Früh um 4:00 Uhr riss uns unser Wecker aus einem kurzen Schlaf und schickte uns von München auf die Weiterreise mit der Fähre von Piombino nach Elba (Italien).
Viele Stunden Autofahrt warteten auf uns und wir hofften einfach nur auf ein gutes Durchkommen, denn eines stand fest: um 17:15 Uhr fuhr unsere Fähre von Piombino nach Portoferraio. Und diese zu erreichen galt es heute.
Die Strecke hat durchaus Ihre Reize: zu Beginn an den ersten bayerischen Bergen vorbei (die habe ich allerdings verschlafen), durch den Brenner (da war ich dann schon wieder wach), dann durch die Dolomiten und dann immer weiter ins italienische Flachland… Einfach nur wunderschön!
Die Tickets für die Überfahrt hatten wir vorab im Internet gekauft. Dies kostet zwar 10,00 EUR mehr (Gebühren halt), doch es wurde in allen Foren empfohlen, da gerade am Wochenende und im Sommer die Fähren doch sehr voll sind. Anders kommt man ja auch nicht nach Elba. (Ist bei einer Insel nun einmal so.)
Wir hatten uns für die Reise mit der Line “corsica ferries” entschieden, da dort ein Express angeboten wird, mit dem man in ca. 30 Minuten bereits am Ziel ist.
Auch an diesem Reisetag hatten wir Glück und kamen trotz Baustellen und ca. 850 Fahr-km oberpünktlich am Hafen in Piombino an.
Wie auf den Tickets gebeten, konnten wir uns somit über eine Stunde vor Abfahrt bei der Schiffgesellschaft melden und erhielten die Auskunft: “Alles ok. Bitte eine Stunde vor Abfahrt anstellen.” “Aha… Anstellen… Schaun wir mal”
Die restliche Wartezeit verbrachten wir bei einem kühlen Getränk und stellten uns dann brav in die bestehende Autoschlange an.
“Be-Stehend” im wahrsten Sinne des Wortes: so stelle ich mir einen echten Stau vor!
Gaaaaanz langsam ging es ab und zu Richtung Anlegestelle vorwärts. Erstaunlich gesittet und geordnet, wie wir fanden. Einige Hunde wurden noch ein letztes Mal an den, fast nicht vorhanden, Grünstreifen ausgeführt und Kinder hatten Spass daran, beinahe aus dem Autofenster zu fallen… Stau halt…
Zu unserer Erleichterung tauchte bald ein freundlicher Einweiser auf, der, nach einem kurzen Blick auf die Tickets, den Autos die entsprechende Spur zuwies und eine Zahl rief (und zeigte), die wohl das Dock (in unserem Fall die “1″) anzeigt.
Wir wechseln also brav auf die angewiesene Spur und folgen langsam der angezeigten Richtung. Nach kurzer Strecke erneut ein Einweiser. Wieder das gleiche Spiel: Ticket vorweisen und Nummer gezeigt bekommen (dieses Mal die “3″ Ohhh).
Na dann jetzt eben dorthin. Hauptsache, wir finden unser Schiff!
Als nächstes kamen wir zu einer Einweiserin und bei ihr erging es uns wie dem Auto vor uns und einigen danach: wir waren falsch!!!
Die Frau sprach nun plötzlich von Dock “5″ und schickte uns leicht sauer um die Ecke (Zu unserer Verteidigung sei gesagt, dass es nicht an Verständigungsproblemen gelegen haben kann, da die anderen “betroffenen” Autos alles Italiener waren!).
Nach einer weiteren Kurve waren dann endlich die Docks zu sehen und gaaaaanz hinten unser Schiff. Nix mit Dock 1, 3 oder 5! Nummer 8 war unseres!!!
Cool war: durch das falsche Schicken und Fahren mussten wir über einen Containerplatz fahren und umfuhren so eine ziemlich lange Schlange wartender Autos
Schon eigenartig die ganze Einweiserei: trotz Funkgeräten, Trillerpfeiffen und sicherlich einer großen Portion täglicher Übung, artete das Ganze in Hektik aus und klappt überhaupt nicht. Wir waren echt enttäuscht von der Angelegenheit…
Die kurze Überfahrt ließ aber schnell alles vergessen: wir hatten es pünktlich geschafft!
Nix stand unserem Urlaub jetzt noch im Wege…
Das war ein Teil-Bericht vom 22.06.2013 – was vorher geschah und wie es weiter ging, könnt Ihr auf der Übersichtsseite erfahren.