Mit dem Absatz Texte besser gliedern und strukturieren

Erstellt am 31. August 2011 von Texblock

Typografische Möglichkeiten für den Absatz

Ein Absatz wird dazu verwendet, den Text besser zu strukturieren. Er ist eine vom Autor gesetzte Zäsur im Textfluss und schafft klare Verhältnisse sowie eine bessere Struktur. Gerade weil es diese Merkmale besitzt, muss in der Typografie der Absatz auch richtig eingesetzt werden. Wie Absätze gekennzeichnet werden und welche Einsatzmöglichkeiten es gibt, möchte ich euch in diesem Artikel zeigen.

Der Absatz ist ein sehr wichtiger Vertreter, wenn es um die Strukturierung von Texten geht. Er muss so deutlich gesetzt sein,dass der Leser nicht drüber hinwegsieht, ihn gar unbemerkt stehen lässt, da er sonst seinen Zweck nicht erfüllt und wertlos ist. An einem Textanfang oder ähnlichen Unterbrechungen im Textfluss, was zum Beispiel durch Leerzeichen geschieht, ist eine besondere Kennzeichnung des Absatzes überflüssig und nicht notwendig.

Die Frage ist, wie typografisch solche Absätze umgesetzt werden, wie werden sie in die Gestaltung eingebracht?! Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Absatz in Kombination mit Zeilenwechsel und eingezogenem oder ausgerücktem Zeilenanfang
  • Mit Zeilenwechsel und »stumpfem« Zeilenanfang, was bedeuten mag, dass die Zeile an der linken Satzkante beginnt. Der Absatz ist nur durch die Ausgangszeile des vorigen Absatzes erkennbar.
  • Ohne Zeilenwechsel, dafür aber mit einem geviertgroßen Abstand oder Alinea-Zeichen (¶).

Wir halten also fest: Absätze sind am Textanfang, nach Leerzeilen und nach Überschriften zu sehen. Durch die Kennzeichnung von Absätzen, werden Zäsuren des Autors im Text selbst, sichtbar gemacht. Wenn eine Struktur bereits vorhanden ist, beispielsweise durch andere Elemente, so kann auf eine typografische Auszeichnung verzichtet werden, da eine direkte Gliederung bereits gegeben ist – zum Beispiel nach der Trennlinie. Und auch ohne besondere Kennzeichnungen eines Absatzes, wenn zum Beispiel keine Einrückung gemacht wurde, gehen dem Leser dadurch keine Infos verloren. Daher müsst ihr nicht mehr gestalten, als notwendig. Das richtige Maß ist entscheidend.

Nun möchte ich aber kurz über die Einrückung bzw. Einzug sprechen, die auch einen neuen Absatz definieren. Bei Einzügen fängt die Zeile etwas später an, die »Lücke« deutet darauf hin. Doch wie groß muss diese »Lücke« sein, wie groß ist der Freiraum? Auch hier gibt es Parameter, an die man sich richten kann. Das wären: Schriftgröße, Zeilenabstand, Wortzwischenraum sowie die Verteilung der übrigen Weißräume auf der Seite. Standardgröße des Einzugs wäre das Geviert.
Natürlich kann der Einzug auch größer bzw. kleiner sein, wobei hier Probleme auftauchen. Bei zu großen Einzügen, werden Ausgangszeilen einfach kürzer als der Einzug selbst, was Leser stark verwirrt und ästhetisch einfach grausig aussieht. Bei Kleinen sieht es wie ein am Zeilenanfang stehen gebliebener Wortzwischenraum aus. Daher entscheidet hier das Augenmaß – es muss einfach passen.

Ich mag keine Einzüge, kann ich auch anders strukturieren? Das geht natürlich auch, so könnt ihr statt Einzüge auch Auszeichnungen verwenden. Ein Beispiel wäre, den ersten Buchstaben (Initial) nach dem Absatz einfach fett zu setzen. Ist jedoch Geschmacksache. Oder wie wäre es mit einem Schmuckelement? Statt einem Alinea-Zeichen, funktionieren auch Zeichen wie ♧. Eine andere Möglichkeit wäre noch, einen Einzug mitten in die Zeile zu setzen, statt davor einen Absatz zu legen. Aber wie bereits gesagt, ist das alles Geschmacksache.