Wer auf der Mecklenburgischen Seenplatte seinen Urlaub mit Hund verbringt, der sollte auf jeden Fall das in Waren an der Müritz besuchen sowie das Wisentreservat Damerower Werder. Sowohl im Müritzeum als auch im Reservat sind Hunde willkommen.
Müritzeum - Nationalpark unterm Dach
Das NaturErlebnisZentrum Müritzeum versteht sich als Schaufenster des Müritz-Nationalparks und gibt Einblicke in die Lebensräume Wald, Wasser, Moor und Luft. Darüber hinaus ist es die Heimat von Deutschlands größtem Aquarium für heimische Süßwasserfische.Unter einem Dach wird die ganze Bandbreite der Naturvielfalt der Region vorgestellt. Und das Beste? Hier sind auch Hunde willkommen und ausdrücklich erlaubt.
Beim Ticketkauf haben wir neben einem ausführlichem Lageplan auch ein Informationsblatt für Besucher mit Hunden (Hunde müssen an der kurzen Leine geführt werden etc.) und zwei Kottütchen erhalten. Die Damen an der Kasse waren total nett und haben Dayo und Suri gebührend bewundert. Dann ging es auch schon los.
Müritzeum - Unterwasserwelt
Suri interessierte sich nicht so für die Schautafeln mit den Erklärungen zu den einheimisichen Süßwasserfischen. Aber sie war doch recht fasziniert von den schwimmenden Dingern im Wasser ... neben den Wasserwelten wurde hier auch der Lebensbereich Moor mit seinen kriechenden, schwimmenden und fliegenden Bewohnern vorgestellt.
Es gibt ein riesiges Becken, das sich über zwei Etagen erstreckt und rund 100.000 Liter Wasser fast. Hier leben unter anderem Hunderte von Maränen. Außerdem gibt es 24 große und kleine Schauaquarien zu bestaunen, in denen 50 heimische Fischarten leben.
Müritzeum - Mitmachen, ausprobieren und staunen. Nicht nur für Kinder ein schönes Erlebnis
Wir sind am 2. Oktober im Müritzeum - Herbstferienzeit - und das Museum ist gefüllt mit zahlreichen Familien und noch zahlreicheren Kindern. Der Geräuschpegel ist entsprechend. Dayo und Suri verhalten sich fantastisch. Dayo interessiert weder der Geräuspegel noch die vielen Menschen - er ist ganz gelassen. Suri ist ziemlich unsicher, aber solange sie in der Nähe von mir oder meinem Mann ist, vertraut sie auf uns.
An dieser Stelle möchte ich einmal explizit die Eltern vieler Kinder loben. Denn die haben dafür gesorgt, dass die kleinen Racker unsere Hunde in Ruhe gelassen haben und ihnen oftmals ganz ruhig erklärt haben, dass man nicht einfach auf so große Hunde zurennen und diese ungefragt anfassen kann. Großes Lob - das habe ich so noch nie erlebt!
Müritzeum - Haus der 1000 Seen
Wir marschieren dann als nächstes durch das Haus der 1000 Seen und lernen hier eine ganze Menge über den Lebensraum Wald, über die Vogelwelt und die Landschaftsgeschichte der Region.
Dann geht es raus in den Museumsgarten. Dayo und Suri sind sichtlich erfreut, dass sie etwas mehr Raum zum schnuppern haben.
Müritzeum - Haus der Sammlungen
Bevor wir einen Rundgang um den Herrensee machen, statten wir dem Haus der Sammlungen einen Besuch ab.
Hier wird die naturhistorische Landessammlung von Mecklenburg-Vorpommern aufbewahrt.
Müritzeum - Naturoase mitten in der Stadt
Aber jetzt wird es Dayo und Suri langsam zuviel mit dem Nationalpark unterm Dach. Sie sind ziemlich k.o. von den vielen, vielen Gerüchen und Eindrücken. Sie wollen endlich raus, und wir machen einen schönen Rundgang um den Herrensee.
Zum Abschluss unseres Besuches im Müritzeum begeben wir uns noch auf das Dach des Museum und genießen den Blick über Waren und die Müritz.
So, was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag. Nach stundenlangen Wanderungen steht uns jetzt nicht der Sinn. Also dann vielleicht noch ein Spaziergang durch das Wisentreservat auf dem Damerower Werder, der von Waren nur wenige Kilometer entfernt ist.
Wisentreservat - Wisente im Wald
Der Damerower Werder ist eine über 300 Hektar große Halbinsel im Kölpinsee, auf dem seit mehr als 50 Jahren Wisente in einem Reservat leben.
Bevor es zu den Urrindern geht, machen wir erst einmal Mittagspause und zwar im Restaurant des Wildreservats, das sowohl sowohl das Info- als auch das Ticketcenter umfasst.
Auf der kleinen, aber leckeren Speisekarte stehen auch Wildgerichte. Die Preise sind prima und die Portionen groß. Dayo und Suri werden auch sofort freundlich begrüßt und mit Wasser versorgt.
