Lächeln ist die eleganteste Art, seinen Gegnern die Zähne zu zeigen! Ist Mobbing schon im realen Leben eine starke Belastung für die Betroffenen, so bieten Social Media wie Facebook, Twitter oder YouTube perfekte Bedingungen für die Täter, aus der Anonymität ihre Opfer zu mobben, zu diffamieren, zu nötigen und zu beleidigen. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse kam zu erschreckenden Ergebnissen: In Deutschland war jeder dritte Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren bereits Opfer einer Cybermobbing-Attacke. Jeder fünfte Schüler wurde im Internet oder per Handy direkt bedroht oder beleidigt. Jeder Sechste litt unter Verleumdungen und bei rund zehn Prozent kam es zu einem Missbrauch der Internet-Identität. Weitaus unglaublicher ist, dass jeder fünfte Befragte sich vorstellen konnte, auch als Täter im Internet aufzutreten.
Eine der Cybermobbing-Opfer waren die britische Komödiantin und Schauspielerin Isabel Fay und befreundete Künstlerinnen und Künstler. Als Reaktion auf die Angriffe nahmen sie den von Mark Roberts produzierten Song „Thank You Hater“ in Form eines Musical-Sketchs auf, der sich über diejenigen lustig macht, die es auf sie abgesehen hatten: „Gewidmet allen hart arbeitenden Internet-Trollen. Ich liebe euch, trollt weiter!“
Das Video auf YouTube entwickelte sich mit über 500.000 Views innerhalb von nur vier Tagen zu einem Renner. In „Love You Hater“ geben sich Cybermobbing-Opfer wie der britische Schauspieler Noel Clarke (wird im neuen Star Trek Kinofilm 2013 mitspielen), die Comedians und Schauspieler Steve Furst („Little Britain“), Richard Herring, Jocelyn Jee Esien, Helen Lederer, Josie Long, Dawn Porter, Tom Price („D.O.A“, „Torchwood“) und Isy Suttie die Ehre. Ebenso hat Misery Bear einen Gastauftritt – eine in Großbritannien bekannte Charaktere über einen depressiven Teddybär und dessen fehlenden Erfolg bei der Arbeit, bei Freundinnen oder bei der Suche nach richtigen Freunden.
Wer einer Cybermobbing-Attacke ausgesetzt ist, sollte sich dieses Video ansehen und seine Angst und seinen Frust bei dem Song mitsummend weglachen.
Recherche und geschrieben: Heidi Grün