Als sich damals die Gerüchte um das iPad verdichteten, kamen bereits die ersten Diskussion auf, wofür man so ein Tablet eigentlich braucht. Schließlich hatte im Grunde jeder bereits einen Desktop Rechner oder, für den mobilen Einsatz, einen Laptop, Netbook, Macbook usw.. Dieser Diskussion habe ich mich nie hingegeben. Der Mehrwert eines solchen Geräts ist einfach zu offensichtlich. Der Fehler, der den meisten Kritikern nämlich unterlaufen ist, war das iPad als einen Ersatz zum gewöhnlichen mobilen Rechner anzusehen. Also als ein Ersatz für ein Gerät, was vorwiegend für produktive, schaffende Zwecke ausgelegt ist. Mit dem iPad konsumiert man, zumindest hauptsächlich. Natürlich lassen sich damit auch wunderbar Dokumente und dergleichen aufsetzen, die wirkliche Stärke des Geräts jedoch ist es, sich Dinge zeigen zu lassen.
Ohnehin war ich eh auf der Suche nach einem Gerät, dass mir den Alltag in der Uni erleichtern würde. Ich wollte einen digitalen Collegeblock, mit kapazitivem Display, kapazitivem Stylus, mit Ordnerstruktur um Notizen zu organisieren, mit WLAN und mindestens 8 Stunden Akku-Laufzeit. Dann kam das iPad. Nicht ganz das, was ich mir so ausgemalt hatte, aber immerhin. Und es ist von Apple. Ich konnte also davon ausgehen, dass da jemand mitgedacht hatte. Die Idee des digitalen Collegeblocks mit kapazitivem Stylus ist nämlich genauso Blödsinn, wie Touchscreen Desktop Rechner. Langfristig kann man damit nicht arbeiten. Ergonomie und so. Doch tippen will ich meine Notizen zu Vorlesungen auch nicht. Das wollte ich schon mit meinem Laptop nicht tun. Also besinnte ich mich auf das, was das iPad so stark macht: Dinge zeigen. Vorbei ist die Zeit des Skripten druckens, die sind jetzt auf meinem iPad. Doch um das wirklich effektiv nutzen zu können, bedarf es etwas Vorbereitung und einer Hand voll wirklich guter Apps:
Dropbox sollte inzwischen wirklich jedem ein Begriff sein. Die Software ist im Grunde die einfachste Möglichkeit, ausgewählte Daten auf verschiedenen Systemen synchron zu halten und verfügbar zu machen. Auf dem Rechner geschieht dies ganz einfach, indem man die zu synchronisierenden Dateien in einen bestimmten Ordner schiebt, auf iOS-Geräten muss einfach die Dropbox App gestartet werden. Hierzu ein Video:
Um die Software nutzen zu können, bedarf es eines Accounts. Hier gehts zur Anmeldung. Für die Uni ist diese App insofern genial, dass ich von zuhause aus einfach die entsprechenden Dokumente mit Skripten oder Vorlesungsunterlagen in die Dropbox schiebe, und dann diese ganz bequem vom iPad aus öffnen kann. Dropbox selbst ermöglicht das Anzeigen aller gängigen Dateiformate. Zudem besteht die Möglichkeit, Dokumente in andere Apps zu importieren. Ein Feature, dass ich mir zunutze mache.
GoodReader for iPad ist eine App zum Anzeigen aller gängigen Dateiformate. Der Vorteil gegenüber dem direkten Anzeigen in Dropbox ist, dass man die jeweiligen Dokumente durchsuchen kann, was natürlich ausgesprochen nützlich ist. Seit der neusten Version unterstützt GoodReader auch endlich das Markieren von Textstellen, das Hinzufügen von Notizen sowie Freihandzeichnungen in PDF Dokumenten. Genial, um ergänzende Bemerkungen in Skripten zu machen. Hierbei lassen sich die zugefügten Notizen direkt in dem jeweiligen PDF Dokument oder in einer Kopie abspeichern.
Die mittels Dropbox auf das iPad geholten Dokumente lassen sich also nun wunderbar anzeigen und mit Kommentaren und Ergänzungen versehen. Liegt mal ein Dokument nicht in der Dropbox bereit, lässt es sich bequem über die Eingabe einer URL direkt aus GoodReader heraus importieren.
iTunes-Link
Wikipanion ist eine App um sich schnell und bequem Wikipedia-Artikel auf dem iPad anzeigen zu lassen. Besonders folgende Features sind besonders nützlich (Auszug aus der iTunes Beschreibung):
- eine übersichtliche Darstellung der Kategorien
- interaktives, stufenloses vergrößern bzw. verkleinern der Schriftgröße ohne die aktuelle Seite zu verlassen
- intelligente Inhaltsanzeige der Einträge (diese immer weiß wo Sie sich befinden)
- Nachschlagen von Begriffen im Wiktionary-Wörterbuch ohne die aktuelle Seite zu verlassen
- Kontextabhängiges verschicken von Links zu speziellen Sektion in einem Wikipedia-Artikel
- die Möglichkeit einen Eintrag direkt in Safari öffnen
- Durchsuchen des aktuellen Eintrages
- Lesezeichen (inkl. Anker: Das Lesezeichen ist an der aktuellen Überschrift fixiert)
- speichern von Bildern in der Fotobibliothek
Mit dieser kleinen Auswahl von Apps, und es gibt mit Sicherheit noch viel mehr, ist also der ideale Begleiter für die Uni geschaffen. Die mehrere hundert Seiten umfassenden Skripten müssen nicht mehr ausgedruckt werden, sondern lassen sich nun bequem überall hin mitnehmen. Aber auch nach der Uni und vor allem während Klausurphasen ist das iPad ein wirklich wertvolles Gerät, um z.B. Lerndokumente bequem auf der Couch zu büffeln, ohne sich im Papierchaos am Schreibtisch zu verzetteln. Zudem ist das iPad noch relativ neu und mit der Zeit wird der AppStore sicherlich noch weitere Apps hervorbringen, um dieses wunderbare Produkt noch effektiver im Alltag zu nutzen.