Die Skandale des sogenannten „Sozialen Netzwerks“ Facebook sind inzwischen Legion.
Fake News und Datenklau
Da gab es zum Beispiel Cambridge Analytica, Fake News, Myanmar, unlautere Wahlbeeinflussung, das unter den Teppich kehren dieser Vorgänge, antisemitische Schmierfink-Kampagnen gegen Kritiker, Rassismusvorwürfe, Ansätze zum Verkauf von Nutzerdaten, und ein Riesenhack, bei dem Userdaten gratis in falsche Hände gerieten.
Inzwischen reagieren Gesetzgeber und Behörden massiv
So langsam werden Behörden und Parlamente wach, und auch viele der Benutzer kehren dem Gesichterbuch inzwischen den Rücken.
Die ersten Anhörungen im US-Kongress kamen noch nur bemüht rüber, aber auch auf der Insel der Brexiteers in Großbritannien geht es inzwischen hart zur Sache. Auch in der EU laufen neue Datenschutzverfahren gegen Facebook, und als Folge droht ein massiver Griff in den Geldbeutel, denn unpopuläre Milliardenkonzerne sind dankbare Objekte zur Einführung neuer Steuern.
Allerdings wird auch in den USA inzwischen über ein Datenschutzgesetz nach europäischem Vorbild DSGVO diskutiert. – das wäre doch vor zwei Jahren noch kaum denkbar gewesen.
All das muss Facebooks Führungsduo Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg mehr als nur Sorgenfalten ins Gesicht zeichnen. Doch das größte Risiko für das Gesichterbuch lauert bei den Grundlagen seines Erfolgs.
Die Benutzer brechen weg
Will der hemmungslose Konzern weiter Milliarden scheffeln, braucht er Benutzer, die anderswo Geld ausgeben, Werbekunden, die diese User ansprechen möchten, und die Systeme, um diese beiden Gruppen virtuell zu vernetzen. Diese Systeme werden von Menschen gestrickt, den n von Facebook.
In Europa sind die Userzahlen des Fratzenbuches inzwischen endlich rückläufig, in Nordamerika stagnieren sie zumindest. In anderen Erdteilen gibt es zwar noch Userwachstum, aber diese Nutzer bringen zu wenig ein, weil die Kaufkraft gering ist und die Werbung billiger sein muss.
Im Bereich Nutzungsintensität wird es für Facebook erst dann richtig gefährlich, wenn die Nutzer in Nordamerika und Europa in Scharen davonlaufen, bevor es Facebook gelingt, mehr Kohle mit Usern in den anderen Erdteilen zu machen.
Werbekunden und Mitarbeiter auf dem Rückzug
Markenfirmen mit großen Werbebudgets sind sehr auf ihr Image bedacht. Sie haben auch kein Interesse, ihre Werbung neben Fake News und anderem Mist platziert zu sehen.
Und vor allem wollen sie nicht mit einer fremden, immer mehr als amoralisch betrachteten Marke in Verbindung gebracht werden. Wie Fortune herausfand, vertrauen nur noch 22 Prozent der Verbraucher Facebook!
Auffallend war ja eine ganze Reihe Kündigungen prominenter Mitarbeiter vom Sicherheitschef über den Kommunikationschef bis hin zu den Gründern der Zukäufe Instagram und Whatsapp. Aber die interne Krise geht noch weit tiefer als die Schicht der Millionäre und Milliardäre an der Spitze des Fratzenbuches.