Mit einem einzigen Euro hätte die Kanzlerin Deutschland vor der Schuldenfalle retten können.

Von Peter Broell

Mit dieser 1-Euro-Münze hätte Frau Merkel die europäische Schulden-Haftungsgemeinschaft vermeiden können.   


Ladies & Gentlemen!
Die Horrormeldungen, die wir zum Thema Eurokrise und Eurorettung täglich lesen, bleiben uns weiterhin nicht erspart. Der Nachrichtensender n-tv machte kürzlich eine Umfrage mit dem Ergebnis, dass mehr als 50 % der Fernsehzuschauer nicht an das Überleben des Euro im Jahr 2012 glauben. - Ich gehe jedoch davon aus, dass wir den Euro auch nach einem Jahr noch haben werden. Amerikaner pflegen Finanzprobleme mit der Druckmaschine zu lösen. In Europa wird man letztlich genauso verfahren, weil das die einzige Methode ist, die noch immer und überall in der Welt funktioniert hat: Wenn man genügend Scheine druckt, kann man alles, wirklich alles bezahlen! Dass die mit zeitlicher Verzögerung unweigerlich folgende Geldentwertung extrem unsozial ist, wird dabei in Kauf genommen: „So schlimm wird die Inflation schon nicht werden. Außerdem gibt es ja noch keinerlei Anzeichen, dass eine Inflation droht." -----------------    
Aufschluss darüber, wie die unerwünschte europäische Schulden-Haftungsgemeinschaft bei den ersten Anzeichen des Ausbruchs der Schuldenkrise aus deutscher Sicht souverän zu meistern gewesen wäre, gibt nachfolgende fiktive Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Merkel.  
(Frau Bundeskanzlerin tritt entschlossenen Schrittes ans Mikrofon. - Räuspern und verhaltenes Hüsteln im Konferenzraum. Die Anspannung ist zum Greifen)
„Meine Damen und Herren, ich habe heute diese kurzfristig angesetzte Pressekonferenz einberufen, weil in den letzten Tagen und Wochen einige Missverständnisse aufgetreten sind. Diese gilt es aus der Welt zu schaffen. 
Es ist Ihnen nicht entgangen, dass verschiedene europäische Staaten in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten stecken. Aus den Reihen der Opposition in unserem Land ist zu vernehmen, dass Deutschland gefordert ist, den Staatshaushalt anderer europäischer Länder sanieren zu helfen. Dazu möchte ich folgendes klarstellen: In der Nichtbeistands-Klausel (auch No-Bailout-Klausel genannt), nach Art. 125 AEU-Vertrag, ist festgelegt, dass die Haftung der Europäischen Union sowie aller Mitgliedstaaten für Verbindlichkeiten anderer Mitgliedstaaten ausgeschlossen ist. 
Als Deutsche Bundeskanzlerin bin ich dazu verpflichtet, mich an geschlossene Verträge zu halten, - übrigens genauso wie jede Person hier im Raum ausnahmslos sich ebenfalls an Verträge halten muss. Dass dies in einer funktionierenden Demokratie so ist, weiß jeder. Ich möchte es an dieser Stelle mit den Worten des unvergessenen CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauss, ausdrücken: Pacta sunt servanda. Verträge müssen erfüllt werden. Deshalb habe ich gar keine andere Möglichkeit, als dass ich mich an diese No-Bailout-Klausel dem Sinn und Buchstaben nach konsequent halten werde. Ich kann mir im übrigen nicht vorstellen, dass unsere Opposition -wenn es darauf ankommt- bewusst Recht und Gesetz beugen und gültige Verträge missachten würde. Dies halte ich für völlig ausgeschlossen.
Meine Damen und Herren, heute habe ich einen meiner Mitarbeiter beauftragt, eine Vergrößerung eines Schriftstückes von DIN A4 auf A3 herstellen zu lassen. Die Kosten für Papier und Druckertinte in Höhe von rund 1 Euro bezahlte ich aus eigener Tasche. Nun möchte ich Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, diese Vergrößerung zeigen. (Frau Merkel entfaltet das Blatt Papier und hält es hoch). 
Können Sie es alle sehen und lesen? Auch die Herrschaften in den hinteren Reihen?  Warten Sie…, ich komme Ihnen gerne etwas entgegen, damit Sie es besser sehen können. Aber ja doch, selbstverständlich, Sie dürfen das Papier auch fotografieren!"  
