Mit Garmin fēnix auf dem Nibelungensteig – Teil 1

Am Wochenende hat ja meine Challenge für den Test des “Garmin fēnix” begonnen. Und weil ich schon immer den Nibelungensteig einmal komplett erkunden wollte, bot sich die Gelegenheit an dies mit dem Test des Garmin fēnix zu verbinden.
Leider war der fēnix bis zum Samstag früh noch nicht in meinen Händen so dass ich mich relativ enttäuscht auf meinen Weg nach Zwingenberg machte. Die Post hatte es einfach nicht rechtzeitig geschafft das edle Teil zu mir zu bringen.

Nichts desto trotz ging´s mit Bus und Bahn Richtung Bergstraße wo ich pünktlich um 9:00Uhr aus dem Zug stieg. Ein paar Meter aufwärts durch die schöne Innenstadt von Zwingenberg und ich stand am Anfang des Nibelungensteigs.

Zubringer zum Nibelungensteig

Das N das mich begleiten wird

Altstadt Zwingenberg

Gleich von Anfang an bergauf

Start

Der Nibelungensteig

Und gleich am Anfang geht´s aufwärts Richtung Melibokus. Insgesamt 430 Höhenmeter auf den ersten gut 5 Kilometern. Schweißtreibend aber mit vielen eindrucksvollen Landschaften und Ausblicken! Die gut 8kg Gepäck in meinem Rücksack brachten mich ganz ins Schwitzen!

Alter Steinbruch

Alter Steinbruch gleich über Zwingenberg

Hier lief ich vor lauter Fotografieren gleich mal eine kleine Ehrenrunde. Schon mal ein guter Anfang. Aber ich hatte schnell wieder das rote N im Blickfeld und weiter ging´s bergauf.
Kurz auf dem Melibokus die Aussicht genossen und gleich weiter. Nun erst mal bergab ins Tal bei Balkhausen. Zwischen saftigen Wiesen hindurch zum Aufstieg auf den Felsberg.

Blick auf den Felsberg

Blick auf den Felsberg

Die ersten Trails

Die ersten Trails

einfach schön zu Laufen

einfach schön zu Laufen

Herrliche Ausblicke

Herrliche Ausblicke

An den Hängen des Melibokus

An den Hängen des Melibokus

kurze Rast

kurze Rast

Und dann einer der schönsten Ecken im Odenwald den man unbedingt einmal besuchen sollte. Vorbei am Ohly-Turm zum Felsenmeer!

Ohly Turm

Ohly Turm

Hier ging´s in leichtem Trab bergab, wobei ich merkte dass mein Gepäck für Laufeinheiten definitiv zu schwer war. Aber schließlich wollte ich sowieso Wandern!
Unten angekommen traf ich auf die Läufer des Nibelungenlaufes und konnte mich kurz mit Andy unterhalten. Er lief den Ultra bis nach Lorsch und ich wollte ja unbedingt noch bis nach Güttersbach. Und da lag noch ziemlich was vor mir.

Also weiter durch Reichenbach und hinauf auf den Hohenstein und den Knodener Kopf!

mächtiger Anstieg hinter Reichenbach

mächtiger Anstieg hinter Reichenbach

Zeit zum Verweilen

Zeit zum Verweilen

Kletterfelsen

Kletterfelsen

und immer wieder diese Weite..

und immer wieder diese Weite..

Das Tor zum Glück?

Das Tor zum Glück?

Nach dreieinhalb Stunden hatte ich den zweiten Anstieg gemeistert und meine Beine nahmen die Anstrengungen vermehrt zur Kenntnis. So langsam wurde mir bewusst, dass die Etappe auf Grund der Höhenmeter und der Länge ein hartes Stück Arbeit werden würde. Aber noch war ich zuversichtlich!
Das Wetter spielte bis auf den böigen Wind noch mit und landschaftlich macht der Nibelungensteig einige Anstrengungen wett. Also weiter Richtung Schlierbach und Lindenfels.

immer wieder tolle Ausblicke

immer wieder tolle Ausblicke

schöne Rastplätze

schöne Rastplätze

herrliche Wälder

herrliche Wälder

feine Trails

feine Trails

wieder einsame Trails

wieder einsame Trails

erster Blick auf Lindenfels

erster Blick auf Lindenfels

steile Trails in´s Tal

steile Trails in´s Tal

Das unangenehme am Odenwald ist die Tatsache, dass die Täler, und von denen gibt es reichlich, ziemlich weit unten liegen. Es gibt wenige Höhenwege und entsprechend muss man stetig auf und ab. Ziemlich steil und ziemlich anstrengend.
Der Anstieg nach Lindenfels hoch hat mich dann ziemlich geschafft. Ich musste erst mal einen Edeka überfallen und den Kühlschrank plündern.

Aber nach einer kurzen Brotzeit und einem angenehmen Telefonat mit meinen beiden Mädels gab´s wieder Kraft. Die beiden wollten mich an meinem Nachtlager in Güttersbach besuchen und mit mir zusammen schön was leckeres essen.
Und als Überraschung wollten Sie mir meinen neuen Garmin fēnix mitbringen. Der war nämlich am Vormittag geliefert worden.
Beides lies noch einmal Kräfte freiwerden. Die waren nach 30 Kilometern und knapp 1.900 Höhenmeter auch dringend notwendig. Und so machte ich mich auf den Weg hinab zum Gumpener Kreuz. Wohl wissend das es ab da wieder scharf nach oben geht!

