Mit Kunstschnee ins Skiparadies

Von Mark Petersen @der_aufschrei

Mit dem Einsatz von viel Geld sollte der Harz wieder ein Traum für jeden Wintersportler werden. Leider ist der Start schon gescheitert, denn selbst für Kunstschnee war das Wetter nicht geeignet.

Damals war der Harz noch in aller Munde! Braunlage und der Brocken waren bei einer Million Gäste pro Jahr sehr beliebt. Doch eine Bobbahn und einige ältere Skianlagen können heutzutage keinen Wintersportler mehr in dieses Skiparadies locken. So fehlt gerade bei den 20-50jährigen Besuchern die Resonanz. Gerade mal 600.000 Gäste besuchen die Region pro Jahr. So hat sich die Gemeinde und der Bürgermeister zusammengetan, um neue Pisten zu schaffen. Der Harz soll wieder zum Spaß-Gebirge mutieren. Das erste große Opening misslang aber völlig, da es selbst für Kunstschnee zu warm war. Das Wetter macht noch lange nicht bei allen Planungen mit, was es soll.

Doch all diese Investitionen locken schon die ersten reichen Investoren aus Russland an. Um die Pläne für die Projekte zu verwirklichen, wurden viele ökolomische Auflagen beachtet. Selbst der BUND, der anfangs versuchte das Projekt zu kippen, gab später klein bei. Einige dumme Gegner weigerten sich dennoch und zerstörten weiterhin heimlich Baufahrzeuge oder durchtrennten die Kabel für Beschneiungsanlagen.  Dabei war das Projekt zu dieser Zeit schon in trockenen Tüchern. In jedem Winkel entstehen neue Rutschen und Fun-Parks. Im Februar soll in Braunlage zum Nacktrodeln eingeladen werden und in St. Andreasberg werden alljährlich in einem Wettbewerb röhrende Hirsche nachgeahmt. Überall soll der Spaß im Vordergrund stehen und das “Spießergebirge” in Vergessenheit geraten. Überall juckeln Segways durch Gehölz und in den Lüften schweben Paragleiter.

Was aus dem zukünftigen Spaßgebirge werden kann, haben Planer detailliert entwickelt. Leider haben Sie die Möglichkeiten des Wetters maßlos unterschätzt. Schon lange ist der Harz nicht mehr schneesicher und die Meteorologen bezweifeln auch eine Änderung. Die Gemeinde befürchtet allerdings nicht, dass die Investitionen umsonst waren. Wollen wir doch mal sehen, wer den längeren Atem hat.

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Joern Petersen