Mit flotten Kombos in den Massenkampf – Fate/EXTELLA: The Umbral Star Nintendo Switch Review
by Sam • 28. Juli 2017 • Nintendo, Review, Spiele, Switch • Comments (0) • 19
Das Fate Franchise hat eine lange Reise hinter sich gebracht, seitdem es 2004 als Erogē-Visual-Novel den ersten Auftritt in der Computerspiel-Welt hatte. Einige Manga- und Anime Adaptionen, RPG und Fighting Games sowie unendlich viel Merchandise später erscheint mit Fate/EXTELLA: The Umbral Star ein Action Game auf der Nintendo Switch, das nach den Ereignissen des Holy Grail War einsetzt.
Schlachten auf großen Karten, Massenkämpfe gegen ein riesiges Rudel von Gegnern, das kennt man üblicherweise von der Dynasty Warriors Serie oder auch von dem Ableger Hyrule Warriors, der Kooperation zwischen Nintendo, Tecmo Koei, Omega Force und Team Ninja. Im Herbst 2017 soll mit Fire Emblem Warriors eine weitere Zusammenarbeit erscheinen, doch bis dahin versüßt uns eine Mischung aus Schlacht und Visual Novel die Wartezeit. Fate/EXTELLA erschien zuerst für die PlayStation 4 und die PS Vita, nun auch für die Nintendo Switch und bietet die Möglichkeit sowohl unterwegs als auch auf einem großen Fernseher die Geschichte um die Servants zu genießen.
Die Story
Dadurch, dass die Story dort anfängt, wo Fate/Extra aufhörte, fällt es Neueinsteigern etwas schwer, sofort alle Zusammenhänge zu verstehen. Vielleicht ist es an dieser Stelle ganz praktisch, dass euer Hauptcharakter, dessen Geschlecht ihr zu Beginn selbst bestimmen könnt, das Gedächtnis verloren hat als er erfährt, dass er nach dem Krieg des heiligen Grals alleiniger Herrscher über ein digitales System auf dem Mond ist. Doch euer Servant Nero, eine euch treu ergebene blonde Dame, steht euch zur Seite und führt euch in eurem neuen Königreich herum. Der Servant und der Master sollen mit Hilfe eines Rings, dem Regalia Ring, ein eigenes Reich auf dem Mond aufbauen. Doch andere möchten sich die ihnen zustehenden Gebiete aneignen und stellen sich mit all ihren Fähigkeiten in den Weg. So auch Tamamo no Mae, die plötzlich mit einem Doppelgänger unseres Protagonisten auftaucht und uns den Fehdehandschuh hinwirft.
Die Visual Novel Elemente zeigen ihre Auswirkungen insbesondere in den Momenten, in denen wir uns zwischen den Kämpfen zurückziehen, um mit unseren Servants zu sprechen. In Gesprächen können wir die Beziehung zu ihnen ausbauen und somit neue Erweiterungen freischalten oder auch das Aussehen des Servants mit bis zu 35 freischaltbaren Kostümen ändern. Ihr erlebt das Spiel mit vielen textlastigen Zwischensequenzen, die euch oft auch vor wichtige Entscheidungen stellen. Diese können sowohl die Entwicklung der Geschichte als auch die Beziehung zu den Charakteren beeinflussen, typisch für den Aufbau eines japanischen Adventures. Doch ihr könnt später die gleichen Ereignisse aus anderen Perspektiven spielen, zwei weiteren neben der von Nero.
Die Grafik und die Steuerung
Wer Spiele der bereits erwähnten Warriors Spielreihe einmal genauer betrachtet hat, erkennt das Muster wieder. Eine riesige Map mit verschiedenen Schauplätzen, die ihr in euren Besitz bringen müsst. In jedem Sektor kämpft ihr um die Kontrolle des Platzes mit leichten und schweren Attacken sowie einem Extella Angriff, der durch eine Spezialleiste angezeigt wird. Zwar wird ein Gegner in die Mangel genommen, die Feinde um diesen herum erleiden jedoch auch einen großen Schaden durch diesen Spezialangriff. Dies kann dutzende eurer Gegner in wenigen Momenten von der Bildschwäche verschwinden lassen. Besiegt ihr die Aggressoren eines Sektors, gehört dieser euch.
