SICHTWEISE ist Ansichtssache!
WIR & DIE FLÜCHTLINGE
Hallo und Grüß Gott,
es verfolgt uns jeden Tag in den Medien, auf allen Kanälen, auf Internetplattformen und mir ist es nun ein Anliegen auch etwas darüber zu schreiben, da es mich beschäftigt — das Thema «Flüchtlinge» -
Bis Ende des Jahres sollen sich ca. 800.000 Flüchtlinge in Deutschland befinden. Jeden Tag kommen hier Menschen an, die aus einem Land geflohen sind, in dem sie Krieg, Verbrechen und Gewalt erleben mussten. 800.000 hört sich erstmal viel an — Deutschland hat ca. 81 Mio Einwohner — dann sind das 0,99 % Flüchtlinge — Also gerade mal ein Flüchtling auf 100 Deutsche…
DIE ANGST GEHT UM…
Und trotzdem haben so viele Angst vor einer Überschwemmung durch die Fremden und vor Asylbetrug und Krimminalisierung und was weiß ich alles noch… Das ist menschlich und für mich auch nachvollziehbar. Und bestimmt sind auch welche mit dabei, die sich bei uns nur eine bessere wirtschaftliche Situation erhoffen, oder auch gewaltbereite Kriminelle — oder …
Aber mal ehrlich — es gibt auch genug gewaltbereite Deutsche — das erfährt man, wenn man zur Zeit auf Facebook und co. so manche fremdenfeindliche Diskussion verfolgt… Da frage ich mich des öfteren: «Hallo — gehts denn noch?» Da fliehen diese Menschen vor Gewalt und Hass aus ihrer Heimat, nehmen große Strapazen auf sich, lassen ihr bisheriges Leben zurück um sich hier wieder mit Hass und Ablehnung konfrontiert zu sehen ?!
Ich habe mit Flüchtlingen gesprochen und versuche mich dann in ihre Lage zu versetzen — Der Druck und die Angst muss sehr groß sein, um alles zurück zu lassen und sich nur mit ein paar Koffern heimlich in ein fremdes Land aufzumachen, das man nur vom Hörensagen kennt…
STELL DIR VOR…
Stell Dir mal vor, Du hast pro Kopf einen Koffer mit Habseligkeiten zu packen, der Rest bleibt zurück, auf nimmer wiedersehen… Wir haben ja schon bei zwei Wochen Urlaub Probleme den Koffer zu packen, und da kommen wir ja wieder — Also wie viel Druck und Angst muss man spüren, um den Entschluss zu fassen, seine Heimat, seine Freunde, seine Familie zu verlassen, womöglich für immer ?
Und dann kommt die Flucht selbst — das ist ja keine vier Sterne Luxuskreuzfahrt mit allem Schikimiki — es ist gefährlich und ungewiss ob man überhaupt unbeschadet das Ziel erreicht. Die Menschen sind den Schiebern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert — sie können oft nur hoffen und beten, dass alles gut ausgeht.
Und jetzt kommen sie in ein Land, von dem sie glauben, dass es hier Frieden und auch vielleicht eine kleine Zukunft für sie gibt. Die meisten träumen davon, hier etwas zu arbeiten und so etwas beizusteuern, damit sie nicht von anderen leben müssen. Es ist ihnen nicht zu verwehren, dass sie ihre Hoffnungen hierher mitbringen.
Mein Familie musste, wie tausende andere, gegen Ende des zweiten Weltkrieges ebenfalls fliehen, auch sie haben Haus und Hof verlassen und sind nur mit einem Bollerwagen richtung Westen — den Feind im Rücken und die Angst um ihr Leben im Gepäck. Sie hatten damals auch wenig Liebe und Willkommensbereitschaft hier erlebt, obwohl sie Landsleute waren — «da kommen diese Flüchtlinge und essen uns das wenige, was uns geblieben ist, auch noch weg» — Es ist also noch gar nicht so lange her, dass auch ein Teil von uns selbst Flüchtlinge waren…
WIR SOLLTEN DANKBAR SEIN
Wir dürfen allesamt froh und glücklich sein, dass wir hier in der Lage sind diesen Menschen eine menschenwürdige Aufnahme zu ermöglichen. Wir sollten dankbar sein, dass in unserem Land Frieden herrscht, dass es bei uns keine Milizen gibt, die willkürlich Menschen terrorisiert. Wir dürfen unsere Religion frei ausüben, ohne Angst zu haben dafür ins Gefängnis zu wandern oder wegen unseres Glaubens umgebracht zu werden.
ANGST GEGEN NEUGIER …
Weshalb nutzen wir nicht die Chance und bekämpfen unsere Angst mit Neugier — Sei neugierig auf die Menschen die zu uns kommen, es sind Menschen die unsere Hilfe brauchen um sich bei uns angenommen zu fühlen. Es gibt bestimmt Möglichkeiten in jedem Bereich, ob man Sachgüter spendet, finanziell unterstützt oder sich bereiterklärt als Ehrenamtlicher mitzuarbeiten.
Stell Dir vor, du wärst der Fremde hier in Deutschland, der die Sprache noch nicht kann und dem die Kultur noch fremd ist — wie froh und dankbar wären wir über eine Geste des Wilkommens ?
Machen wir uns doch die Mühe und gehen den ersten Schritt … Denn wenn man das Fremde kennenlernt, wird die Angst bekämpft.
JESUS DER FLÜCHTLING …
Erinnere Dich — auch Jesus war ein Flüchtling — kurz nach seiner Geburt mussten seine Eltern mit ihm nach Ägybten fliehen, weil sie um das Leben des kleinen Jesus fürchteten…
Nachzulesen im — Matthäus 2,13–15
Und später erzählte Jesus das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, da wurde uns aufgezeigt, dass nicht andere die Nächsten für uns sein sollen, sondern umgekehrt — wir sind die Nächsten für andere — also bin ich derjenige der für jemanden da sein kann um zu helfen…
Was meinst du?», fragte Jesus jetzt den Schriftgelehrten. «Welcher von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«Der Schriftgelehrte erwiderte: «Natürlich der Mann, der ihm geholfen hat.» «Dann geh und folge seinem Beispiel!», forderte Jesus ihn auf.
Wo entstehen wohl Hass, Angst und Terrorismus? Da, wo Menschen geholfen, oder da, wo Ablehnung und Ausgrenzung stattfinden und Hilfsbedürftigen Hilfe verweigert wird?