80 Kilometer westlich der Bundeshauptstadt Wien. Im Jahr 2000 wurde sie als Kulturlandschaft Wachau mit den Stift Melk, sagt mein Freund Wiki. Die Benediktinerabtei Stift Melk galt es zu besichtigen.

Nach nur fünf Minuten Busfahrt erreichten wir das Stift Melk und haben in einer etwa 1-stündigen Führung viel Geschichtsunterricht erhalten. Die beeindruckenden Räumlichkeiten und natürlich die weltberühmte Bibliothek konnten wir bestaunen. Dunkles Holz mit Intarsienarbeiten und die eher einheitlich goldbraune Farbgebung der Buchrücken bestimmen das Raumerlebnis in der Klosterbibliothek. Ihr Bestand umfasst heute rund 100.000 Bände! Wir nahmen ein frühes Abendessen, erneut im Restaurant MARIO´S GRILL, ein. Der Küchenchef Erdi, hier im Interview, verwöhnte uns auf Asiatische Art. Anschließend ging es zur Weinprobe ins S'Gwölb im Wachauer Hof. Wir machten die Bekanntschaft mit den Klassifizierungen der Vinea Wachau: Steinfeder, Federspiel und Smaragd. Grüner Veltliner, Riesling und Zweigelt leuchteten im Glas um die Wette und erquickten unsere Kehlen - das war sehr aufschlussreich.

Alle Mann an Bord? Es geht weiter nach Linz!

Linz

Das Ars Electronica Center begrüßt die Flussreisenden, erleuchtet in den unterschiedlichsten Farben. Auf eigene Faust ließen wir uns beim Landgang verzaubern von dem Charme der schönen mittelalterlichen Stadt. Nicht eine romantische Kulisse, sondern ein lebendiges Geschichtserlebnis erwartete uns mit jedem Schritt durch die weihnachtlich dekorierte Altstadt. Da so ein ausgemachter Foodie immer auf der Suche nach den Wurzeln von landestypischen Spezialitäten ist war die Konditorei Jindrak in der Herrenstraße 22-24 in A-4020 Linz hier das angesagte Ziel: Die Original Linzer Torte aus dem Hause Jindrak in Linz ist weltberühmt. Seit 1929 wird sie täglich frisch nach traditionellen Rezepten dort gebacken ... dazu eine Melange - perfekt.

Nach dem Mittagessen im weitläufigen Panorama-Restaurant an Bord brachte uns ein Bus in die Christkindlstadt Steyr. Natürlich besuchten wir das 1. Österreichische Weihnachtsmuseum am Michaelerplatz 2, in A-4400 Steyr, Öst - überwältigend!

Das Schiff

Die nickoVISION wurde 2018 in Betrieb genommen. Sie ist ein Highlight auf Europas Flüssen.
Das Schiff vom Schiffstyp nicko modern hat eine Kapazität von 220 Passagieren. Es ist 135 m lang und 11,45 m breit bei einem Tiefgang von 2,10 m. Es ist ein Schiff für alle, die Flusskreuzfahrten bisher eher als angestaubt fanden, bzw. für alle, für die im Urlaub vor allem spontanes Erleben und individuelles Genießen im Vordergrund stehen. Das Publikum ist bei weitem nicht so alt wie erwartet. Auch Jüngere lieben es auf dem Wasser zu reisen ohne den gefürchteten Wellengang auf einem Hochseeschiff und der Menge an Passagieren. Es geht beschaulich zu. Kein Drängeln bei der Ein- und Ausschiffung und an den Buffets - es wird am Tisch serviert. Einen regelrechten Dresscode gibt es nicht.

Zum Frühstücken wählten wir vorwiegend das Manhattan-Restaurant. Dort ist es ruhig. Eine kleine Speisekarte und das Buffet stehen zur Auswahl. Dem Foodblogger ist sein Foto food with a view (#withaview) immer wichtig, hier einige Impressionen.

Von außen fallen einem an dem schönen Schiff sofort die großen Glasflächen und die markante Linienführung ins Auge. Im Inneren drückt sich im lichtdurchströmten, edlen Interieur, die Modernität und Leichtigkeit des Gesamtkonzepts aus. Im Sommer könnte man selbsterklärend die weitläufigen Decks umso mehr nutzen.

Aber Achtung, die Unterquerungen der diversen Brücken erfordert hi und da das Sitzen an Deck. Das größte Spektakel war für mich das Passieren der Schleusen.

Die Schleusen

Zwischen Passau und Wien sind es neun Schleusen: Jochenstein, Aschach, Ottensheim, Abwinden-Asten, Wallsee, Ybbs-Persenbeug, Melk, Altenwörth und Greifenstein. Die Schleusenkammern in Deutschland und Österreich sind 230 m x 24 m. Das bedeutet, es passen in jede Kammer vier kanalgängige Kreuzfahrtschiffe. Rund 120 Höhenmeter haben wir auf diese Weise bezwungen. Das Schiff bewegt sich nachvollziehbar auf dem Wasserstand. Es ist ein sensationelles Erlebnis, sowohl bei Tag als auch nachts. Mich treibt es immer an Deck. Der Abstand zu Schleusenwand beträgt zum Teil nur wenige Zentimeter - Achtung, nicht hinaus lehnen!

Mein Résumé

Es war einfach toll! Nach etlichen Hochseekreuzfahrten war dies meine erste Flussschiffkreuzfahrt. Dazu vielleicht etwas zum Schmunzeln aus der Hochseeschifffahrt?
Herr Kapitän, wie weit ist es bis zum Festland?
Etwa drei Kilometer!
Ich sehe kein Land, in welcher Richtung denn?
Nach unten gnä' Frau!

Man kommt sehr schnell mit anderen Mitreisenden ins Gespräch. Kein verkrampfter Singeltreff ist von Nöten. Somit kann ich solch eine Tour auch unerfahrenen Alleinreisenden empfehlen. In den derzeitigen Jahrzehnten der Hektik und des Herumeilens ist das entschleunigte Reisen auf dem Fluss sehr erholsam. Es mangelt an Bord an nichts und viel Platz ist allemal.

In der Panorama Bar lässt man den Tag gemütlich ausklingen. Dauerhaftes Entertainment sucht man vergeblich - das ist auch gut so!

Ich bedanke mich für die Pressereise bei S. Huck und Nicko Kreuzfahrten für diese Gelegenheit und die tatkräftige und souveräne Betreuung des kompetenten Hotelmanagers H. Schütz und der bezaubernden und hilfreichen Reiseleiterin A. Kasel. Ein weiteres herzliches Dankeschön geht an M. David, die ich sehr, sehr gerne mit meiner Anwesenheit vertreten durfte.

Das Rezept

Ein köstliches Rezept von mir, natürlich in meiner illustren Berliner Dachwohnungs-Küche zubereitet, gehört ja eigentlich traditionell zu meinen Blogposts dazu wie der Senf zur Wurst, oder wie die Berliner Großschnauze sagen würde wie der Arsch auf den Eimer. Neuerlich ist es in einem voran gegangenen oder folgenden Post separat zu finden, es geht um meine neue Liebe das Gelo, dieses Mal als Gelo di lamponi. Man kann ja von einem interessierten Rezeptsucher schließlich nicht verlangen, dass er sich erstmal einen, wenn auch höchst interessanten Reisebericht antut - oder vielleicht doch? Bis bald also auf diesem Kanal - SO LONG ...