Auch Kämpfe gegen Bossgegner können kniffliger sein, führen aber zu mehr Abwechslung durch Nebenquests anderer Servants, die mit euch auf der Map kämpfen. Die Bossgegner haben meist Plants dabei, die wie am laufenden Band Aggressoren produzieren. Entscheidet ihr euch dafür, die Plants zu vernichten, habt ihr trotz allem noch viele andere Feinde im Nacken. Blindes Haudrauf-Button-Mashing wird euch nur sehr selten weiterbringen. Das zeigt sich auch am Ende in der Rang-Übersicht, denn die ist gnadenlos zu euch, wenn ihr nicht auf das Gesamtpaket geachtet habt. Und für gute Ergebnisse gibt es Belohnungen, die ihr wiederum für eure Servants einsetzen könnt. So bietet Fate/Extella verschiedene Möglichkeiten die Charaktere mit Stärken für den Kampf auszustatten.
Die choreographierten Angriffe passen zu dem Look der Kostüme und den Figuren, die sich in den Szenerien des Mondes anpassen. Manche Texturen wiederholen sich, gerade bei den Feinden, doch das ist nicht unüblich bei der Menge an Widersachern. In den Cutscenes zeigen sich die Charaktere in ihren Bewegungen manchmal etwas steif, doch ruht der Blick auf den malerischen Artworks, die sich sogar bei der Kostümänderung der Protagonisten anpassen. Die Fusion von traditionellen und futuristischen Elementen, den römischen und japanischen Feldern und den technischen Themen, greifen ineinander und präsentieren das Spiel in gewohnter Fate Qualität.
Der Sound
Eine deutsche Synchronisation ist nicht vorhanden, doch die japanischen Dialoge zeigen durch Stimmen wie die von Nero, die von Sakura Tange (Sailor Moon S, Card Captor Sakura, Fire Emblem) gesprochen wird, ihre atmosphärische Seite. Die englischen Untertitel erzählen jedoch zuverlässig die Geschichte von dem Master und seinen Servants. Leider nur nicht in den Kampfszenen, denn wer der japanischen Sprache nicht mächtig ist, wird in den stressigen Kämpfen kaum Zeit haben, die Dialoge zu verfolgen, die die Charaktere während der Schlachten führen. Man übersieht diese schnell.
Haga Keita und James Harris kennt man als Composer im Fate Franchise. Sie konzentrierten sich auf einen motivtreuen, variationsreichen Soundtrack, der in ruhigen Momenten zwischen den Charakteren atmosphärische Anime Klänge bietet, in Kampfszenen entflammt und auch nach vielen Spielstunden noch begeistern kann.
Das Fazit
Die Verbindung von Visual Novel und Massenkämpfen ergibt in Fate/Extella eine Mischung, die zu begeistern weiß. Die Entwickler haben die Chance genutzt und ein Spiel geschaffen, das den altbekannten Elementen Würze verleiht durch die Entwicklung von Beziehungen, Nebenquests und reizvollen Charakteren mit ihren eigenen Geschichten. Auf der Nintendo Switch zeigt sich die Steuerung sauber und schlüssig und durch den schnellen Wechsel zwischen Handheld- und TV Modus kann man die Fate Action auf verschiedene Arten genießen. Saubere 60 FPS im Handheld Modus machen Spaß, zeigen aber auch, dass eine größere Abwechslung bei den Gegner-Designs angenehm gewesen wäre. Drei Schwierigkeitsgrade und sogar ein freier Modus ohne Story-Elemente lassen viele Möglichkeiten offen, das Spiel zu erleben.
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