Zugegeben, es war ein Anflug von Weltuntergangsstimmung, der mich dazu bewog, heute Nachmittag zur Säge zu greifen. Nach ausgiebiger “Spiegel”-Lektüre sah ich mal wieder schwarz genug, um nicht nur von einem Selbstversorgergarten zu träumen, sondern ihn für eine Notwendigkeit zu erachten, für die es sich lohnt, zu schwitzen.
Es ist nämlich so: Einer, der in grauer Vorzeit mal Besitzer unseres Hauses war, verstand unter dem Begriff Garten einen gepflegten Sitzplatz mit schattenspendendem Sichtschutz. Ein Sichtschutz aus Gehölzen, die für Bienen komplett uninteressant und obendrein potthässlich sind, die aber nach Jahren des mehr oder weniger ungehinderten Wucherns unglaublich viel Platz auf unserem nicht gerade riesigen Grundstück einnehmen. Ein Sichtschutz also, der weg muss, ehe wir überhaupt überlegen können, was aus dem kleinen Flecken Erde, den wir unser eigen nennen, in Zukunft werden soll. Und weil wir wohl die Idee haben, nicht aber das nötige Kleingeld, um andere für uns malochen zu lassen, müssen wir eben selber ran.
Wer mich kennt, kann sich vorstellen, wie geschickt ich mit einer Säge umzugehen weiss. Dennoch wurden heute Nachmittag – trotz Hitze und Ungeschicklichkeit – ein Gestrüpp, zwei Bäumchen und die Hälfte eines undefinierbaren Baum-Busch-Gestrüpps soweit gestutzt, dass sich “Meiner” der Entfernung des Wurzelwerks widmen kann. Ein Anfang erst, bestimmt, aber dennoch ein entscheidender Schritt, denn so elend, wie der “Garten” jetzt aussieht, kann er gar nicht bleiben und wir sind endlich gezwungen, etwas Richtiges daraus zu machen.