Mit dem Urlaubbär durch die Vereinigten Arabischen Emirate

Von Urlaubaer

Kreuzfahrt nach Dubai, Abu Dhabi und in den Oman

Wer an Dubai denkt, denkt an eine bunte glitzernde Stadt der Superlative mit rekordverdächtigen Wolkenkratzern, riesigen klimatisierten Shopping Malls und künstlichen Inseln. Man stellt sich vor, dass dort alles einfach nur größer, höher, schneller und besser ist. Genau in diese Stadt im Osten der arabischen Halbinsel sowie nach Abu Dhabi und nach Muscat im Nachbarstaat Oman führte mich meine Reise zusammen mit dem Urlaubär auf einem Kreuzfahrtschiff im Persischen Golf.

Gestartet sind wir in Düsseldorf mit einem großen Airbus A380 der Fluggesellschaft Emirates. Schon dieser Flieger war ein beeindruckendes Objekt der Sonderklasse. Es gab sogar WLAN an Bord. Nach einem entspannten Flug, den der Urlaubär schlafend verbrachte, kam die sanfte Landung ganz früh morgens in Dubai. Direkt nach der Landung wurden wir zum Kreuzfahrtschiff gefahren.

Auch das Schiff war ein Superlativ. Es wurde erst in diesem Jahr in Betrieb genommen und Swarovski Strasssteine und Lasershows glitzerten um die Wette.

Formel 1 Rennstrecke, Scheich-Zayid-Moschee und Emirates Palace

Der erste Tag nach unserer Ankunft in Dubai nutzten wir zum Relaxen an Bord, mit einem Blick auf Dubai und der nächtlichen Überfahrt nach Abu Dhabi. Schließlich muss auch ein Urlaubbär die Zeitverschiebung von drei Stunden langsam verarbeiten.

Früh am nächsten Morgen ging es in einer kleinen Gruppe mit Reiseführer von Bord, um Abu Dhabi, die Hauptstadt des gleichnamigen Emirates zu erkunden. Was uns sofort auffiel, waren die breiten und sauberen von Hochhäusern gesäumten Straßen. Abu Dhabi ist noch ein junge Stadt im reichsten Emirat der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Abu Dhabi besitzt mehr als 90% der Erdölvorkommen der Föderation und frönt einem westlichen Lebensstil. Der Präsident des Emirates ist gleichzeitig einer der reichsten Männer der Welt.
Wir erfahren, dass es hier noch vor 50 Jahren keine Elektrizität und kaum Straßen gab, einfach nichts ... nur Wüste.

Unser erster Besuch galt der Scheich-Zayid-Moschee, eine der größten und schönsten der Welt. Jeder Besucher der Moschee muss sich vor einem Einlass angemessen kleiden: mit langärmliger Oberbekleidung und Kopftuch.
Die Moschee wurde 2007 eröffnet und bietet bis zu 40.000 Gläubigen Platz. Sie ist ganz in Weiß gehalten und wird von mehr als 40 Kuppeln geschmückt. Bevor man die Moschee betreten kann müssen mehrere Sicherheitskontrollen passiert werden.
Dann folgen die nächsten Superlative: Unzählige mit 24 Karat vergoldete Kronleuchter, der weltgrößte von Swarovski in Österreich hergestellte Kronleuchter mit einem Gewicht von 10 Tonnen, 115.119 qm weißer Marmor sowie ein von 1.200 Frauen in 18 Monaten handgeknüpfter 5.625 qm großer Gebetsteppich demonstrieren Reichtum ... und machen einen sprachlos!

Als nächstes Highlight erwartete uns die Formel 1 Rennstrecke „Yas Marina Circuit". Sie wurde von einem deutschen Designer entworfen und ist 5,554 Kilometer lang. Das erste Rennen auf dieser Strecke war der Große Preis von Abu Dhabi im November 2009. Sieger war damals Sebastian Vettel. Uns war nur ein kurzer Blick durch die blau getönten Glasfronten erlaubt.