Wiesentreservat - Tierbeobachtung bei Fütterungen
Uns bleibt nicht viel Zeit für eine große Pause, denn wenn wir wirklich Wisente sehen wollen, müssen wir uns zu den Fütterungszeiten (11 Uhr und 15 Uhr) an den Schaugehegen einfinden. Also, nichts wie los. Wie bisher überall an unseren Ausflugszielen sind auch hier Hunde willkommen und dürfen an der Leine mit in das Wildreservat.
Das Reservat wurde 1957 gegründet, damit der drastisch dezimierte Wisentbestand gesichert werden konnte. Der Bestand hat sich bis heute gut erholt. Aktuell leben in der Müritzregion 40 der letzten existierenden Wildrinder in ihrem natürlichen Lebensraum. Jedes Jahr kommen hier etwa zehn Jungtiere zur Welt.
Wir kommen pünktlich um kurz vor 15 Uhr an den Schaugeheben an, wo sich schon eine ganze Menge Schaulustige auf den beiden Holztribünen tümmeln.
In den beiden voneinander getrennten Gehegen haben sich bereits die hungrigen Mäuler eingefunden und warten geduldig darauf, dass die Futterkrippen endlich gefüllt werden. Dabei kühlt der ein oder andere europäische Bison sein Mütchen auch mit einem kleinen Kämpfchen.
Der Wisent blickt auf eine traurige Geschichte zurück. Vor etwa 2.000 Jahren war er in Europa in vielen großen Waldgebieten zu Hause. Erst nachdem er durch eine rücksichtslose Bejagung nahezu ausgerottet war, setzten intensive Rettungsbemühungen ein. Ein besondere Bedeutung hat dabei Polen: Die Erhaltung der Wisente im berühmten Bialowieza-Urwald ist neben den vorhandenen Naturgegebenheiten auch den polnischen Königen zu verdanken, die diese Kolosse sorgsam hegten und pflegten. Sie siedelten sogenannte Wächter an, die den Urwald baufsichtigten.
Und wie kamen die Wisente zurück in die Region? 1957 bat die polnische Regierung die damalige DDR, sie bei der Arterhaltung der Wisente zu unterstützen - so wurde das Rerservat Damerower Werder errichtet. Die Wisentzucht ging mit zwei Tieren, die das Land Polen der DDR schenkte, an den Start.
Während wir die mächtigen Tiere beim Fressen beobachten, interessieren sich Dayo und Suri nicht die Bohne dafür. Suri hat schon wieder irgendwo eine alte Pfütze gefunden, aus der sie schlabbern will, während sich Dayo eher für die anderen anwesenden Hunde interessiert.
Nach der Fütterung spazieren wir noch ein wenig durch das Reservat. Das Werder besteht aus feuchten Erlenbruchwäldern und großen Wiesen.
So gelangen wir auch zum Rotwildgehege, aber hier lässt sich kein einziges Tier blicken.
Langsam gehen wir wieder zum Ausgang zurück. Am See und am Rotwildgehege haben wir einiges an Zeit verbracht, so dass wir den Wald fast für uns alleine haben, den alle anderen Besucher sind schon weg.
Auch in diesem Wildpark ist alles Wissenswerte rund um den Wisent mit vielen Schautafeln und einer interaktiven Ausstellung interessant und vor allem kindgerecht aufbereitet. Kurz vor dem Ausgang können wir dann auch noch ein Ameisenhaus bewundern.
Müritzeum - weitere Informationen
- Das Müritzeum in Waren (Müritz) ist von April bis Oktober täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet und von November bis März von 10 Uhr bis 18 Uhr.
- Eintrittspreise (Stand: Mai 2020):
- Erwachsene zahlen 14 Euro Eintritt pro Person.
- Kinder (sechs bis 16 Jahre) kosten sechs Euro. Kinder bis sechs Jahre sind kostenlos.
- Eine Familienkarte (2 Erwachsene + 1 Kind und mehr) ist für 34 Euro zu haben.
- Hunde sind erlaubt und kosten vier Euro Eintritt pro Hund (Kotbeutelchen inklusive).
- Die Homepage des Müritzeums ist sehr informativ und gibt Auskunft über Veranstaltungen usw.
- Außerdem lohnt sich ein Spaziergang durch Waren. Hier gibt es natürlich auch Cafés und Restaurants, in denenHunde erlaubt sind.
Wisentreservat Damerower Werder - weitere Informationen
- Das Wisentreservat auf dem Damerower Werder bietet folgende Attraktionen:
- Schaugatter Wisente und Rotwild,
- Kletterwald,
- Walderlebenispfad,
- Infozentrum und Gastronomie.
- Von Ostern bis zum 31. Oktober ist der Park täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet; von 1. November bis 31. Dezember kannst du ihn von 10 Uhr bis 17.00 Uhr besuchen und von Januar bis Ostern ist das Reservat geschlossen.
- Eintrittspreise (Stand: Mai 2020):
- Erwachsene zahlen einen Eintritt in Höhe von vier Euro.
- Kinder bis 12 Jahre sind frei.
- Hunde sind willkommen und zahlen keinen Eintritt.
- Einen Informationsflyer kannst du als PDF herunterladen.
Der Blogbeitrag wurde am 20. November 2013 erstmals veröffentlicht und am 24. Mai 2020 aktualisiert.