(Sprachlosigkeit und Verblüffung im Konferenzraum) "Gibt es dazu Fragen? (Frau Merkel sieht sich nach allen Seiten um) Irgendwelche Fragen? - Ich stelle fest, dass dies nicht der Fall ist und danke Ihnen für Ihre geschätzte Aufmerksam… Tschuldigung, ich sehe eben…, der Herr mit dem roten Pulli ganz links in der vierten Reihe… Ihre Frage bitte!“
"Frau Bundeskanzlerin, habe ich das richtig verstanden, dass Sie befreundeten europäischen Staaten, die aus unterschiedlichen Gründen in Schwierigkeiten geraten sind, jegliche Hilfe verweigern wollen?"
Die Kanzlerin kommt in Fahrt: "Danke! Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Wortmeldung! - Natürlich werden wir unsere europäischen Freunde niemals im Stich lassen. Das betone ich hier ganz ausdrücklich. Solange ich als Kanzlerin Verantwortung trage, werden wir im Sinn humanitärer Hilfe stets dort effizient helfen, wo Hilfe dringend benötigt wird. So würden wir zum Beispiel mit Lebensmitteln, mit Medikamenten und darüber hinaus - falls gewünscht- auch mit Managementschulung auf allen Ebenen helfen, dass unsere befreundeten europäischen Staaten aus den Schwierigkeiten rasch und aus eigener Kraft wieder herausfinden. Aber eine Beteiligung Deutschlands an den Verbindlichkeiten anderer Staaten würde sich nicht nur aus dem Grund verbieten, weil Deutschland eine Schuldenlast von 2 Billionen Euro vor sich herschiebt, sondern weil - wie eben ausgeführt- wir und alle anderen europäischen Staaten aus gutem Grund die No-Bailout-Klausel unterschrieben haben." 
Gibt es dazu noch weitere Fragen? - Die Dame zu meiner Rechten:
"Frau Bundeskanzlerin, haben Sie nicht die Sorge, dass Ihre Entscheidung den deutschen Steuerzahler sehr teuer zu stehen kommen wird? Fachleute brachten Kosten in Höhe von bis zu einer Billion Euro ins Gespräch."
Die Kanzlerin: "Ich will nicht verschweigen, dass dies eine ernste Sorge ist. Es gibt jedoch sehr unterschiedliche Schätzungen der Kosten, welche aktuell schwer zu kalkulieren sind. Tatsächlich kann es für Deutschland kostspielig werden, wenn zum Beispiel eines oder mehrere der südeuropäischen Länder aus dem Euro möglicherweise austreten werden müssen. Wenn etwa Griechenland zahlungsunfähig werden sollte, müsste der Deutsche Staat unsere Banken, die den Griechen 30 Milliarden Euro geliehen haben, vor dem Untergang retten, um den gefürchteten Dominoeffekt zu vermeiden. Wir sprechen hier aber von 30 Milliarden und nicht von 1.000 Milliarden. Eine Billion Euro an Kosten samt möglicher Folgekosten für Deutschland halte ich für überzogen.         
Der Herr vorne in der ersten Reihe. Ihre Frage bitte.  
"Frau Bundeskanzlerin, teilen Sie meine Meinung, dass auf Deutschland demnächst riesengroßer außenpolitischer Ärger zukommen wird, z.B. seitens Sarkozy, der bekanntlich einen Griechenland-Rettungschirm massiv befürwortet?"    
Die Kanzlerin, jetzt souverän: "Dazu kann ich nur antworten: Der Französische Präsident, unser Freund Sarkozy, -und das gilt auch für alle anderen europ. Staatenlenker- haben von Deutschland keinerlei Belehrung nötig, wie mit den Verträgen von Maastricht umzugehen ist."
(Frau Merkel wendet sich an eine Dame in der zweiten Reihe). Nur eine kurze Frage will ich noch zulassen. - Bitte?
"Frau Bundeskanzlerin, Sie sagten, dass Sie den Euro für die A3-Vergrößerung aus eigener Tasche bezahlt haben. Warum?" (Kichern im Konferenzraum)
Frau Merkel jetzt entspannt lächelnd: „Ich will die Sache mit dem Euro aus meiner Handtasche nicht an die große Glocke hängen. Aber das künftige Schicksal Deutschlands und vielleicht Europas ist mir diesen symbolischen Euro mehr als wert. - Vielen Dank und kommen Sie gut nach Hause!“---------------------------------
Kommentar dazu von Peter Broell:
Mit Einführung des Euro war die Vision der Vereinigten Staaten von Europa verknüpft, - nach dem Vorbild der USA. Es sollte künftig zwischen den Staaten keine Kriege mehr geben, wie das in allen Jahrhunderten ja leider die Regel war. Sozial- und wirtschaftspolitischer Gleichklang sollten für Frieden und Wohlstand sorgen.
