Mit "Lockwood & Co. - Die Raunende Maske" in den schaurigschönen Herbst

Von Collectionofbookmarks

Wir haben Oktober, und schon das dritte Jahr in Folge bringt dieser Monat ein Lese-Muss mit sich, welches kaum besser in die gruslige Halloween-Zeit passen könnte. Lockwood & Co. - Die Raunende Maske hält dabei sogar den bisher größten Fall der jungen Agentur für uns bereit und eröffnet dem Leser einen noch tieferen Einblick in das von Geistern heimgesuchte London. Wie gewohnt, darf er hierbei der begabten Lucy über die Schultern schauen, die diesmal nicht nur mehr über ihren guten Freund Lockwood, sondern auch einiges über sich selbst lernen muss.
Ein tieferer Einblick in die Welt der Geister? Mehr Informationen über den geheimnisvollen Agenturleiter Lockwood? Das klingt doch vielversprechend, oder nicht? Und ja, der dritte Teil der Geisterjäger-Reihe lüftet viele Geheimnisse und lässt uns jetzt ein paar Personen besser verstehen, doch büßt er dabei auch einiges ein. Was mir in den letzten beiden Bänden so gut gefallen hat, war besonders die Zusammenarbeit des Dreierteams und ihre Fähigkeit, sich aus den prekärsten Situationen zu befreien. Natürlich wusste ich, dass der Autor nicht in jedem Buch diesem Schema folgen und die drei Agenten einfach nur mit neuen Fällen ausstatten würde, trotzdem fand ich es etwas schade, dass wir in diesem Roman eher selten gemeinsam mit Lockwood, George und Lucy auf Mission gehen durften, da der Handlungsstrang es diesmal nicht zuließ und sich eher auf Lucys Gefühle und Begabung konzentrierten. 
Auch was den Fall betraf, so versprach er zwar noch größer zu werden, als die beiden in den Vorgänger-Bänden, doch spiegelte sich dieses Außsmaß lediglich in der Menge der Geister, nicht aber in der Qualität des Auftrags wider. Kein cleveres Rätselraten. Kein netter Twist. Und so blieb die Story sehr geradlinig, beinahe unspannend. Mir hat das Lesen zwar auch diesmal viel Spaß bereitet - schließlich habe ich die drei doch schon seit dem ersten Buch ins Herz geschlossen - doch der letzte Funken zum Prädikat "würdiger Nachfolger" hat irgendwie gefehlt. Trotzdem kann ich es nicht lassen, mich auf den nächsten Teil zu freuen, in dem es hoffentlich wieder etwas actionreicher und raffinierter zugehen wird.