Mit dem Rad nach Königswinter – Die Tour und die GPS-Daten

Von Ftb @FTBMike

Es ist früh am morgen, der Himmel ist blau und die Sonne scheint bereits. Obwohl die Wettervorhersage ein wechselhaftes Wochenende angekündigt hat, steht der Fahrt nichts im Wege. Die Tasche und der Rucksack sind gepackt, Fahrrad und Anhänger sind vorbereitet und die Route im GPS-Gerät gespeichert. Es kann also losgehen, zwei Tage auf dem Rad und die Übernachtung im Zelt. Zelten hat ja seinen ganz besonderen Flair. Mit Schlafsack und Isomatte liegt man fast direkt auf dem Boden und das gibt dem Ganzen noch mal etwas Besonderes mit. Irgendwie ist so das Natur- und Freiheitsgefühl am stärksten, schwer zu beschreiben. Die Motivation ist jedenfalls riesig und die Vorfreude auf die zwei Tage, die vor uns liegen, auf die kommenden Stunden im Sattel, ist groß. Knapp 100 km stehen jeweils pro Tag auf dem Programm mit unterschiedlichem Niveau, verschiedenen Landschaftsbilder und entlang von 3 Flüssen, dem Rhein, der Ahr und der Erft.

Mit dem ersten Tritt in die Pedale spürt man direkt das Gewicht des Anhängers wieder, der so seine 15 Kg auf die Waage bringt. Da Nideggen relativ hoch gelegen ist, laufen die ersten Kilometer trotz des zusätzlichen Ballasts entspannt und mit wenig Anstiegen. Kleine Eifeldörfer und weite Felder sind die ersten Eindrücke auf dem Weg in Richtung Euskirchen und das Gelände bleibt auf weiten Strecken recht flach. Wir wussten schon vorher, dass es in der Eifel viele schöne und eindrucksvolle Burgen gibt, teils Ruinen, aber oft noch sehr gut erhalten. Jemand sollte mal eine Burgenserie dazu bloggen. Selbst in wirklich kleinen und unscheinbaren Orten, wie  “Flammersheim” gibt es eine Burg, wunderschön erhalten.

 

Die letzten 15 km folgen wir nur noch dem Rheinufer flussaufwärts, immer entlang des Radweges, der durch Parklandschaften und Ortschaften führt. Vorbei an Bonn endet der Tag direkt hinter der Grenze zu Rheinland Pfalz in Königswinter auf einem wirklich schönen Campingplatz.

Freie Planungen wie diese, die darauf ausgerichtet sind, möglichst die Hauptverkehrsstraßen zu meiden, führen dazu, dass im Echtlauf manch Unerwartetes auftritt. Die Rückreise ließ uns schon nach 1 Kilometer abbiegen und einen Anstieg in den Wald nehmen, der leider nicht fahrbar war. Toll, eine Schiebepassage, direkt zu Anfang, zum warm werden. Nicht schlecht, aber danach folgte wohl einer der schönsten Abschnitte; Waldwege und Singletrails, die einfach nur klasse zu fahren waren. Nicht nur landschaftlich, sondern auch vom Anspruch und der Abwechslung. Letztlich führte uns der Weg dann wieder runter an die Ahr, der wir viele Kilometer folgten, vorbei an alten Klöstern, Weinbergen und kleinen Weinorten. Nur irgendwann muss man dieses Tal auch wieder verlassen und das geht nur, indem man einen der Hänge überwindet. Also, kleiner Gang und was jetzt kommen sollte, war so auch nicht geplant. Ein Waldstück und ein schmaler Pfad, der sich mit gefühlten 30° den Hang hochschlängelte. Fahrbar? Nicht mit Anhänger. Also wieder schieben, dieses Mal 1 km weit. Immerhin hat das Blätterdach den einsetzenden Regen abgehalten, immer positiv denken.

In weiten Teilen blieben wir vom Regen verschont und oft kam auch die Sonne raus, aber mit fortgeschrittenem Nachmittag wurden die Wolken doch bedrohlich dunkel. Manchmal fielen ein paar Tropfen, doch spätestens ab Satzvey war die Hoffnung, trocken nach Hause zu kommen, fast dem Nullpunkt nah. Die Zeit reichte dann auch plötzlich nur noch, um sich die Regenjacke anzuziehen, bevor sich alle Schleusen öffneten. Im Platzregen zu fahren hat dann seinen ganz besonderen Reiz und das meine ich sogar ernst. Mit den richtigen Klamotten macht auch dieses Wetter Spaß. Bis nach Nideggen folgten dann noch zwei weitere ordentlichen Duschen aber abends nach über 7 Fahrstunden hatten wir unser Ziel erreicht. Die Etappe zurück war sicher anspruchsvoller und landschaftlich reizvoller, alles in allem war es aber eine tolle Tour und ein schönes Wochenende.

Die zugehörigen GPS-Daten gibt es bald hier zum Download.

,