Mit Digitalisierung im SHK-Handwerk die Energiewende unterstützen

Von Energystar @energynet
Montage einer neuen Gas-Brennwertheizung, Foto: Thermondo

Bislang wurde eher der Elektro-Handwerker als Solarteur mit der Energiewende in Verbindung gebracht, nicht aber das SHK-Handwerk. Im Zeitalter von Energiewende und Digitalisierung wachsen aber die Wärme- und Stromversorgung mehr und mehr zusammen. Wir können heute Strom und Wärme gleichzeitig produzieren, aber auch mit dem Strom vom Dach die Wärmeversorgung unterstützen. Da meistens die Stromerzeugung auf dem Dach mit der Photovoltaik-Anlage im Mittelpunkt steht, gerät die Heizung dabei in Vergessenheit. Der große Teil des Energieverbrauchs in privaten Haushalten wird jedoch für Heizung und Warmwasser benötigt. Warum dann nicht mal den Weg anders herum gehen und die Energiewende von der Heizung aus denken?

Sanierung der Heizung bisher zu komplex für schnelle Energiewende im Keller

Es gibt sicher viele Gründe für den bisherigen Weg mit der Energiewende auf dem Dach und momentan ist dieser Weg so günstig wie noch nie. Doch dabei bleibt die Heizung meistens auf der Strecke. Wir brauchen jedoch Lösungen für den Abbau des Sanierungsstaus im Heizungskeller, um mit Energiewende und Klimaschutz voran zu kommen.

Die Solar-Anlage auf dem Dach ist einfacher zu verstehen als die Heizung. Der Eigenverbrauch von Solarstrom sorgt für geringere Stromkosten und umweltfreundlicheren Strom. Bei der Heizung ist es schon komplexer, denn auch bei alleiniger Betrachtung der Heizung (also abgesehen von der Sanierung eines kompletten Hauses) müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Hinzu kommen noch die Einflüsse des Wetters und des Nutzerverhaltens, die Einfluss haben auf die erzielte Einsparung durch neue Heizungen.

Sanierung der Heizung ist bisher zu komplex für eine schnelle Energiewende im Keller, hilft die Digitalisierung?Click To Tweet

Dies sind die wesentlichen Hindernisse auf dem Weg auf dem Weg zu einer Energiewende im Heizungskeller. Man muss auch noch einen, oder vielleicht mehrere, Handwerker finden, die sich zuerst die Mühe für eine Beratung machen, um dann ein gutes Angebot abgeben zu können. Hinzu kommt, dass Handwerker kaum Zeit haben sich über die neuesten Technologien zu informieren.

Digitalisierung ermöglicht einfachere und schnellere Sanierung der Heizung

Es gibt zur Zeit viele interessante Ansätze um diesen Prozess durch Digitalisierung zu vereinfachen. Am weitesten geht dabei Thermondo in der Umsetzung und agiert gleichzeitig als Startup und Handwerksunternehmen.

Dieser Weg passt genau in die heutige Zeit, in der vom Handwerker eine rundum Service-Leistung von der Beratung bis zur Betreuung nach der Montage gewünscht wird, wie bei Meistertipp zu lesen ist.

Solch ein Komplettpaket bietet Thermondo mit:

  1. ausführliche telefonische Beratung
  2. Erstellung von Angeboten
  3. Beantragung staatlicher Fördermittel
  4. Demontage und Entsorgung der Altanlage
  5. Lieferung und Montage des neuen Heizgerätes
  6. Koordination mit Energieversorger und Schornsteinfeger falls notwendig
  7. After-Sales Betreuung
  8. Wartung der Heizungsanlage

Die Installation der Heizungsanlagen erfolgt in fast ganz Deutschland durch lokal ansässige Meister im SHK-Handwerk, die direkt bei Thermondo angestellt sind.

Innovation durch eigene Software für Angebot und Kundenbetreuung

Möglich wird dieses Komplettpaket durch eine eigene Software die laufend weiter entwickelt wird. Der Algorithmus greift auf eine eigene Produktdatenbank zurück, für Gas- und Ölheizungen, sowie Solarthermie und seit neuestem auch für Brennstoffzellen. Er erstellt zu jedem Zeitpunkt der Beratung ein komplettes Angebot über alle Produkte für die gewünschte Heizung im Ein- und Zweifamilienhaus. Mit Hilfe einer telefonischen Beratung, die auf die Online-Anfrage immer erfolgt, wird das Angebot anhand von bis zu 120 Datenpunkten präzisiert. Dadurch wird keine örtliche Begehung benötigt und dem Kunden Zeit erspart.

Die Handwerker arbeiten auf der Baustelle auch mit der Software in einer eigenen App. Sie könen damit die Baustellen planen, sich bereits im Vorfeld informieren und die Arbeitsschritte festhalten.