Und wie das weh getan hat. So langsam gingen echt die Körner aus. Der schwere Rucksack schmerzte am Rücken und meine Füße fühlten sich an als hätten sie in den Schuhen die doppelte Größe angenommen. Jetzt schön gleichmäßig weiterlaufen und nur keine große Pause einlegen. Ich wäre sonst nicht mehr hochgekommen.
Das Fotografieren hatte ich bereits eingestellt und mein Aufnahmevermögen reduzierte sich auf minimal.

Von Weschnitz (Kilometer 37 bei 7,5 Stunden) ging´s nochmal brutal die Serpentinen hoch zur Walburgiskapelle! Ein lohnenswertes Ziel, aber nachdem es auch angefangen hatte zu regnen und sich an meiner rechten Ferse eine fette Blase bildete, fehlte mir ein wenig die Muse alles zu genießen. Ich wollte nur noch so zügig wie möglich in´s Hotel. Schuhe ausziehen und einfach nur sitzen!

Aber bis dahin war´s noch ein weiter Weg.
Als ich in Grasellenbach ankam, nicht ohne mich wieder kurz zu verlaufen, erinnerte ich mich an das Ende meiner ersten Tour über den Nibelungensteig mit Matthias. Damals war die dritte Etappe das ehemalige Ende des Nibelungensteigs. Bis heute wurde er so weit verlängert, dass ich wohl noch ein paar Tage brauche. ;-)

Zu dem Regen und der schmerzenden Blase kam nun auch noch die Dämmerung langsam immer näher. So wie es aussah machten sich schon einige fertig für die Nacht.

Bicht nur das Vieh war müde

Bicht nur das Vieh war müde

Eigentlich war es meines Wissen nun nicht mehr weit bis zum Siegfriedbrunnen. Und von dort aus auch nicht mehr viel weiter bis nach Güttersbach. Dachte ich jedenfalls!
Nochmal die letzten Höhenmeter bis zum Siegfriedbrunnen mühsam angehen und dann sollte es eigentlich nur noch ein paar Kilometer bergab gehen.

Aber irgendwie zog sich die Strecke immer mehr. Aus der Dämmerung wurde mehr und mehr Dunkelheit. Und als ich den Siegfriedbrunnen erreichte, war´s für´s Fotografieren schon ziemlich duster. Entsprechend schlecht sind die beiden letzten Bilder auch geworden.

Siegfriedbrunnen

Siegfriedbrunnen

oder besser gesagt,

oder besser gesagt, “einer der Siegfriedbrunnen” ?

Nun war´s nicht nur stockdunkle Nacht, nein es hatte sich auch noch prima eingeregnet. Eigentlich sollte ich in Kürze Güttersbach sehen. Leider gab es bei der Dunkelheit ein weiteres Problem.
Neben dem roten N des Nibelungensteiges, gibt es teilweise ein grünes N für die Zubringer zum Nibelungensteig. Das Problem hierbei ist, dass man in der Dunkelheit absolut nicht unterscheiden kann ob es rot oder grün ist. Und so kam es wie es kommen musste. Ich lief völlig orientierungslos durch den dunklen Wald. Strömender Regen und nirgends einen Garmin fēnix zur Hand. Der lag sicher bei meinen beiden Mädels im Hotel.

Nach gefühlten Stunden erkannte ich schließlich das Licht einiger Häuser auf der rechten Seite. Zwar die falsche Seite dachte ich mir, aber Hauptsache raus aus dem Wald.
Als ich im Ort ankam sah ich das Ortsschild.
“Olfen”??? Wo zum Teufel liegt Olfen??
Zu meinem Glück endete meine Wanderkarte genau oberhalb von “Olfen”. Also gab ich mich endgültig geschlagen und beschloss mich von meiner Frau abholen zu lassen.
Das Problem aber war, dass es in “Olfen” keinen Empfang gibt!!!!
Also musste ich weiter im strömenden Regen durch “Olfen” ziehen bis ich endlich ein Funksignal hatte. Zehn Minuten später saß ich im Auto. Ziemlich fertig, aber Glücklich.

Im Hotel gab´s dann ein tolles Abendessen mit meinen Mädels. Und endlich konnte ich den Garmin fēnix in Empfang nehmen. Ein paar Stunden vorher wäre ich damit wohl wesentlich einfacher aus meiner Misere gekommen.

endlich bei mir auf dem Nibelungensteig

endlich bei mir auf dem Nibelungensteig

Nach dem Abendessen habe ich mich von meinen beiden Mädels verabschiedet und eine unruhige Nacht im Hotel verbracht. Wenn man nach so einer Anstrengung endlich Ruhe gefunden hat, merkt man erst wie viel einem weh tut. Und am nächsten Morgen sollte es ja weiter gehen.

Aber davon gibt´s erst was in den nächsten Tagen. Sonst wird der Bericht echt zu lang……

Hier noch die Strecke des ersten Abschnitts:


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