Mit 50 plus im Winter fit bleiben – durch Wandern und Vitamin D

Von Heike

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

Tempus fugit, wussten schon die alten Römer. Die Zeit vergeht. Nicht nur die allgemeine, sondern auch die Lebenszeit. Im vergangenen Monat habe ich meinen 52. Geburtstag gefeiert. Ich könnte jetzt mit dieser Jahreszahl kokettieren und behaupten, dass ich mich noch gar nicht so alt fühle und dass man mich oft eher auf gut 40 schätzt. Es kann sein, dass ich in dieser Hinsicht von meinen Ahnen gut Gene abbekommen habe. Vielleicht möchte man mir manchmal auch nur schmeicheln…

Die besten Jahre in der Mitte des Lebens

Tatsache ist, dass ich nicht weiß, wie man sich mit 52 denn so fühlen sollte. Weise? Angekommen? Mitten im Leben? Macht es einen Unterschied, ob man jetzt 51 oder 53 ist? Und wie wird es erst sein, wenn man die nächste  der  “Schnappszahlen” des persönlichen Lebenslaufes erreicht. Ist man mit 55 so viel anders als mit 44? Und fängt das Leben tatsächlich mit 66 erst so richtig an? Und habe ich dann Spaß daran?

Anstelle tagelang über diese Fragen zu grübeln, ziehe ich es vor, mein Leben zu leben. Auch oder gerade mit 52 Lenzen. Natürlich sehe ich beim Blick in den Spiegel oder merke, wenn ich nach längerem Stillsitzen vom Schreibtischstuhl aufstehe, dass ich nicht mehr 30 bin. Die Haut um die Wangen wird schlaffer und von der Erdanziehung gnadenlos in Richtung Hals gezogen. Still und heimlich haben sich horizontale Falten auf der Stirn gebildet – ich hoffe, sie verdienen wenigstens das Attribut Denker-Falten! Wenn ich längere Zeit still sitze, fühlen sich die Muskeln und Sehnen steif an. Manchmal knackt es auch da, wo man gar nichts zum Knacken vermutet. Wie bemerkte eine Freundin vor kurzem so treffend: Wir sind halt im knackigen Alter!

Gut eingelaufen,
schlecht geputzt

Durch Wandern auch mit 50 plus fit bleiben

Recht hat sie! Deshalb heißt es für mich  gerade in dieser Lebensphase: Runter von der Couch bzw. vom Schreibtischstuhl und rein in die Wanderschuhe! Wandern und Laufen gehören zu den sportlichen Aktivitäten, bei denen man mit minimalem finanziellen Aufwand einen maximalen körperlichen Nutzen ziehen kann. Was man braucht, sind lediglich ein paar gut sitzende Wanderschuhe und eine Haustür, die man von außen hinter sich schließen kann, um nach draußen abzuwandern. Eine Hose, Jacke und ein T-Shirt hat Mann/Frau doch sowieso im Kleiderschrank hängen. Um ganz normal zu wandern, braucht man (selbst im Odenald) keine High-Tech-Ausrüstung. Wenn man später den Himalaya bewandern will, kann man ja noch immer investieren.

Wandern und Laufen kann man überall: in den Straßenfluchten der Städte, in Gewerbegebieten, im Park, in Freizeitanlagen, in Wäldern, über Wiesen und Felder, Hügel und Berge, um Seen und Teiche herum, am Strand und an Flussrändern entlang.

Wandern und Laufen kann man natürlich am besten am Tag, aber, wenn es sein muss, zumindest in den beleuchteten Städten auch in der Nacht. Manche Wanderenthusiasten gehören zu der ganz mutigen Spezies und spazieren mit einer LED-Stirnlampe als Wegleuchte um Mitternacht mitten durch den Wald. Geht nicht, gibt es also nicht.

Im Odenwald geht es viel bergauf,
später dann auch bergab.
Für Mensch und Hund.

Bei schlechtem Wetter und im Winter ist ein Wander- oder Laufpartner von Nutzen, damit man den Allerwertesten von der Couch oder vom Schreibtischstuhl lüftet. Ich setze da seit mehr als 20 Jahren auf die vierbeinigen Partner mit der nassen Schnauze. Besonders in den jungen Jahren des Vierbeiners gibt es nämlich diesbezüglich kein Pardon. Ein “anständiger Hund” muss und geht bei jedem Wetter raus. Und sein Leinenführer mit ihm. Es gibt natürlich auch die Variante, dass man sich das Laufen erspart und anschließend den halben Tag damit beschäftig ist, das Haus wieder in Ordnung zu bringen, weil Bello oder Bella aus Langeweile alles von unten nach oben gekehrt hat. Auch das bringt Schwung und Bewegung, obwohl ich beides an frischer Luft vorziehe.

Auf ausreichende Vitamin-D-Versorgung achten!

Zumindest während der lichtstarken Monate von April bis Oktober bringt der Gang in die Natur noch den zusätzlichen Effekt, dass man ganz nebenbei Vitamin D über die Haut auftankt. Wussten Sie, dass jedoch etwa 60 Prozent aller Deutschen einen Vitamin-D-Mangel haben? Da Vitamin D eine wesentliche Rolle bei der Calciumbildung im Blut und beim Knochenaufbau spielt, ist bei einem Mangel gerade für Frauen ab 50 (Hallo, ist da jemand?) nicht zu spaßen. Auch für das Immunsystem ist das “Sonnenvitamin” immens wichtig. Vielleicht ist die gerade in ganz Deutschland grassierende Grippewelle ja auch durch ein Zuwenig an Vitamin D bedingt?

Bei fehlender Eigenbildung durch Lichteinstrahlung sollten Erwachsene, nach Empfehlungen des Vegetarierbund Deutschland,  etwa 20 Mikrogramm Vitamin D durch die Nahrung aufnehmen. Eins der Vitamin D reichsten Lebensmittel ist der Lebertran. Aber ganz ehrlich, wer möchte schon Lebertran schlürfen? Lachs oder Sardine munden da Allesessern wahrscheinlich deutlich besser. Vegetarier können bei Vitamin D mit Avocado, Champignons Hühnerei, Butter, Sahne und Emmentaler “zubuttern”. Auch viele Margarinesorten sind mit Vitamin D angereichert. Wenn alles zusammen nicht ausreicht, ist ein Nahrungsergänzungsmittel deutlich besser als gar nichts!

Also, liebe Altersgenossinnen und Altersgenossen und alle, die es noch werden wollen: Die heftigen Schneefälle von gestern sind durchgezogen. Jetzt gibt es, sofern Mann/Frau die warme Stube verlässt, ganz für umsonst einen herrlichen Wintertag vor der Tür. Also rein in die Wanderschuhe! Und danach mit der leckeren provenzalischen Pilzpfanne für Nachschub in Sachen Vitamin D sorgen.

Lassen Sie uns das Leben auch im Winter genießen!

Ihre Heike Kügler-Anger

P.S.: Viele kleine oder größere, noch ganz junge oder schon ältere vierbeinige Wanderpartner suchen hier nach wanderlustigen Herrchen und Frauchen.