Stimmen zur Digitalisierung im SHK-Handwerk

Philipp Pauser, Mit-Gründer und Geschäftsführer von Thermondo:

„in ein paar Jahren werden alle Handwerksbetriebe digitalisiert sin. Immer mehr Branchen-Akteure stellen fest, dass sich Dank der Digitalisierung bessere Kundenerlebnisse kreieren lassen und eine präzisere und schnellere Abwicklung möglich ist. Wir nutzen diese Effekte, um den Umstieg auf moderne Haustechnik für unsere Kunden einfacher und zügiger zu gestalten. So bringen wir Effizienz in deutsche Haushalte und treiben damit die Energiewende voran. Und ich glaube, dass die Digitalisierung auch in anderen Gewerken Großes bewegen kann“.

Natürlich gibt es auch viele kritische Stimmen zu dem Modell von Thermondo. Schließlich machen sie als bundesweiter Anbieter den kleinen Betrieben vor Ort Konkurrenz. Sie sind mit viel Geld für die Weiterentwicklung der Software ausgestattet, um bessere und passendere Angebote machen zu können. Thermondo industrialisiert praktisch die Handwerksarbeit durch die Digitalisierung des Prozesses und der Arbeitsschritte.

Was sich letztlich durchsetzen wird, das entscheiden die Kunden auf dem Markt.

Beitrag von SHK-Handwerk zur Energiewende

Wo liegt nun der Beitrag zur Energiewende? Die Beantwortung der Frage hängt von den eigenen Zielen ab, betrachtet man nur die kurzfristige Reduzierung der CO2-Emissionen oder das langfristige Ziel von Null-Emissionen?

Zunächst ist jeder Heizungsaustausch ein kurzfristiger Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen, jede neue Heizung kann den Verbrauch und die CO2-Emissionen gegenüber der alten Heizung reduzieren. Doch es bleiben weitere Emissionen für die nächsten 20 Jahre übrig, bemängeln Kritiker dieser Sichtweise, auch wenn dieser Schritt immer noch besser ist als kein Heizungstausch.

Bei der Betrachtung des langfristigen Ziels von Null CO2-Emissionen muss also der Anteil der erneuerbaren Energien maximiert werden. Das funktioniert nur über unterschiedliche Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik mit Wärmepumpe, bzw- Power-to-Heat oder Power-to-Gas.

Der Beitrag von Thermondo sieht unterschiedlich aus. Zum einen ist die Anzahl der installierten Heizungen pro Handwerker deutlich höher als im Durchschnitt im SHK-Handwerk. Das liegt an der Konzentration auf die Heizungssanierung und der Vereinfachung des ganzen Prozesses für den Kunden – ein nicht unwesentlicher Schritt. Zum anderen sind es innovative Technologien, wie ein Angebot von hocheffizienten Brennstoffzellen. Hier wachsen wieder Strom und Wärme zusammen. Dann kommt in nächster Zeit noch das neue Modell des Heizungs-Leasing hinzu, bei dem eine Temperatur im Wohnraum geliefert wird und keine Heizung. Im nächsten Jahr ist geplant das Angebot von Photovoltaik-Anlagen und Batteriespeicher aufzunehmen.

Digitalisierung ist nur der erste Schritt zur Energiewende im Keller

Es gibt viele wenige die Energiewende im Heizungskeller voran zu bringen. Die Vereinfachung des Prozesses und die Verbesserung des Kauferlebnisses, wie von Thermondo, kann ein bedeutender Schritt sein. Vielleicht brauchen wir diesen Weg mit der schrittweisen Verbesserung des Heizungsbestandes und einer Optimierung des Angebotes. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern mittlerweile, die ähnlich arbeiten, sie sammeln die Kundenanfragen digital und geben sie meist weiter an Handwerker vor Ort. Keiner dieser Anbieter beschränkt sich auf klimaschutzoptimierte Angebote, alle müssen auch auf die finanziellen Möglichkeiten der Kunden achten.

Es gibt heute leider noch keinen Anbieter von neuen Heizungen, der sich auf bezahlbare Lösungen für den Einsatz mit erneuerbaren Energien spezialisiert im Einfamilienhaus spezialisiert hat. Ich glaube aber, dass sich in wenigen Jahren einiges ändern kann durch das Zusammenwachsen der Sektoren Strom und Wärme.

Noch fehlen geeignete Angebote auf dem Markt für eine Hezungs-Sanierung mit Null-EmissionenClick To Tweet

Das Angebot von Thermondo und den anderen ähnlichen Anbietern auf dem Markt zeigt auch, dass Digitalisierung möglich ist und Fortschritte bringt ohne die Nutzungsdaten der Kunden in der Cloud zu speichern. Heute wird noch zu oft Digitalisierung mit dem Smart-Meter gleich gesetzt. Weitere gute Beispiele für die Digitalisierung der Heizung gibt es bei Ecoquent-Positions im Interview mit Roger Hackstock.

Das SHK-Handwerk kann einen erheblichen Beitrag leisten zur Energiewende, der heute jedoch noch weit entfernt ist von seinen Potentialen. Die Vereinfachung für den Kunden durch digitale Prozesse ist dabei nur ein Weg. Der nächste Schritt der Heizung muss sein die Nutzung von fossilen Energien zu minimieren oder gar zu eliminieren.