Leider kam dieser schöne Traum wohl für mehrere Generationen zu früh. Es wurde der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Mit Einführung des Euro wurde das europäische Hausdach auf die Wiese gesetzt. Unter dem Eurodach befanden sich weder Haus noch Fundament. Der Euro konnte das unterschiedliche europäische Gefüge der Wirtschaft und der verschiedenen politischen und kulturellen Eigenschaften der Länder auf keinen gemeinsamen Nenner bringen. Und so kam es, dass die Europäer seit dem zweiten Weltkrieg noch nie so uneinig sind wie seit Einführung des Euro. Genau das Gegenteil von dem, was geplant war, ist erreicht worden: Die Geberländer sind der Meinung, dass ihnen zuviel Risiko aufgebürdet wird, sind überfordert und stellen Bedingungen für weitere Zahlungen. Die Empfängerländer sind der Meinung, dass ihnen das Geld in Wahrheit doch zusteht (Anm.P.B. warum?) und dass die gestellten Bedingungen außerdem viel zu hoch seien. Um an das Geld zu kommen, versprechen sie dann jedoch alles zu tun, um weitere Zahlungen zu erhalten. Die Versprechen werden dann nicht oder nur zum Teil gehalten, weil es am Willen oder an der an der Möglichkeit des Umsetzens fehlt. Zudem erpressen die Empfängerländer die Geberländer, indem sie mindestens mit dem Untergang Europas drohen. Und so dreht sich die Spirale immer weiter nach unten. Und in der verzweifelten  Ausweglosigkeit muss es dann eben die Notenpresse richten. Dies macht letzten Endes alle arm. Auch jene Länder mit solidem Staatshaushalt. Es gibt nichts unsozialeres als Inflation (siehe oben).                         
Hätte Frau Merkel sich damals an Recht und Gesetz gehalten, wie es ihre Pflicht gewesen wäre, wäre Deutschland und Europa sehr viel erspart geblieben. Sie konnte es nicht tun, weil der Kanzlerin die Fähigkeit und die Weitsicht fehlen. Bei dem Fall „Zu Guttenberg“ und bei dem Fall „Wulff“ wurde deutlich, dass die geschmeidige Opportunistin, die in einem Unrechtsstaat aufgewachsen ist, keinen ausgeprägten Sinn für Recht besitzt. Doch das stört die zum Großteil oberflächlich informierte Bevölkerung Deutschlands in keiner Weise. 
Zur Frage, weshalb Bundeskanzlerin Merkel in Deutschland in schwieriger Zeit so beliebt ist: Merkel erscheint in den Medien als eine bescheidene und treu sorgende Landesmutter; sie ist allgegenwärtig und fleißig, sie handelt nach Überzeugung der Bevölkerung uneigennützig. Zum Beispiel finanziert sie den Besuch beim Friseur nicht zu Lasten des Staates. Damit gibt sich der einfache Bürger bereits zufrieden. Seitens der Politik der Sozialdemokraten, der GRÜNEN und der LINKEN Deutschlands gibt es ohnehin keinerlei Hoffnung auf Lösung und somit Besserung der Krise.  ----------------------------------------------------
Wie kann der Bürger gut durch die Krise kommen? Was soll der Bürger in dieser Situation tun, um Geld und Vermögen zu retten?  Aktien kaufen? Im Fall einer heftigen Zuspitzung der Krise könnten im schlimmsten Fall die Räder in den Betrieben still stehen. Außerdem sind die Aktienkurse schon sehr hoch. Im Spätherbst dürften wir deutlich billigere Kurse sehen.
Edelmetalle kaufen? Die Preise für Gold, Silber, Palladium und Platin sind -historisch gesehen- ebenfalls sehr hoch. Sicherheit vor schlimmer Inflation ist jedoch eindeutig gegeben. Vor allem für langfristig denkende Anleger eine echte Alternative.
Geld in die Norwegen-Krone oder in den Singapore-Dollar wechseln? Eine Möglichkeit, jedoch nicht frei von Risiken.
Immobilien kaufen? Ja, wer genügend Geld hat! Der Kauf preiswerter Immobilien in guter Lage erfordert sehr viel Sachverstand, Geduld und auch etwas Glück. Ähnliches gilt für den Erwerb von Kunst. Nach meiner Meinung ist die Investition in Sachwerte die beste Möglichkeit, um die Krise zu überstehen, eine Krise, welche unfähige Politiker ohne jegliche Not und Zwang uns aus purem Übermut eingebrockt haben. --- Peter Broell