Dann besuchten wir das Emirates Palace Hotel. Ein imposantes Gebäude. Das Hotel ist 714 Meter breit hat einen Umfang von 2,5 Kilometer und steht auf einen 1,24 Millionen qm großem Grundstück. Der Hotel-Park wird gesäumt von 8.000 Bäumen, 200 Springbrunnen und zahlreichen großen Teichen. Unvorstellbar! Die Hotelfläche beträgt 243.000 qm mit 302 Zimmern und 92 Suiten, die von 2.,600 Angestellten betreut werden. Hier hat auch schon unsere Bundeskanzlerin gewohnt. Wir hingegen durften das Hotel nicht einmal betreten ...

Bei unserem Besuch des historischen Dorfes Heritage Village wurden wir dann, nach so viel Luxus, wieder geerdet. Hier bekamen wir eine Idee davon, wie die Menschen noch vor einigen Jahrzehnten, vor dem großen Ölboom, in den VAE gelebt haben. Sie waren Perlentaucher, Fischer oder Beduinen, die in kleinen Hütten und in Wüstenlagern wohnten.

Abu Dhabi auf eigene Faust

Der nächste Tag unserer Reise stand uns wieder zur freien Verfügung in Abu Dhabi. So genoss ich zusammen mit dem Urlaubär auf eigene Faust die Stadt und deren Shopping-Malls sowie die rund 8 Kilometer lange Corniche von Abu Dhabi. Für die 3 Kilometer lange Strecke vom Hafenterminal in die Stadt nahmen wir ein Taxi. Unser Taxifahrer war ein Gastarbeiter, genau wie ca. 90% der arbeitenden Bevölkerung in den VAE. Diese Gastarbeiter erhalten zunächst ein Visum für 2 Jahre, das verlängert werden kann, sofern sie Arbeit nachweisen. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen sie das Land verlassen. Spätestens jedoch bei Renteneintritt müssen sie mit dem gesamten familiären Anhang das Land verlassen, denn eine Staatsbürgerschaft würde ihnen niemals gewährt.

Was uns in der Stadt besonders auffiel, war die peinliche Sauberkeit: keine Graffitis an den Wänden, nichts liegt auf der Straße herum und die Grünanlagen sind gewissenhaft gepflegt. So sauber es war, so sicher fühlte man sich auch, denn die Kriminalitätsrate liegt hier bei nur 1%.

Auf unserer Erkundungstour wurde der Urlaubär genauso bestaunt, wie wir die verschiedenen Geschäfte, Auslagen und Dekorationen bestaunten. Zum Abschluss machten wir dann einen langen Spaziergang direkt an der Wasserfront entlang. Die Waterfront Corniche von Abu Dhabi ist ein breiter Prachtboulevard gesäumt von wunderschönen Grünanlagen, Restaurants, Cafés, weißen Stränden und Kinderspielplätzen. Dort herrschte eine himmlische Ruhe und es gab keine Menschenmassen.

In Muscat im Oman, dem Land des Weihrauchs

Nach einem entspannten Tag auf See traf unser Kreuzfahrtschiff am Cruise Terminal in Muscat im Oman ein. Uns fiel sofort auf, dass der Oman noch sehr ursprünglich ist: keine Hochhäuser und keine riesigen Shopping-Malls.

Noch vor unserem ersten Ausflug erfuhren wir, dass die Häuser im Land alle drei Jahre renoviert werden müssen. Andernfalls drohen den Besitzern Strafen. Auch der Oman lebt von den Gas- und Erdölvorkommen und ist eines der dünnsten besiedelten Länder der Erde. 5% der Einwohnen leben noch als Nomaden und niemand zahlt Steuern, Kranken- oder Altersversicherung. Trotzdem bekommen alle Einheimischen eine gute Altersrente, sowie auch Witwen- und Waisenunterstützung. Obwohl keine Schulpflicht besteht, werden 90% der Kinder eingeschult.

