Ich bin unglaublich viel auf Pinterest unterwegs, um neue Ideen für DIY oder Rezepte zu finden. Mein Ordner mit "Muss ich mal machen" Bildern platzt schon aus allen Nähten, da ich dort ständig etwas Neues sehe. Bei den Food Fotos mag ich so oft den Aufbau und probiere meine für die Rezepte auch immer toll zu gestalten.
Etwas wovor ich immer zurückgescheut bin, ist Molekularküche. Ohne die richtigen Zutaten und Geräte ist das bestimmt nicht so einfach...auch, wenn z.B. Fruchtkaviar auf einem Dessert unglaublich toll aussieht. Mit einer Spritze wird eine Masse in ein speziell angemischte Lösung getröpfelt und so entsteht der Kaviar. Da ist Fingerspitzen Gefühl gefragt, um Perlen zu bekommen. Wer dieses Fingerspitzen Gefühl nicht hat, kann nun dank dem Perlino von Rommelsbacher aus (fast) allen Flüssigkeiten Perlen machen.
Mit einem einzigen Knopfdruck macht der Perlino bis zu 500 Geleeperlen pro Minute! Das geht echt einfach und so kann nun jeder seine Gerichte mit Molekularküche pimpen. Der Perlino ist ein schmales, hohes Gerät, das gut in der Hand liegt. Dazu gibt es ein Stromkabel, 2 Düsen und 3 Beutel Gelier-Starterset.
Die Edelstahldüsen sind in 2 verschiedenen Größen, so das man kleine und großer Geleeperlen machen kann. Die ausgesuchte Düse wird einfach unten in den Perlino geschraubt und das Kabel eingesteckt. Schon ist der Perlino einsatzbereit und man könnte die ersten Perlen erstellen.
In der Anleitung sind einige Rezepte, für verschiedene Geleeperlen. Anhand dieser kann man dann auch andere erstellen. Einfach nach einer ähnlichen Zutat suchen und dann anhand der Beschreibung arbeiten. Es fängt immer mit der Wunsch-Flüssigkeit an, zu der ein Geliermittel kommt.
Es wird empfohlen, dass die Flüssigkeit nach dem Mischen ca. 30 Minuten stehen bleibt. Ich habe sie meist viel länger stehen lassen, um sicherzugehen. Die Flüssigkeit wird beim Mischen schon dicker und man merkt, das Gelierstärke drin ist. Durch das längere stehen, wird sie aber nicht so fest, dass man sie nicht weiter nutzen kann. Selbst wenn ich sie mal über Nacht stehen gelassen habe, konnte ich danach noch normal damit arbeiten.
Mal eben spontan solche Perlen zu machen geht also nicht, aber wenn man die Geliermasse fertig hat, dauert es nur wenige Minuten. Weiß man also, dass Gäste kommen und man möchte sie mit tollen Gerichte, Dessert oder Drinks beeindrucken, dann macht man die Geliermasse einfach vorher und stellt sie in den Kühlschrank.
Meine ersten Perlen sahen eher aus wie orangene Mäusepups, aber das lag daran, dass ich den Säureregulator vergessen hatte. Sehen eure Perlen also nicht wie Perlen aus, dann könnte es sein, dass ihr etwas vergessen habt oder das ihr die Geliermasse nicht lange genug stehen lassen habt.
Danach habe ich immer wieder neues ausprobieren müssen und habe aus allen möglichen Dingen Geleeperlen gemacht. Für ein schönes Frühstück zu zweit am Sonntag habe ich Schinken-Melone und Mini-Pancakes gemacht. Dazu passten Melonen-Geleeperlen und Mandarinen-Geleeperlen.
Den Mandarinensaft habe ich mit dem Säureregulator gemischt, damit ich nicht wieder das Problem bekomme, wie bei meinem ersten Versuch. Das hat auch super geklappt, denn es kamen wieder schöne Perlen aus dem Perlino. Man lässt die Perlen einfach aus dem Gerät in die Lösung tropfen und wenn man merkt, dass sie nicht richtige Perlen werden, dann den Perlino etwas höher oder etwas tiefer über die Lösung geben. Ist man zu weit weg, dann kann es nämlich passieren, dass sich die Perle wieder verformt und ist man zu nah dran, dann hat die Masse nicht genug Zeit zu einer Perle zu werden. ;)
Durch einen Zufall habe ich dann mal "Würmer" gemacht und gemerkt, wie das geht. Dazu den Perlino einfach direkt auf die Lösung geben, so dass die Masse sofort außen fest wird und keine Chance hat sich anders zu formen. Erst wenn man den Perlino stoppt, endet der "Wurm" und man hat schöne lange Stränge.
Auch im Dessert Bereich habe ich mit den Geleeperlen gespielt. Ich hatte ja schon welche für das Frühstück gemacht und habe diese einfach in ein Glas geschichtet mit leicht gesüßtem Joghurt. So hat man einen leckeren Dessert, den man auch wieder sehr gut vorbereiten kann. Es sähe bestimmt sogar noch schöner aus, wenn ich 2 verschiedene Geleeperlen benutzt hätte. :P
Es hat mich auch gereizt etwas mit Kaffee-Perlen zu machen. Ich habe lange überlegt was ich machen könnte und habe dann eine Tiramisu, die keine wirkliche ist, damit gemacht. Die Mascarpone Masse habe ich ganz nach dem Rezept angerührt. Anstelle von Löffelbiskuit habe ich Sugarcookies gebacken. Aus dem Espresso habe ich die Perlen gemacht, die wieder super schön geworden sind.
Dieses Wochenende hatten wir dann Freunde zu Besuch und ich habe nur einige kleine Snacks machen wollen. Ich habe ein schönes Schwarzbrot gekauft und mit Butter bestrichen. Dazu habe ich dann einen Lachstartar gemacht. Das ist geräucherter Lachs, den man schön klein schneidet. Dann etwas Olivenöl, etwas Zitronensaft und etwas Dill dazu.
Nachdem das Erstellen von den Geleeperlen nun so einfach ist mit dem Perlino, werdet ihr sicherlich öfters welche zu sehen bekommen. Es gibt noch so vieles, dass ich ausprobieren möchte. Bierperlen z.B. oder Ananasperlen in einem Kokos-Cocktail. In Getränke passend die Perlen nämlich auch super und ich will das unbedingt noch probieren.