Schon am Frühstückstisch war der kleine Nik nicht zu bremsen.
Begeistert hat er die neuesten Wählerinformationsschriften der Linken Ortsvereinszentrale aus Mannheim gelesen. „Zauberei!“
Endlich jemand, der ein Zaubermittel für das leidige Thema „Bildung und Integration“ gefunden hat. Schon am Frühstückstisch beginnt Nik mit einem Brief an seine neuen Vorbilder.
Unterdessen kommen mir Zweifel. Wird Nik enttäuscht? Will sich die Mannheimer Linke auf Kosten des CDU Kandidaten Nikolas Löbel profilieren? Alles nur „Wahlkampfschaumschlägerei“ und mit dem linken Fuß nachgetreten? Aber gut, Nik muss seine Erfahrungen selbst sammeln…
Lieber Onkel Trüper,
lieber Onkel Leonhardt,
begeistert und aufgeregt kann ich es nicht erwarten Euch zu schreiben. Ich gehe selbst noch in die Grundschule zusammen mit einer ganz lieben Freundin. Sie macht schon seit einiger Zeit regelmäßig mit meiner Mama und mir zusammen die Hausaufgaben. Leider kommt sie im Unterricht nicht so gut mit, weil Ihre Eltern noch nicht so lange in Deutschland leben. Ich habe auf Eurer Webseite von dieser Wunderschule gelesen – Gesamtschule heißt die wohl. Könnt Ihr mir davon noch mehr erzählen. Macht die, dass ich auch weiter mit meiner Freundin zusammenbleiben kann? Letztes Schuljahr musste sie schon fast die erste Klasse wiederholen (zwei andere Klassenkameraden haben es leider nicht geschafft). Habt Ihr einen Zauberspruch für mich, mit dem meine Freundin die nächsten zwei Schuljahre auch noch schafft? Leider kommt an unsere Schule weder die MAUS noch Sprachbegleiter – mein Papa meint, wir würden in keinem sozialen Brennpunkt leben, da hilft vielleicht nur ein Wunder…
Bitte schickt mir Euren Zauberspruch ganz schnell. Bitte, danke!
Euer Nik!
P.S.
Gibt es an dieser Schule wirklich keine Hausaufgaben? Ich weiß nicht, wie das meine Freundin dann noch schaffen sollte…