Im nunmehr vierten Teil meiner Blogserie „Spass mit Wappen" richte ich den Blick gen Skandinavien. Auch hier im Norden Europas haben Stadt- und Gemeindewappen eine lange Tradition. Stürzen wir uns also von finnischen Türmen in die schwedische Sonne. Mit Deichsel und Amboss.
Zunächst gilt es die Frage zu klären, welche Länder überhaupt zu Skandinavien gehören. Dahingehend gibt es durchaus verschiedene Definitionen. Ich zähle zu Skandinavien die Länder Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland. Damit weiche ich etwas von der klassischen Einteilung ab, die Finnland nicht oder nur teilweise einschließt, gehe aber nicht so weit, auch noch Island einzubeziehen, wie es manche fordern. Sorry, Island, dafür seid ihr ja bei der Fußball-Europameisterschaft dieses Jahr dabei. Das ist auch ganz nett.
Wappen von Tornio
Tornio ist dort, wo sich Finnen und Schweden Gute Nacht sagen. Die finnische Stadt liegt direkt an der Grenze zu Schweden und gilt als älteste Ortschaft der Region. Das Stadtwappen von Tornio zählt zu den so genannten „sprechenden Wappen", da es den Namen der Stadt wiedergibt. „Tornio" ist abgeleitet von „Torn", dem schwedischen Wort für „Turm". Mit dem rot-blauen Turm als Motiv wird dem Betrachter also quasi ein Ohr abgekaut. Durchaus bemerkenswert ist die Schildform mit den Einschnitten an beiden Seiten. Diese Variante entwickelte sich in der Heraldik, dem Wappenwesen, im 15. und 16. Jahrhundert und entfernte sich vom dem ursprünglichen Gedanken eines Schildes als Kampfausstattung. Auf dem Papier schick, im Felde unbrauchbar.
Wappen von Eskilstuna
Wappen von Kvinnherad
Mit dem Wappen der norwegischen Gemeinde Kvinnherad stoßen wir auf ein in der Heraldik durchaus weit verbreitetes Motiv, das aber bisher noch in keiner Heroldsbild verwendet wird, in dem Fall muss es auf die Schildränder auftreffen. Das ist keine reine Spaßveranstaltung hier, da gibt es Regeln! Die Deichsel im Wappen weist oftmals darauf hin, dass sich der Ort an einer Schnittstelle befindet, an der z.B. zwei wichtige Handelsrouten oder Flüsse aufeinandertreffen. Das blaue, wellige Ypsilon von Kvinnherad lässt bezüglich der maritimen Natur keine Fragen offen. In der Gemeinde fließen die beiden Flüsse Hattebergselva und Melselva ineinander. Es gibt in ganz Europa auch viele Wappen, die ein umgedrehtes Ypsilon zeigen. Das könnte natürlich ein versteckter Hinweis darauf sein, dass diese Orte von den Illuminaten gegündet wurden. Offiziell nennt sich dieses Gegenstück zur Deichsel kurz „Göpel". Wenn das nicht mysteriös klingt ...
Wappen von Solna
Wappen von Tjörn
Das letzte skandinavische Wappen (für diese Ausgabe) führt uns in die schwedische Provinz Västra Götalands län nach Tjörn, einer Gemeinde mit e
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Vi hadde det hyggelig. Es war nett. Nächstes Mal widme ich mich Wappen, die menschliche Abbilder zeigen, einschließlich Personen, die nachweislich existiert haben, die vielleicht existiert haben und die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht existiert haben. Zumindest bisher nicht. Wir werden da sicher interessante Persönlichkeiten treffen.