Mit selbst gepflanzten Tomaten hatte ich bisher leider ü-ber-haupt kein Glück. Wir stehen seit Jahren auf Kriegsfuß. Am Balkon kam gerade mal eine, deren einzige Frucht zwar feierlich geteilt wurde, aber den Appetit auf Tomatensalat illusorisch verklingen ließ. Im Kleingarten sind wir optimistischer. Das macht der Sonnenschein, den wir auch in den kurzen Minuten voll auskosten können. Hier stellte ich die Pflanzen im ersten Jahr einfach irgendwo ins Beet. Diese Riege mochte den ihnen zugewiesenen Platz wohl nicht und dann verregnete uns noch die Ernte. Im letzten Jahr hingegen, als Premiere im Hochbeet und mit einer Gegenstudie im Seitenbeet, sprossen die Tomatenpflanzen uns beinahe über den Kopf. Apfelgroße Früchte wuchsen und wuchsen in einem Tomatenschlauch heran, den wir in dem Jahr als Schutzmäntelchen übergeworfen hatten. Dann wurden sie schwarz. Tomatenfäule und beinahe wollte ich schon aufgeben. Noch einmal, hatten wir diesmal gedroht, weil auch die Nachbarn von Schwierigkeiten mit kränkelnden Tomaten berichten.
Aber dann: ohne Seil und doppelten Boden. Dafür baut der Mitgärtner ein luftiges Dach und was kommt? Cocktailtomaten, zur Feier des Tages. Jedenfalls hatte ich die hier eingesetzt. Außerdem hatten sich abgefallene Blindgänger aus dem letzten Jahr selbst ausgesäht. Akribisch geize ich die Mitteltriebe aus, damit die Pflanzenkraft in die Früchte geht und die Finger duften danach schonmal vielversprechend. An Tomaten mangelt es wieder nicht und endlich kommt doch Farbe ins Spiel.