Zusammen mit einem deutsch sprechenden einheimischen Reiseleiter ging es dann von Muscat hinaus in die Weite des Landes.
Nach einer eineinhalb stündigen Fahrt erreichten wir das Wadi Shab, eine der beliebtesten Schluchten im Sultanat. Hier trafen wir auf ein ausgetrocknetes Flussbett, Palmen, wilde Feigenbäume, hohe Felswände, Höhlen und Wasserpools: Ein orientalischer Grand Canyon. Die Schlucht forderte uns einiges an Trittfestigkeit und das Überwinden glatter Felsabschnitte und Wege ab. Dafür wurden wir aber mit einer atemberaubend schönen Landschaft belohnt.
Am Ende des langen Weges durch das Wadi Shab erwartete uns dann badewannenwarmes Wasser, das zum Schwimmen in eine Höhle einlud. Auf dem Rückweg machten wir dann Halt am tosenden blauen Meer des Golf von Oman.

Bevor es dann wieder aufs Schiff ging, suchten wir noch nach Souvenirs. Und zwar in einen örtlichen Souk (orientalisch-arabischer Markt/Basar), wo es nach Weihrauch und orientalischen Gewürzen roch.

Straße von Hormus - Dhaufahrt und Delfine

Von Muscat führte uns unsere Reise in die Straße von Hormus nach Khasab (al-Chasab). Die Stadt aus dem 17. Jahrhundert liegt an der schmalsten Stelle dieser Meerenge, die den Persischen Golf vom Golf von Oman trennt. Hier ist die Straße von Hormus lediglich 55 Kilometer breit und bietet damit Schmugglern eine gute Gelegenheit ihrer Arbeit nachzugehen. Geschmuggelt wird hier all das in den Iran an der gegenüberliegenden Küste, was Profit verspricht: Schuhe, Hemden, Fernseher, elektrische Geräte, Süßigkeiten, Zigaretten ...

Wir unternahmen jedoch eine entspannte Fahrt mit einer Dhau in die fjordähnliche Küstenlandschaft an der äußersten Nordspitze des Sultanats Oman. Eine Dhau ist ein traditionelles hölzernes für den Indischen Ozean typisches Segelschiff, auf dem man bequem auf Kissen auf dem Boden sitzt. Ruhig glitten wir durch die Fjordlandschaft von Musandam. Eine Landschaft, die geprägt ist von hohen Felswänden und kleinen Felseninseln. Die Fahrt ging vorbei an kleinen Dörfern, die versteckt zwischen den Felsen lagen. Bis wir dann das große Glück hatten die „tanzenden" Delfine auf geringe Entfernung zu beobachten. Ein Schauspiel, dass wir begeistert auf uns wirken ließen.

Zurück auf unserem Schiff, gab es dann am Abend eine besondere Überraschung. Es hatte sich herumgesprochen, dass ich Geburtstag habe. Die Überraschung war dann eine Torte, die mir und dem Urlaubär mit einem Ständchen der Kellner beim Abendessen überreicht wurde. Da meine Tischnachbarn auch den Urlaubär kannten, gab es auf der Torte sogar eine entsprechende Widmung ... 🙂

Ein Erlebnis der Superlative in Dubai - der Burj Khalifa

Zum Ende unserer Reise hin erreichten wir wieder Dubai, eine Stadt, die bestaunt werden will.
Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Iraner nach Dubai immigriert waren, stiegen die Handelsaktivitäten in der Stadt ständig. In Dubai entstand der größte Souk in ganz Arabien. 1966 wurde das erste Ölfeld in Dubai entdeckt und die Stadt, die bis dahin aus lediglich 2.000 Häusern bestand, erlebte einen enormen Aufschwung. 1971 explodierten die Stadt und ihr Reichtum förmlich. 1979 entstand der erste Wolkenkratzer der Stadt. 1985 wurde der Flughafen modernisiert und 1999 entstand mit dem Burj al Arab das weltweit erste 7-Sterne-Hotel. Heute leben über drei Millionen Menschen in der Stadt, einschließlich der vielen Gastarbeiter. Im Jahre 2010 wurde hier das höchste Bauwerk der Welt, der 828 Meter hohe Burj Khalifa eröffnet.

