Mit Garmin fēnix auf dem Nibelungensteig – Teil 2

Von Diro1962

Die Übernachtung während meiner zweitägigen Wanderung über den Nibelungensteig war unruhig und schmerzhaft. Wenn der Körper nach so einer Anstrengung zur Ruhe kommt, merkt man erst einmal was einem so alles weh tut.
Die Blase an der rechten Ferse hatte sich prächtig entwickelt, und die Schmerzen in der rechten Wade und im Knie waren auch nicht von schlechten Eltern.
Wie sich im Laufe der Woche herausgestellt hat, kommen die Schwellungen anscheinend durch zu festgeschnürtes Schuhwerk. Dies hatte zur Folge, dass sich Probleme in den Venen ergeben haben. Folge sind Schwellungen und entsprechende Schmerzen. Aber wenn man weiß woher das Problem kommt, kann man beim nächsten Mal Abhilfe schaffen!

Bei frühmorgentlichen Blick aus dem Fenster hob sich die Stimmung nicht wirklich. Es goss wie aus Eimern und der Odenwald präsentierte sich in einem einheitlichen GRAU in GRAU!
Da half auch das sehr gute Frühstück nicht viel weiter.

Güttersbach grau in grau

Nachdem ich meine Blase ordentlich verarztet hatte, ging es darum in die Wanderschuhe zu kommen. Ein sehr unangenehmes Ritual wenn die Füße nicht mehr die ursprüngliche Größe haben.
Aber nach ein paar Mal tief Luft holen war´s geschafft.
Zimmer gezahlt und raus in den Regen!

Hier war die Garmin Fenix zum ersten Mal hilfreich. Alleine die Tatsache, dass man bei dem Wetter keinerlei Orientierungspunkt hat in welche Richtung man los muss, machen einen Kompass am Handgelenk schon mal zu einem Geschenk.
Nachdem ich Standort und Himmelsrichtung festgestellt hatte, war`s kein Problem die richtige Richtung einzuschlagen.

Jetzt ging es erst einmal darum, die gestrige, verpasste Abzweigung vom Nibelungensteig wieder zu erreichen. Schließlich wollte ich den Nibelungensteig ja am Stück bewältigen und nicht lückenhaft. Auf der Karte kann man gut erkennen wo ich mich am Abend zuvor herumgetrieben habe. Abkürzung war dies keine!

Gelb ist der vorgegebene Track
Rot ist die erste Etappe
Blau ist die zweite Etappe

Also ein paar Extrameter waren drinn!

Direkt am Artausgang von Güttersbach ging´s gleich mal wieder ordentlich bergauf. Mit müden Beinen nicht wirklich spaßig. Zudem regnete es Bindfäden und die Wege sahen dementsprechend aus. Außer mir war höchstwahrscheinlich keiner unterwegs. Dazu Natur pur!

Nass war´s!

Nach 2,3 Kilometer war ich wieder “Back on Track”! Die zweite Etappe des Nibelungensteiges konnte beginnen. Also den Hut nochmal gerade gerückt und auf ging´s.
Und dieses Mal zusammen mit dem Garmin fenix. Der versorgte mich ständig mit allen Informationen die ich brauchte, oder auch nicht!

Trapp der Trapper…

Höhenprofil

Anstieg und aktuelle Geschwindigkeit

Höhenprofil

Kompass

Distanz und Zeit

Nach 1,5 Stunden und 6,8 Kilometern kam ein Hinweisschild den Nibelungensteig ab hier über die neue Route zu begehen. Seit kurzem führt der Nibelungensteig nun direkt durch Hüttenthal an der gleichnamigen Molkerei vorbei. Eigentlich recht schön, aber leider von meiner heutigen Startposition gerade mal knappe 2 Kilometer entfernt. Da hatte ich bereits am frühen Morgen eine schöne Runde gedreht!

Wenigsten klarte das Wetter auf und die Landschaft präsentierte sich von einer ihrer schönsten Seiten. Ich liebe den Herbst!

schöne Trails

…..gut zu laufen….

… jedenfalls meistens!

Durch den Umweg bei Hüttenthal gab´s ein paar gut zu laufende Asphaltstücke zwischen den Waldpassagen. Dies war aber für meine geschundenen Beine und Füße eher eine abwechslungsreiche Wohltat als dass es gestört hätte.
Und links und rechts des Weges gab es weiterhin die Natur in herrlichen Bildern.

Asphaltpassagen…

… halten sich in Grenzen.

Die tollen Ausblicke..

… und die Lichtspiele…

… in den Wäldern…

…erzeugen Ruhe und Frieden in einem.

So langsam musste es in Richtung Marbach Stausee gehen. Da die Schmerzen in den Füßen und Beinen nicht unbedingt weniger wurden, fing ich schon langsam an mir das Ende der heutigen Etappe herbeizuwünschen. Aber bis zu dem Etappenzielort Erbach waren es doch noch ein paar Kilometer.

Richtung Maarbach-Stausee

erste Blicke auf den Stausee

Am Rande des Marbach Stausees wurde erst einmal Brotzeit gemacht. Und nach einer ausgiebigen Stärkung und ein paar Aufnahmen am See, ging´s wieder bergauf Richtung Erbach.

Seeufer im Wald

Marbach-Stausee

Die letzten Kilometer nach Erbach waren nicht mehr schön. Das bezieht sich jetzt nicht auf die Landschaft, sondern eher auf meinen körperlichen Zustand. Ziemlich erschöpft und mit Schmerzen in Beinen und Füßen schleppte ich mich die letzten Kilometer auf dem Nibelungensteig.
Zudem kam ein unangenehmer kalter Wind auf der einem in diesem Zustand nochmal zusätzliche Kräfte raubt.

Trotzdem versuchte ich noch so viele Eindrücke wie möglich mitzunehmen.

letzte Eindrücke vom Odenwald

Aber irgendwann war es dann Zeit Abschied zu nehmen. Abschied vom ersten Teil meiner Wanderung auf dem Nibelungensteig.

Hier trennen sich unsere Wege. Für´s Erste!

Nach insgesamt 69,2 Kilometern auf dem Nibelungensteig, mit knapp 3.000 Höhenmetern und einer Gesamtdauer der beiden Etappen von über 15 Stunden, habe ich einiges für den zweiten Teil dazugelernt. Ich werde mich in Sachen Gepäck und Schuhwerk ein wenig verändern und den Rest mit wesentlich mehr Erfahrung angehen.
Da uns Garmin für die Tests des fenix auch noch die Topografischen Karten zu Verfügung gestellt hat, dafür nochmals meinen herzlichsten Dank, werde ich die zweite Tour im Vorfeld auf Garmin Basecamp planen und auf den fenix exportieren. Dann sollte der Rest des Nibelungensteigs ohne Probleme von statten gehen.

Geplant ist übrigens der 23. und 24. Oktober. Ich freue mich darauf und werde entsprechend berichten!