Nun hat sich der Spiegel des Themas angenommen. Nach der von mir mit Misstrauen betrachteten “Achse des Guten” hat nun auch eines der “Leitorgane” über das Treffen der Chefs von ARD und ZDF mit dem Chef des Staatsrundfunks Ezzatollah Zarghami und Angehöriger der iranischen Revolutionsgarden berichtet:
Vergangenen Dienstag bekamen der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust und ZDF-Chef Markus Schächter hohen Besuch: Der Chef des iranischen Staatsrundfunks (Irib) Ezzatollah Zarghami kam zum Gedankenaustausch nach Stuttgart, am Mittwoch ging es weiter zur ZDF-Zentrale auf dem Lerchenberg.
Dieses Treffen sollte ganz sicher geheim bleiben und nicht in das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Leider Glücklicherweise haben unsere GEZ-gestützten öffentlich-rechtlichen Sender nicht damit gerechnet, dass wir ihnen inzwischen sehr genau auf die Finger schauen. Sie haben sich schon einmal ziemlich mit Schmach bekleckert, als sie das Hauptstadtstudion der ARD in Berlin Herrn Attar als Podium zur Verfügung stellen wollten.
Dass es den Damen und Herren der Chefetage der Öffentlich-Rechtlichen unangenehm ist, zeigt dieser Foreneintrag bei Iran-Now Network:
ich hab am wochenende und heute bei ard und zdf angerufen.
zuerst leugnete man diese berichte über den besuch des irib-chefs, dann sagte man die initiative sei von ihm ausgegangen und dann sagte man, man würde erartige besuche sowieso immer geheimhalten.
Im Anschluss ruft der Autor dazu auf, die GEZ-Gebühren “aus Gewissensgründen” zu kürzen.
Spiegel Online schreibt:
Seit 2004 ist Zarghami Chef des Staatsfernsehens, eine Schlüsselposition des Regimes und ein Beleg dafür, wie sehr die Revolutionsgarden politischen Einfluss ausüben. Im vergangenen Jahr wurde er von Revolutionsführer Ajatollah Chamenei erneut für fünf Jahre eingesetzt – Zarghami soll den Rundfunk auf Linie bringen und zu höchsten religiösen und ethischen Werten führen. Man könnte auch sagen: Die öffentliche Meinung manipulieren und die letzten kritischen Journalisten einfangen.
Der Besuch Zarghamis in Deutschland kommt nicht von ungefähr. ARD und ZDF sind auf die Unterstützung des iranischen Staatsrundfunks angewiesen, wenn sie mit eigenen Korrespondenten aus dem Land berichten wollen. Die ARD möchte ein Hörfunkstudio in dem Land einrichten, das ZDF ein Fernsehstudio. “Nur dann können wir unabhängig aus Iran berichten”, sagt Wolfgang Utz vom SWR.
Ja klar doch; die gleichen Sender haben vor etwas mehr als 20 Jahren ja auch Karl-Eduard von Schnitzler befragt, wenn sie etwas über die inneren Verhältnisse der DDR wissen wollten.
Quelle: YouTube
Nic