Dieser Wolkenkratzer war auch unser erstes Ziel.
Mit einem Aufzug wurden wir in 55 Sekunden in die 124. Etage des Turmes befördert. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 10 Meter pro Sekunde (36 km/h)! Der Ausblick auf Dubai von der auf dieser Etage liegenden Aussichtsplattform war atemberaubend!

Weiter ging unsere Tour durch die Dubai Mall, die mit mehr als 1.200 Geschäften, einer gigantischen Verkaufsfläche von 350.000 qm und 14.000 kostenfreien Parkplätzen, zu den größten Einkaufszentren der Welt gehört.

Es folgte ein Stopp am Burj al Arab, dem Superhotel, das auf einer künstlichen Insel vor Dubais Küste erbaut wurde. Ein Privatstrand und eine Flotte von sechs Rolls-Royce-Limousinen stehen ausschließlich den Gästen des Hotels zur Verfügung.

Auf dem Außenring der künstlichen Palmeninsel statteten wir auch noch dem Luxushotel &-resort „ Atlantis The Palm" einen Besuch ab. Das Hotel erreicht zwar lediglich eine Höhe von 100 Meter und 22 Etagen, liegt dafür aber direkt am Meer. Von hier aus konnten wir auch das „ Ain Dubai " sehen: Ein in Bau befindliches Riesenrad, das mit einer Höhe von 260 Metern das größte Riesenrad der Welt werden soll.

Im Anschluss bummelten wir durch die Dubai Marina. Diese Marina besteht allerdings nicht bloß aus einem Yachthafen, sondern es entstehen ringsherum etwa 200 Hochhäuser und Wolkenkratzer, die einmal 150.000 Menschen beherbergen sollen.

Zum Abschluss unserer Tour stand ein Besuch der „ Mall of the Emirates" auf dem Programm. Die Mall gilt als das zweitgrößte Einkaufszentrum in Dubai. Neben den vielen Geschäften, einem Kinokomplex mit 40 Leinwänden und einem Theater, waren wir hier am meisten von der angeschlossenen Wintersporthalle „ Ski Dubai " beeindruckt. Unter dem riesigen Hallendach gab es 22.500 qm schneebedeckte Fläche, fünf Abfahrten, einen Vierer-Sessel-Lift, einen Schlepplift, eine Halfpipe, Schlittenabfahrten, usw. Die Temperatur in der Halle beträgt am Tag zwischen −1 und −2 ° und wir haben sogar Pinguine gesehen. Über eine Glasfront, die über mehrere Etagen reichte, konnten wir in die Skianlage blicken. Selbstverständlich handelt es sich bei Ski Dubai um den größten Indoor-Snowpark der Welt ... 😉

Abends in Dubai

Wenn man Dubai bei Tag erlebt hat, ist es ein Muss diese Stadt voller Rekordbauten auch bei Nacht zu erleben. So gingen wir bei Sonnenuntergang nochmals von Bord und vorbei am „ Dubai Frame " zurück in die Stadt. Der Dubai Frame ist ein Bauwerk, das aus zwei 150 Meter hohen Türmen besteht, die durch eine 93 Meter lange Brücke verbunden sind und dadurch die Form eines Bilderrahmens haben.

Dann setzten auch schon die Lichterschau und die Wasserspiele „ Dubai Fountain " am Fuße des gigantischen Wolkenkratzers Burj Khalifa ein. Die Wasserspiele, mit der passenden Musik, sind ein absolutes Highlight.

Für den Urlaubär und mich war dies der letzte Ausflug auf dieser Reise in eine andere Welt voller Gegensätze. Vielleicht gibt es ja noch einmal ein Wiedersehen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten. Denn es gibt noch so vieles zu entdecken. Nach der Weltausstellung Expo, die 2020 in Dubai stattfindet, werden dort sicher noch mehr imposante Bauwerke zu bewundern sein.

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